Antiker Trick: Schlank werden durch Taillenband?

Jedes Jahr das gleiche nervige Mitbringsel aus dem Winter: Speckröllchen auf den Rippen! Nun hat mal wieder jemand die ultimative Methode für die Bikini-Figur entdeckt. Das Programm für den sexy Bauch klingt sogar noch bequem und billig: eine einfache Schnur, getragen um den Bauch. Damit sollen bereits die alten Ägypter ihre Kilos verloren haben. Wir erklären Ihnen, was hinter dem Abnehm-Bändchen steckt und was Experten davon halten.

Dieses simple Band soll beim Abnehmen helfen (Bild: maloryband.com)
Dieses simple Band soll beim Abnehmen helfen (Bild: maloryband.com)


Es sieht eher aus wie ein gewöhnungsbedürftiges Schmuckstück als eine Fett-weg-Revolution und klingt sogar für die Faulsten zu schön, um wahr zu sein. Doch eine britische Firma verspricht: Wer sich ihr „Malory Band“ um die Hüfte schnürt, nimmt ab. Die britische Zeitung „Daily Mail“ behauptet sogar, dass sich schon die alten Ägypter, Indianer und Amerikaner auf diese Weise einen flachen Bauch erknotet hätten.
Ein Stück Schnur um die Taille, und schon purzeln die Pfunde – wie soll das funktionieren? Mit eiserner Selbstdisziplin! Denn das Bändchen hat keine neuartigen fettverbrennenden Kräfte, es ist tatsächlich nur ein Stück Schnur aus Polyester. Wenn das Band spannt, sollte Schluss sein mit Futtern. Als Alternative zum Kalorienzählen sozusagen. Rutscht das Band nach unten, ist der Träger auf dem besten Weg und stellt es mittels einer Kordel wieder etwas straffer ein. Das Band dehne sich nicht und könne rund um die Uhr getragen werden, wirbt der Hersteller – sogar beim Duschen. In Studien hätten Testpersonen mit Hilfe des Bands ordentlich an Gewicht verloren, heißt es.

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Experten halten von der Fett-weg-Schnur jedoch wenig. „Ich sehe da vor allem eine psychologische Wirkung. Es ist sicher nützlich, daran erinnert zu werden, wenn man sich gerade überfrisst“, meint der Berliner Motivationstrainer Christian Weilmeier auf Anfrage von Yahoo! Lifestyle. Im Grunde könne man aber denselben Effekt erreichen, indem man sich eng anliegende Jeans kaufe. „Das Band dürfte nur bei denen wirken, die sich auch von einer zu eng gewordenen Hose zum Abnehmen motivieren lassen. Also bei den Willensstarken“, meint Weilmeier. Außerdem ändere all das nichts an der Grundursache für Übergewicht.Deswegen empfiehlt der Eperte: „Der bessere Weg wäre seine Ernährung umzustellen und ein persönliches Sportprogramm zu entwickeln. Unter Umständen braucht es auch den Rat eines Arztes.“ Dabei müsse man erkennen, dass es einen sanften und mühelosen Weg zur Traumfigur nicht gebe.

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Und der Abnehm-Erfolg der Ägypter, den die „Daily Mail“ bemüht? Alles Quatsch, sagt eine, die es wissen muss. „Es gibt keinen einzigen Beleg dafür, dass sich Frauen oder Männer im pharaonischen Ägypten überhaupt irgendwas um den Bauch gebunden haben, um auf magische Weise dünner zu werden“, erklärt Ines Köhler vom Ägyptologischen Seminar der Freien Universität Berlin. Aber immerhin, ergänzt Motivationstrainer Weilmeier scherzend, wirke das Band auf den Fotos sehr schmückend.