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Sechs häufige Erziehungsirrtümer

Seien Sie ehrlich: Als Elternteil verfolgt einen doch nahezu ständig die Angst, die Erziehung seines Kindes ganz gewaltig in den Sand zu setzen. Es gibt ja nicht umsonst unzählige Elternratgeber, TV-Formate und Kursangebote, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Und eins ist klar: Sie werden in der Erziehung Ihres Nachwuchses mit Sicherheit den ein oder anderen Fehler machen! Ein kleiner Trost: Dank der folgenden Liste werden Sie zumindest auf diese sechs besonders häufigen Erziehungsirrtümer nicht hereinfallen.

Besser belohnen als bestrafen

Klar, wenn Ihr Kind die Aussicht auf einen riesigen Eisbecher hat, nachdem es sein Zimmer aufgeräumt hat, werden Sie es vor lauter Vorfreude kaum bremsen können. Allerdings vermitteln Sie Ihrem Nachwuchs sowohl durch Belohnung als auch durch Strafe: Tu das nicht, weil es richtig oder vernünftig ist. Tu es, weil es dann eine Belohnung oder eben eine Strafe gibt. Wohldosiert können Belohnungen oder kleine Denkzettel Wunder wirken, aber lassen Sie sie nicht die Funktion von Erklärungen und Gesprächen einnehmen.

Vor dem Spielengehen müssen die Hausaufgaben fertig sein

"Erst die Arbeit, dann das Vergnügen": Diesen Eltern-Leitsatz haben viele von uns in ihrer Kindheit wohl nicht nur einmal gehört. Leider nimmt dieser Spruch auf individuelle Konzentrationsphasen und lange Schultage keine Rücksicht - und das rächt sich bei der praktischen Umsetzung! Anstatt also einen fixen Ablauf von Ihrem Kind zu fordern, vereinbaren Sie lieber, dass die Hausaufgaben bis zum Abend erledigt sind. Sie werden sehen: Nach einer Runde Kicken im Park fällt Bruchrechnen garantiert leichter als gleich im Anschluss an einen 8-Stunden-Schultag.

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Frühförderung ist Pflicht

Der Zweck einer Frühförderung besteht in erster Linie darin, behinderte oder entwicklungsverzögerte Kinder gezielt zu unterstützen — und nicht darin, kleine Genies oder Sportasse heranzuziehen. Natürlich, lockere Maßnahmen wie rhythmische Fingerreime oder ein Geschicklichkeitsparcours im Wohnzimmer machen Spaß und helfen Ihrem Kind bei der Entwicklung von Koordination, Sprache etc.

Allerdings ist auch bei der Frühförderung, wie so oft im Leben, der Weg das eigentliche Ziel. Zwänge und Leistungsdruck sind absolut fehl am Platz! Lassen Sie Ihren Kleinen außerdem zwischen dem Musikunterricht für Säuglinge und dem Mathematik-Kurs für Einjährige stets noch genügend Zeit, um sich ausgiebig Puppen, Bauklötzchen und Co. zu widmen. Man ist schließlich nur einmal Kind…

Es wird immer aufgegessen

Den Satz: "Es wird gegessen, was auf dem Teller ist" kennen viele von uns aus eigener Erfahrung. Doch dieser Zwang zum Aufessen ist das absolute Gegenteil einer sinnvollen Ernährungserziehung. Wichtiger als ein leerer Teller: Führen Sie Ihr Kind so früh wie möglich an verschiedene Lebensmittel und Geschmacksrichtungen heran, so dass es Freude am Essen und gemeinsamen Mahlzeiten hat. Auch wenn Ihr Schatz ab und zu nur isst wie ein Spatz — lieber bleiben manchmal Reste auf dem Teller, als dass Sie Ihrem Kind durch zu viel Druck komplett den Appetit verderben.

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Nur keine Langeweile

Jede Mutter wird das bekannt vorkommen: "Mir ist so langweilig", schallt es ab und zu aus wohl jedem Kinderzimmer. Doch ständig den Animateur für Ihr Kind zu spielen, wäre ein Fehler. Und nein, es wäre auch nicht in Ordnung, die Kleinen einfach vor den Fernseher zu packen. Auch wenn es schwer fällt, ertragen Sie das Gequengel! Irgendwann meldet sich die Kreativität Ihres Kindes und aus der Langeweile heraus entsteht etwa die Idee, hinter der Couch ein geheimes Feenreich zu bauen — und damit letztendlich auch die Fähigkeit, sich alleine zu beschäftigen.

Kinder sollen stillsitzen

Wenn die kleinen Rabauken auf dem Stuhl herumklettern wie kleine Äffchen und am Tisch herumhampeln, was das Zeug hält, bringt das Eltern schnell zur Weißglut. Dabei ist ständiges Stillsitzen quasi Gift für kleine Kinder-Körper: Eine Studie der Uni Frankfurt ergab nämlich, dass Schulkinder, die ohnehin viel sitzen müssen, mit Nervosität und sogar Haltungsschäden reagieren, wenn sie ihrem natürlichen Bewegungsdrang nicht nachkommen dürfen. Also, anstatt sofort zu meckern, drücken Sie doch ab und an mal ein Auge zu.