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Crashkurs Baby: Anleitung für Ungeübte

Endlich ist das Baby da! Doch mit der unendlich großen Freude über die Geburt ihres kleinen Lieblings kommt für viele frischgebackene Eltern auch die Unsicherheit: Warum weint unser Baby so viel? Wieso klappt das Stillen nicht? Wie kommt unser Schatz nachts zur Ruhe? Im Alltag fehlt jungen Eltern meist die Zeit und Muße, dicke Babybücher zu wälzen.

Was jetzt hilft ist ein kompetenter, unkomplizierter Ratgeber, der die wichtigsten Themen kurz und übersichtlich auf den Punkt bringt. Mit „Crashkurs Baby" (GU-Verlag), das ab sofort im Handel ist, ist Autorin Nora Imlau das gelungen.

Viele intensive Kuschelmomente mit dem Baby sind im ersten Jahr sehr wichtig (Foto: Thinkstock)
Viele intensive Kuschelmomente mit dem Baby sind im ersten Jahr sehr wichtig (Foto: Thinkstock)


Fachkundige Schriftstellerin
Journalistin Nora Imlau schreibt seit fünf Jahren für die Zeitschrift „Eltern". Für ihre Artikel hat sie bereits unzählige Experteninterviews geführt und alle Facetten der Säuglings- und Babyzeit mehrfach beschrieben. Was lag näher, als ihr gesammeltes Wissen in einem Buch zusammen zu fassen?

In „Crashkurs Baby" beschreibt die zweifache Mutter alles, was frischgebackenen Eltern unter den Nägeln brennt: Wie gelingt ein guter Start zu dritt? Welche Formalitäten müssen erledigt werden? Was ist bei der Milchernährung zu beachten?

Auch die Themen Babypflege, Krankheiten, Impfen, Schlafen und Entwicklung werden behandelt. Im letzten Kapitel geht es um ein Thema, das sicher alle Neu-Eltern beschäftigt: Wie können Mama und Papa trotz Kind ein Liebespaar bleiben?

„Garantiert ohne Schnickschnack"
Dem Stil des Buches merkt man die Vollblutjournalistin an: Der Text ist verständlich geschrieben, das Wesentliche wird schnell auf den Punkt gebracht. Markierte Schlüsselwörter, Checklisten, Kästen mit den wichtigsten Informationen und zahlreiche anschauliche Illustrationen helfen beim schnellen Querlesen eines Themas. Der Untertitel des Buches lautet „Garantiert ohne Schnickschnack". Nora Imlau hält Wort.

Autorin Nora Imlau im Interview mit Yahoo! Lifestyle:

Frau Imlau, was unterscheidet Ihr Buch von anderen Elternratgebern?
Mir liegt es am Herzen aufzuzeigen, dass jedes Kind ein Unikat ist und jede Familie anders funktioniert. Ich denke, darin unterscheidet sich mein Buch von anderen Elternratgebern. Ich beschreibe nicht DIE eine Lösung für ein Problem, sondern versuche eine Bandbreite an Möglichkeiten zu benennen.

Aus meiner eigenen Erfahrung mit meinen Kindern weiß ich, dass Standardlösungen oft nicht funktionieren. Da ist es für Eltern sicher besser, mehrere Vorschläge parat zu haben, um dann selbst zu entscheiden, was in einer bestimmten Situation für sie und ihr Baby richtig ist.


Was kritisieren Sie an gängigen Baby-Büchern?

Was mich neben Standardlösungen stört, sind diese Pauschalaussagen, z.B.: „Nach fünf bis sieben Tagen ist es Zeit für Babys erstes Bad". Warum? Was passiert, wenn ich mich nicht daran halte? Beim Schreiben von „Crashkurs Baby" habe ich an mich den Anspruch gestellt, keine Behauptungen aufzustellen, die ich nicht auch belegen kann. Wenn ich eine Frage nicht eindeutig beantworten kann, stelle ich die verschiedenen Möglichkeiten vor und erkläre ihre Vor- und Nachteile.

Außerdem denke ich, dass mein Buch ehrlicher ist als so manches andere, das es auf dem Markt zu kaufen gibt. Nicht alle Kinder, die in den ersten Wochen viel weinen, haben Blähungen und hören automatisch nach drei Monaten damit auf, nicht immer sind Stillprobleme nur „leichte Ansaugprobleme". Ich will Eltern nicht beunruhigen, aber ich finde es wichtig, Probleme beim Namen zu nennen — und Lösungen aufzuzeigen.

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Sie haben selbst zwei Töchter: Linnea ist fünf, Annika zweieinhalb Jahre alt. Haben Sie auch persönliche Erfahrungen in Ihr Buch eingearbeitet?
Mein Buch enthält zwar keine persönlichen Anekdoten, aber einige Kapitel wären so nicht möglich gewesen, wenn ich nicht bereits selbst Erfahrungen mit meinen Töchtern gesammelt hätte. Da ich beispielsweise selbst mit Stillproblemen zu kämpfen hatte, lag mir dieses Thema sehr am Herzen und ist deshalb sicher ausführlicher geworden als in manch anderen Büchern.

Auch das Thema „Tragen" wäre ohne eigene Erfahrung nicht in diesem Ausmaß erschienen. Meine große Tochter Linnea war ein absolutes Tragekind. Sie hat sich fast das ganze erste Jahr nur dann wohl gefühlt, wenn sie Körperkontakt zu mir oder meinem Mann hatte. Wenn wir sie abgelegt haben, hat sie geweint. Ich fand es damals sehr praktisch, mein Kind in einem Tuch ständig bei mir zu haben. Linnea war glücklich und ich hatte die Hände frei. Diese Erfahrung wollte ich gerne an meine Leser weiter geben.


Was würden Sie einer schwangeren Frau raten: Auf was sollte sie sich unbedingt vorbereiten?

Schwangere und ihre Partner sollten sich darauf einstellen, dass ihr Baby mit ziemlicher Sicherheit mit einem sehr ausgeprägten Bedürfnis nach Nähe auf die Welt kommt. Ich kann nur sagen: Keine Angst vor zu viel Nähe! Eltern verwöhnen ihr Kind damit ganz bestimmt nicht. Wenn ein Baby an der Brust, auf dem Arm oder im Tragetuch am glücklichsten ist, ist nichts falsch daran!

Viele werdende Eltern denken jetzt vielleicht: Wenn mein Kind immer bei mir ist, habe ich selbst keine Freiheiten mehr. Tatsächlich ist es aber so, dass Eltern viele Freiheiten gewinnen, wenn ihr Baby glücklich schlummernd an ihrem Körper ist. Mama oder Papa können so mit ihrem Kind ins Café gehen, Freunde besuchen, Einkaufen und vieles mehr. Und das Baby ist nicht nur dabei, es ist auch entspannter und wird viel seltener weinen.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen außerdem: Säuglinge, die im ersten Lebensjahr sehr viel Nähe erfahren haben, werden als größere Kinder schneller selbstständig und können sich besser von Mama und Papa trennen.


Was möchten Sie mit Ihrem Buch erreichen?

Ich möchte frischgebackenen Eltern die wichtigsten Informationen an die Hand geben, damit sie kompetent und selbstbewusst die für sich und ihr Kind richtigen Entscheidungen treffen können.

Autorin Nora Imlau mit ihren Töchtern (l.) und das Cover ihres Buches (Fotos: GU-Verlag)
Autorin Nora Imlau mit ihren Töchtern (l.) und das Cover ihres Buches (Fotos: GU-Verlag)

„Crashkurs Baby": Vier wichtige Kapitel in Kurzform

1. Guter Start:
- Viel Körperkontakt in den ersten Lebensstunden und Wochen ist der Schlüssel zu einer guten Eltern-Kind-Bindung (= Bonding)
- Eltern sollten den Geburtsort danach auswählen, ob das Bonding unterstützt wird:
z.B. Darf das Baby sofort nach der Geburt in den Arm der Mutter? Kann man mit dem Abnabeln warten? Kann das Baby während der Neugeborenenuntersuchung U1 bei der Mutter liegen bleiben? Gibt es ein 24-Stunden-Rooming-in, so dass das Kind die ganze Zeit bei der Mutter sein kann? Gibt es ein Familienzimmer, damit auch Papa bei der Familie bleiben kann?

2. Milchernährung:
Egal ob Brust oder Flasche, das gilt immer:
- Nach Bedarf füttern: Babys wissen selbst wie viel sie wann brauchen
- Cluster Feeding: Lieber anfangs öfter kleine Mahlzeiten, das überfordert den kleinen Babymagen nicht
- Ganz wichtig: Milch trinken ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch Zeit der Nähe und des Kuschelns (Bonding-Zeit!)

3. Schlafen:
- Beim Schlafen gibt es kein falsch und richtig. Der Weg muss zur Familie passen
- Es ist völlig normal, dass Babys Hilfe beim Einschlafen brauchen
- Es ist nicht von der Natur vorgesehen, dass Babys im ersten Lebensjahr die ganze Nacht durchschlafen
- Durchschlafen bedeutet im ersten Jahr, dass das Baby irgendwann zwei Schlafphasen miteinander verbinden kann und sechs bis sieben Stunden am Stück schläft
- Das Baby sollte im ersten Lebensjahr in der Nähe der Eltern schlafen

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4. Mama, Papa, Liebespaar:
- Gemeinsam überlegen: Was für Eltern wollen wir sein? Was ist uns wichtig? Diese Gespräche verbinden!
- Gegenseitige Erwartungen klären: Wer bleibt Zuhause beim Kind? Wer macht den Haushalt? Soll der, der zur Arbeit geht länger arbeiten, damit mehr Geld für die Familie zur Verfügung steht oder weniger, damit er/sie bei der Kinderbetreuung helfen kann?
- Paare sollten lernen, auch Paarzeit zu erleben, wenn ihr Kind dabei ist: z.B. bei einem gemeinsamen Spaziergang: Wenn das Baby im Tragetuch schläft, kann das Paar Hand in Hand gehen, sich unterhalten und Verbundenheit erleben.

(Nora Imlau: „Crashkurs Baby", Verlag Gräfe und Unzer, Preis 16,99 Euro, ab 3. Februar im Handel)