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7 verrückte Dinge, die Du im Schlaf anstellst

Sich mitten in der Nacht ein Drei-Gänge-Menü zubereiten und am nächsten Morgen nicht daran erinnern. Beim Wachwerden eine ganze Chat-Konversation vorfinden, an die man sich nicht erinnern kann. Sogar Sex zu haben, während man schläft. Dies sind alles recht gewöhnliche Vorfälle der Kategorie Parasomnie. Das heißt abnormale Verhaltensweisen während des Schlafes. Glaubt man der amerikanischen National Sleep Foundation, sind ungefähr 10 Prozent der Bevölkerung davon betroffen.


Träum ich oder wach ich? Unglaublich, was nachts alles so passieren kann (Bild: Getty)
Träum ich oder wach ich? Unglaublich, was nachts alles so passieren kann (Bild: Getty)

Es gibt zwei Hauptkategorien von Parasomnie: Diejenigen Phänomene, die während des REM-Schlafes auftreten und solche, die während des tieferen Phase3-Schlafes geschehen. Doch warum passieren sie überhaupt? Einen eindeutigen Grund gibt es nicht, sagt Dr. Philip Gehrman, Assistenzprofessor am Institut für Psychiatrie an der University of Pennsylvania. Aber die Hauptauslöser sind Schlafmangel und Stress. Manchmal sind bestimmte Medikamente und Bedingungen, wie Schlafapnoe und das Syndrom der ruhelosen Beine die Ursache.

Während diese Ereignisse vom kleinen Erlebnis bis zum bizarren Trip reichen, gibt es eine gute Nachricht: Mit wenigen Ausnahmen braucht man sich keine Sorgen zu machen, falls man selbst, oder die Person, mit der man das Bett teilt, diese Verhaltensweisen an den Tag legt. „Die Leute glauben automatisch, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, wenn sie Parasomnie erleben“, so Gehrmann. „Meistens ist das aber normal und es bedeutet nicht, dass bei ihnen etwas schief läuft.“

1. Schlafwandeln
Schlafwandeln ist eine der prototypischen Parasomnien, die während des REM-Schlafes auftreten, sagt Schlafforscher Gehrman. „Ein häufiges Missverständnis über Schlafwandler ist, dass sie ihre Träume ausleben.“ Aber weil Schlafwandeln während des tiefen Phase 3-Schlafes auftritt, wird es nicht mit Träumen in Verbindung gebracht. Deswegen kann es schwierig sein, einen Schlafwandler aufzuwecken oder zu beeinflussen. Sie könnten wütend werden, es ist allerdings unwahrscheinlich, dass die Situation gefährlich wird. Die Konsequenzen am nächsten Morgen können allerdings ernst sein. Eine Studie aus dem Jahr 2013, die in der Fachzeitschrift „Sleep“ veröffentlicht wurde, fand heraus, dass erwachsene Schlafwandler öfter tagsüber schlafen, Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Unruhe-Symptome aufwiesen, als diejenigen, die im Bett blieben.


Schlafwandeln ist meist ungefährlich (Bild: Getty)
Schlafwandeln ist meist ungefährlich (Bild: Getty)

2. Reden oder Schreien
Schlafwandeln und Reden im Schlaf tritt sehr häufig bei Kindern auf und enden während der Pubertät, meint Gehrman. Nachtschrecken – im Bett sitzen und schreien - wird auch oft bei Kindern festgestellt. „Nachtschrecken ist eine Aktivierung der Angstreaktion während des Schlafes“, erklärt der Forscher. „Kinder sitzen dann aufrecht mit weitgeöffneten Augen im Bett, schlafen aber tief und fest. Vielleicht wenig überraschend: Studien haben festgestellt, dass Kinder, die gemobbt werden, mit höherer Wahrscheinlichkeit an Nachtschrecken leiden, wenn sie das zwölfte Lebensjahr erreichen. Und die Ereignisse sind nicht auf Kinder beschränkt. Nach der „American Academy of Sleep Medicine“ leiden 6,5 % aller Kinder und 2,2 % aller Erwachsenen unter dem Phänomen.


Nachtschrecken wird oft mit Albträumen verwechselt. Der Unterschied ist, dass Albträume während des REM-Schlafes auftreten, während Nachtschrecken während des Phase3-Schlafes geschieht und die Menschen an keine Erinnerung an das Ereignis haben, wenn sie aufwachen.

Nachtschrecken: kommt häufig bei Kindern vor (Bild: Getty)
Nachtschrecken: kommt häufig bei Kindern vor (Bild: Getty)

3. Kurznachrichten verschicken
Kurznachrichten schicken, während man schläft, klingt seltsam, ist aber nicht überraschend, wenn man die Menge an Menschen bedenkt, die direkt neben ihrem Telefon einschlafen. Eine Untersuchung der Villanova University fand heraus, dass von 300 Studenten 25 bis 35 Prozent im Schlaf Textnachrichten geschickt hatten. Diese nicht-REM Parasomnie ist harmlos – sie kann allerdings manchmal peinlich enden.

4. Autofahren
Einige wenige nicht REM-Parasomnien können gefährlich werden und das ist meistens der Fall, wenn Schlafwandler ihr Haus verlassen. „Ich hatte vor kurzem einen Patienten mit RLS, der mit dem Mittel Ambien behandelt wurde“, erzählt Dr. Michael Howell, Professor an der neurologischen Einrichtung der University of Minnesota. „In der ersten Nacht, in der er die Medikamente nahm, fuhr er während er schlief, mit dem Auto herum und erwachte in einer Schneewehe, nachdem er sein Auto gegen den Baum gefahren hatte.“ Schlafmittel wie Ambien können zu nicht-REM Parasomnien beitragen, so Howell. Die Droge hält den Geist im Schlafzustand, auch wenn der Körper wahrnimmt, dass er gerade besser wach sein sollte. Eine bessere Lösung könnte es sein, das Problem an der Wurzel zu behandeln. Nach Howells Angaben, abhängig von der Schwere der RLS-Erkrankung, einer Bewegungsstörung, verbunden mit einem Juckreiz in den Beinen, der das Schlafen erschwert, kann die Krankheit mit Fitnessübungen, einer Diät, Eisen-Tabletten oder anderer Medikation behandelt werden.


Gefährlich! Autofahren im Schlaf (Bild: Getty)
Gefährlich! Autofahren im Schlaf (Bild: Getty)

5. Kochen und essen
„Ich kenne eine Frau, die mitten in der Nacht aufstand, in die Küche ging und rohe Zwiebeln gegessen hat, als wären es Äpfel“, berichtet Gehrman. „Sie wachte mit schlechtem Atem auf und hatte keine Ahnung, was passiert war.“ Da es während der tiefen Phase3-Schlafphase auftritt, fällt „schlafessen“ ebenfalls unter die Kategorie der nicht-REM-Parasomnien.


Laut einiger Untersuchungen ist es am wahrscheinlichsten, dass sich mitten in der Nacht den Bauch vollschlägt wer sich einer strengen Diät unterzieht. Howell bestätigt auch, dass es Nahrungsmittel mit hohem Kalorienanteil sind, auf die „Schlafesser“ besonders abfahren, aber sie nehmen auch oft Substanzen ohne Nährwert zu sich. Eventuell kauen sie auf Eis herum, oder „wir sehen Leute, die Butter auf Zigaretten streichen und sie dann essen.“ Nicht überraschend, dass Essen im Schlaf für Gewichtszunahme, Zahnerkrankungen oder Verletzungen bei der Zubereitung verantwortlich sein kann.

6. Sex haben
Sexsomnia, oder auch „Schlaf-Sex“ ist ein anderes Beispiel für nicht-REM Parasomnie und es beinhaltet Geschlechtsverkehr, Selbstbefriedigung und das Begrapschen anderer. Untersuchungen der American Academy of Sleep Medicine zufolge wurde Sexsomnia bei fast 8 Prozent aller Patienten in der Schlafklinik festgestellt und sie tritt dreimal so häufig bei Männern auf, wie bei Frauen. „Ich denke, dass sexuelle Aktivität im Schlaf sehr viel verbreiteter ist  als die Leute annehmen“, behauptet Howell. „Das sind nicht gerade Informationen, die die Leute freiwillig preisgeben“, aber, merkt er an, wenn er Patienten, die andere nicht REM-Parasomnien erlebt haben, befragt, geben sie meistens zu, dass sie es getan haben.

7. Träume ausleben
Hier kann Schlafverhalten gefährlich werden. Normalerweise sind während der REM-Schlafphase – der Schlafphase, in der wir am aktivsten träumen – unsere Muskeln gelähmt, was wohl dazu gedacht ist, uns davor zu schützen, unsere Träume in die Tat umzusetzen. In manchen Fällen gibt es allerdings eine Störung dieser Lähmung. Die Leute führen also ihre Träume tatsächlich aus. Was „REM -Verhaltensstörung“ genannt wird. Laut der „National Sleep Foundation“ kommen diese Arten von Episoden normalerweise bei Männern über 50 vor. Es kann aber jedem passieren, besonders wenn man Schlaftabletten oder Anti-Depressiva konsumiert.


Während andere nicht-REM-Parasomnien zwar störend sein können, kann eine REM-Verhaltensstörung wirklich gefährlich sein, da die Schläfer sich selbst oder Bettnachbar verletzen können. Zum Beispiel ist es ein gewöhnliches Traumszenario, dass man gejagt oder attackiert wird. Manche Leute werden dabei wach, wie sie denjenigen würgen, der neben ihnen liegt.


„Ich hatte einen Patienten, der träumte, dass er Basketball spielt und den Ball umklammert.“ erzählt Howell.  „Aber was er wirklich umklammert hat, war der Kopf seiner Frau!“ Howell hat auch bereits einen Patienten behandelt, der träumte Spider-Man zu sein und versuchte, aus dem Fenster zu springen. Außerdem hat er viele andere Beispiele von Sport-geprägten Träumen beobachtet, wenn etwa der Träumer in ein Möbelstück im Schlafzimmer schlittert, weil er denkt es wäre die Home Base.

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