Werbung

Grill-Mythen: Was ist dran?

Die Grillsaison hat begonnen! Damit bei Ihnen nichts anbrennt, haben wir uns mal mit den diversen Grill-Mythen auseinandergesetzt. Wir klären auf: Von welchem Grill schmeckt's besser? Wo darf man eigentlich grillen? Wie ist das mit dem Krebsrisiko? Und was grillen eigentlich Vegetarier?

Wir räumen mit den gängigen Grill-Mythen auf! (Bild: Fotolia)
Wir räumen mit den gängigen Grill-Mythen auf! (Bild: Fotolia)

Fleisch vom Holzkohlegrill schmeckt besser als vom Gasgrill
Der einzig wahre Holzkohlegeschmack ist für einen echten Barbecue-Fan unverzichtbar. Deshalb verdreht er nur abschätzig die Augen, wenn in seiner Gegenwart jemand einen Gasgrill benutzt. Völlig zu unrecht. Das Einzige, was für den typischen „rauchigen" Geschmack sorgt, ist die hohe und trockene Hitze, die Holzkohle produziert. Sie bewirkt, dass die Proteine der Grillwaren karamellisieren können und dadurch leckere Aromen freisetzen. Doch wo leckeres Fleisch ist, muss keinesfalls zwangsläufig auch viel Rauch sein. Moderne Gasgrills produzieren ebenfalls die für die Kruste so wichtige heiße und trockene Hitze - und erreichen so das gleiche Ergebnis. Wem das trotzdem noch nicht ausreicht, kann zu sogenannten Smoking-Chips greifen. Die werden vor dem Grillen in Wasser eingelegt und anschließend in dafür vorgesehene Kammern in Gasgrills gelegt. Mit geschlossenem Deckel entsteht so ein extrakräftiges Raucharoma.

Auf dem Balkon darf man nicht grillen

Das stimmt so nicht - auch in Mehrfamilienhäusern darf auf dem Balkon gegrillt werden. Allerdings nur dann, wenn nicht im Mietvertrag ein ausdrückliches Verbot ausgesprochen wird. Wer solch ein Verbot ignoriert, muss mit einer Kündigung rechnen. Zweite Ausnahme: Wenn Rauch in Nachbarwohnungen zieht, darf ebenfalls nicht auf Balkon oder Terrasse gegrillt werden. Denn fühlen sich die Nachbarn von dem Qualm belästigt, fällt dies unter das Immissionsschutzgesetz. Tritt dieser Fall ein, kann es sein, dass der Übeltäter eine Geldstrafe zahlen muss. Ganz abgesehen von den zuvor genannten Punkten steht fest: Die Grillparty muss um 22 Uhr nach innen verlegt werden - denn ab dann gilt die Nachtruhe.

Lesen Sie auch: Der Grill-Instructor - So vermeiden Sie Speckröllchen


Grillen mit Kohle steigert das Krebsrisiko

Der Euphorie um den Brutzel-Spaß steht immer wieder die Angst im Weg, das Grillfleisch könnte krebserregend sein. Vor allem, wenn es über einem Holzkohlegrill angeräuchert oder vielleicht sogar angekokelt wurde. Verbraucherschützer und Ernährungsberater warnen seit Jahren vor den Gefahren der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAKs), die entstehen, wenn das Fett vom Fleisch auf die Kohle tropft. Wie die „Apothekenrundschau" auf ihrem Online-Portal vermeldet, kann der dadurch entstehende Rauch, der sich an Würstchen und Co. festsetzt, ebenso krebserregend sein wie verkohlte Stellen. Doch kanadische Forscher sehen das anders: Sie stellten laut dem Magazin fest, dass verbrannte Fleischstellen ungefährlich sind, weil die dort entstehende Kohle die PKAs an sich bindet. Beides scheidet der Körper angeblich aus. Zudem stellten die Experten fest, dass Grillkräuter wie Oregano, Thymian und Salbei ebenfalls bindend wirken. Ein japanisches Wissenschaftler-Team konstatierte den gleichen Effekt bei Senf. Für ein unbeschwertes Grillvergnügen sollten die folgenden Punkte beachtet werden: Die Würstel erst auf den Rost legen, wenn die Holzkohle gut durchgeglüht ist. Durch Aluschalen lässt sich verhindern, dass der Saft in die Glut tropft. Am besten außerdem kein gepökeltes Fleisch verwenden. Zudem lohnt es sich, in einen Vertikalgrill zu investieren: Der verhindert, dass Fett auf die Kohle gelangt.

Beim Grillen gehen Vegetarier leer aus
Wer einmal mit einem Vegatarier gemeinsam gegrillt hat, dürfte wissen, dass dieser Mythos blanker Unsinn ist. Abgesehen von leckeren Beilagen wie diversen Salaten und Dips gibt es unzählige vegetarische Rezepte, die einem nur so das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Von Gemüse- und Fruchtspießen, selbstgemachter Kräuterbutter über gegrillte Bananen und Tomaten bis hin zu Schafskäse und gefüllten Paprika in Alufolie sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Weil dasselbe für die Marinade gilt, wird es garantiert nie langweilig. Vegetarier gehen höchstens dann leer aus, wenn die Gastgeber nicht gut genug geplant haben.

Lesen Sie auch: Die schönsten Gartenmöbel

Barbecue ist dasselbe wie Grillen
Das ist falsch! Der Unterschied liegt in der Grill-Temperatur. Während die Durchschnittstemperatur beim Grillen etwa 250 Grad beträgt, sind es beim Barbecue nur zwischen 90 und 160 Grad. Beim Grillen liegt das Fleisch direkt über der Glut, beim Barbecue ist der Rauch des Holzfeuers die Hauptquelle. Daher kommt auch der beliebte rauchige „BBQ"-Geschmack, nach dem selbst Saucen oder Chips benannt sind. Durch die eher schonende Zubereitung unterscheidet sich das Fleisch von der gegrillten Variante durch seine Saftigkeit. Gegrilltes Fleisch hingegen hat meistens eine knusprige Kruste und ist im Inneren eher trocken.

Yahoo! Clever Frage: Welches Verhalten bei Grillpartys nervt am meisten?

Abgelöscht wird mit Bier
Manche „Weisheiten" sind unergründlich. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt haben mag, dass man beim Grillen Bier in die zischenden Flammen gießen soll: Er hat unrecht. Angeblich bekommt das Fleisch dadurch einen einzigartigen Grill-Geschmack. Fakt ist, dass das Bier viel zu schnell verdampft, um auf Würstchen und Steaks einen Geschmack zu hinterlassen. Zwar löscht das alkoholische Getränk die Flammen im Grill - was wichtig ist -, doch Wasser hat genau denselben Effekt. Nur dass der Grillmeister dafür nicht sein Getränk opfern muss. Weil das Bier-Opfer für ihn jedoch zur feierlichen Zeremonie gehört, wird er sich diesen Vorgang auch in Zukunft nicht ausreden lassen. So lange es sein Bier ist, das er dafür benutzt, ist dagegen ja auch nichts einzuwenden.