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Erziehung: So können Sie das Wir-Gefühl stärken

Ein Familienalltag ist stressig und vollgepackt mit Terminen: Kindergarten, Schule, Förderkurse, Hobbys… Eltern haben permanent die Uhr im Blick und müssen ihre Kinder immerzu antreiben, um nirgendwo zu spät zu kommen. Unbeschwertheit und Spaß bleiben da leider auf der Strecke. Halten Sie deshalb einmal inne! Werfen Sie Ihre Erziehungsgrundsätze für einen Tag über Bord und machen Sie mit Ihrem Kind etwas Besonderes. Wir haben ein paar Ideen für Sie, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken und wunderbare Kindheitserinnerungen schaffen.

So fühlt sich also Kuchenteig an (Foto: Thinkstock)
So fühlt sich also Kuchenteig an (Foto: Thinkstock)

Ihr Kind ist der Chef
Diesen Tag müssen Sie heimlich vorbereiten. Sie sollten nämlich absolut keine Termine haben. Kein Fußballtraining, keinen Musikgarten, kein Kleinkinder-Englisch, keinen Zahnarzttermin und kein „Wir müssen noch schnell zum Einkaufen"… Wenn Sie alles abgesagt und verschoben haben, eröffnen Sie Ihrem Kind feierlich, dass es heute den Rest des Tages ganz allein entscheiden darf, was gemacht wird! Dazu müssen Sie sich aber von ganzem Herzen auf Ihr Kind und sein Tempo einlassen. Sie dürfen heute nicht meckern und keine Gegenvorschläge machen. Auch das typische „Fang schon mal an, ich komme gleich…" ist heute nicht erlaubt! Heute werden Playmobil-Piratenschlachten bestritten, Prinzessinnen geschminkt, Sie werden zu Kinderliedern tanzen und fünfmal hintereinander die Lieblingsgeschichte Ihres Kindes vorlesen… Zwischendrin gibt es ein Eis, obwohl es eigentlich schon viel zu kalt dafür ist und zum Abendessen ein Marmeladenbrot. Heute ist ausnahmsweise alles erlaubt! Das wird garantiert ein unvergesslicher Tag für Sie und Ihr Kind.

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Lange aufbleiben
Irgendwann kommt der Tag an dem Kinder unbedingt länger aufbleiben wollen. Mama und Papa tun es schließlich auch und die lieben Kleinen könnten ja etwas verpassen! Sie haben die tollsten Tricks auf Lager, um noch einmal aufstehen zu dürfen („Ich muss aufs Klo!", „Ich habe Durst!", „Wo ist mein Teddy?", „Unter meinem Bett ist ein Monster!"). Die Eltern werden zunehmend genervter und die Stimmung kippt. Tun Sie Ihrem Kind doch einmal den Gefallen und schieben Sie das Zubettgehen so weit hinaus bis Ihr Kind freiwillig schlafen gehen möchte. Und das Abendprogramm heißt nicht: Waschen und Zähneputzen, sondern Kinderfilm gucken, mit Mama und Papa auf der Couch kuscheln, Popcorn essen und Kakao trinken. Dieses Erlebnis wird Ihr Kind so schnell nicht vergessen. Wenn Sie vorher besprechen, dass das heute eine Ausnahme ist, wird Ihr Kind auch akzeptieren, dass es am nächsten Tag wieder zur gewohnten Zeit ins Bett muss.

Matschtag
Draußen ist ungemütliches Herbstwetter. Es regnet in Strömen und Sie würden es sich am liebsten auf der Couch gemütlich machen? Nix da! Jetzt werden Regenklamotten und Gummistiefel angezogen und gemeinsam mit Ihrem Schatz geht es ab nach draußen. Heute dürfen Sie selbst noch einmal zum Kind werden: Matschen und patschen Sie nach Herzenslust gemeinsam durch die Pfützen und durch den Schlamm und genießen Sie eine halbe Stunde mit Ihrem Kind den Regen. Stehen Sie nicht einfach nur dabei, sondern machen Sie mit! Und bitte - schieben Sie alle negativen Gedanken beiseite: Ihr Kind wird sich nicht erkälten und die Gummistiefel können Sie auch morgen noch sauber machen!

Papa und Sohn - endlich Zeit füreinander! (Foto: Thinkstock)
Papa und Sohn - endlich Zeit füreinander! (Foto: Thinkstock)

Gemeinsames Hobby
Kinder entwickeln mit etwa fünf Jahren schon erste eigene Interessen. Vielleicht finden Sie ein Hobby, das Ihnen und Ihrem Schatz gemeinsam Spaß macht: Zum Beispiel abends mit einem Kinder-Horoskop den Sternenhimmel betrachten, jeden Freitagnachmittag zusammen Kuchen backen, am Wochenende angeln gehen oder gemeinsam etwas sammeln. Kinder sind leidenschaftliche Sammler, egal ob Briefmarken, Fußball-Sticker, Ü-Eier-Figuren oder 1-Cent-Müntzen. Vielleicht finden Sie ja etwas, an dem Sie beide Spaß haben. Denn ein gemeinsames Ziel zu verfolgen schafft wertvolle Kindheitserinnerungen.

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Mit den Fingern essen
Kaum ein Zeitpunkt in Familien mit kleinen Kindern birgt so viel Konfliktpotential wie die gemeinsamen Mahlzeiten. Ständig werden die Kleinen getadelt: „Spiel nicht mit dem Essen!", „Zappel nicht so herum!", "Trink nicht so hastig!", „Sprich nicht mit vollem Mund"… Das ist wirklich anstrengend - für Sie als Eltern, aber noch viel mehr für Ihr Kind! Erklären Sie doch einmal, dass heute alle ganz offiziell mit den Fingern essen dürfen! Spaghetti ohne Gabel? Warum nicht! Den Pfannkuchen vor dem Essen erst einmal so richtig schön durchkneten? Total okay! Das Kartoffelpüree so lange platt drücken bis es über den Teller quillt? Kein Problem! Atmen Sie tief durch und denken Sie daran, dass es für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes sehr wichtig ist, das Essen mit allen Sinnen (also auch mit den Händen!) zu erfassen. Und ganz nebenbei entwickelt sich eine entspannte, lustige Atmosphäre bei Tisch. Das ist sicher nicht nur für Ihr Kind ein schönes Erlebnis. Übrigens: Als Erwachsener wird Ihr Kind garantiert trotz der gelegentlichen „Fingern-Ess"-Tage freiwillig und vorbildlich mit Besteck speisen!