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10 Mythen über Fruchtbarkeit und Schwangerschaft

Machen Handystrahlen unfruchtbar? Bekommen schlanke Frauen eher Mädchen? Können Sie mit der Stellung beim Sex das Geschlecht Ihres Kindes beeinflussen? Was ist wahr, was ist falsch? Wir nehmen diese und weitere - manchmal äußerst abenteuerlich klingende - Mythen rund um Fruchtbarkeit und Schwangerschaft unter die Lupe.

Schwangerschaftsmythos: Bekommen schlanke Frauen eher Mädchen? (Foto: Thinkstock)
Schwangerschaftsmythos: Bekommen schlanke Frauen eher Mädchen? (Foto: Thinkstock)

1. Wer die Pille lange genommen hat, wird schwerer schwanger
Dieser Irrtum kann ein für alle Mal ausgeräumt werden, denn das Gegenteil ist der Fall! Das beweist eine europaweite Studie, an der 60.000 Frauen teilgenommen haben. Ein Teil der Probandinnen setzte die Pille nach zwei Jahren ab, mit dem Ziel, schwanger zu werden. Nach einem Jahr waren fast 80 Prozent der Frauen schwanger. Bei Frauen, die keine Verhütungsmittel verwenden, ist die Empfängnisrate gleich hoch.

Der Grund: Frauen, die seit vielen Jahren die Pille nehmen, haben dadurch einen ausgeglichenen Hormonhaushalt und einen regelmäßigen Zyklus. Beides ist für eine spätere Schwangerschaft nur von Vorteil. Außerdem kommen die Eierstöcke durch die Pille zur Ruhe, was die Fruchtbarkeit sogar noch steigert.

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2. Handystrahlen machen Männer unfruchtbar
Dieses Gerücht kursiert hartnäckig. Wirklich bestätigt konnte es bisher nicht werden. Inzwischen haben sich zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen mit dem Zusammenhang zwischen männlicher Unfruchtbarkeit und dem Gebrauch von Handys oder Laptops beschäftigt. Das Ergebnis war nie eindeutig.

Neuste Studien konnten die Befürchtung zwar nicht widerlegen, aber zumindest relativieren: Selbst bei männlichen Vieltelefonierern (mehr als vier Stunden mobil täglich) konnte keine auffallend geringere Spermienzahl festgestellt werden als bei Wenigtelefonierern.

Trotzdem: Handys senden eine erhebliche Strahlung aus und können den menschlichen Organismus belasten.

3. Schlanke Frauen bekommen eher Mädchen
An diesem Mythos scheint etwas dran zu sein! Sehr schlanke, zierliche Frauen mit einem Gewicht von unter 54 Kilogramm bringen eher Mädchen zur Welt als Frauen, die über 54 Kilogramm wiegen. Dieses Ergebnis brachte eine italienische Studie zutage, bei der etwa 10.000 Geburten ausgewertet wurden.

Auch die Jahreszeit, in der ein Kind gezeugt wird, soll eine Rolle spielen. Bei einer Empfängnis in den Monaten März bis Mai sind die Chancen angeblich am größten, ein Mädchen zu bekommen.

4. Die richtige Stellung beim Sex ist entscheidend
Das kommt darauf an: Wenn es Ihnen darum geht, grundsätzlich schwanger zu werden, dann ist die Stellung beim Sex nicht entscheidend. Die Spermien finden ihren Weg! Wenn Sie aber versuchen wollen, das Geschlecht Ihres Babys zu beeinflussen, kann sich die Position durchaus auf das Geschlecht auswirken: Wollen Sie ein Mädchen zeugen, sollten Sie die Missionarsstellung wählen, möchten Sie einen Jungen, sollten Sie im „Doggy Style" Sex haben, so eine wissenschaftliche Empfehlung.

Der Grund: Wenn der Penis tief in die Scheide eindringt, ist der Weg der Spermien zum Muttermund kürzer. Gleichzeitig sind die männlichen y-Samenzellen schneller und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie schneller beim Ei ankommen und es befruchten. Die Wahrscheinlichkeit, einen Jungen zu zeugen, steigt! …aber auch nur dann, wenn Sie genau jetzt einen Eisprung haben.

Erfolgt Ihr Eisprung erst ein bis zwei Tage nach dem Sex, ist die Wahrscheinlichkeit wiederum höher, ein Mädchen zu bekommen: Die x-Chromosomen sind zwar langsamer als ihre männlichen Kollegen, dafür überleben sie länger in der Gebärmutter bzw. den Eileitern und sind zur Stelle, wenn das Ei springt und die y-Chromosomen längst abgestorben sind.

5. Nach dem Sex - Beine hoch: So klappt´s mit der Schwangerschaft
Viele Paare glauben, dass eine Frau eher schwanger wird, wenn sie nach dem Sex auf dem Rücken liegen bleibt, die Beine in die Luft streckt und vielleicht noch ein Kissen unter das Becken schiebt. Die Idee dahinter: Die Frau erleichtert den Spermien so den Weg zur Gebärmutter, indem sie die Schwerkraft verhindert.

Auch das Duschen oder zur Toilette gehen nach dem Sex verschieben viele Frauen sicherheitshalber auf später. Beide Theorien konnten wissenschaftlich aber nicht belegt werden.

6. Wer den Kinderwunsch aufgibt, wird plötzlich schwanger
Ein Paar, das alles ausprobiert hat, um schwanger zu werden, schließt endgültig mit diesem Thema ab, um dann wenige Wochen später, von einem positiven Schwangerschaftstest völlig überrascht zu werden. Das gibt es sicher immer wieder einmal. Die Regel ist das aber nicht!

Eine groß angelegte Studie zu diesem Thema zeigte, dass tatsächlich einige Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch, die ihren Wunsch nach einem leiblichen Baby aufgaben und stattdessen ein Kind adoptierten, überraschend schwanger wurden. Das passierte aber nur drei von 100 Frauen. Die übrigen 97 Frauen blieben ohne eigenes Kind, obwohl sie offensichtlich mit dem Thema abgeschlossen hatten.

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7. Mädchen machen vergesslich
Das stimmt tatsächlich! Schwangere Frauen sind generell oft etwas vergesslicher, unkonzentrierter und unaufmerksamer als vor der Schwangerschaft. Wie sehr sich die Vergesslichkeit auswirkt, hängt wiederum vom Geschlecht des Kindes ab, das sie erwarten:

Frauen, die mit einem Mädchen schwanger sind, haben ein schlechteres Gedächtnis als Schwangere, die einen Jungen erwarten. Das ist das Ergebnis einer kanadischen Studie.

Offenbar gibt der Fötus oder die Plazenta einen Stoff in die Blutbahn der Mutter ab, der das Gedächtnis beeinflusst, lautet die Erklärung der Wissenschaftler.

Papa oder Opa? Auch bei Männern lässt die Fruchtbarkeit mit dem Alter nach (Foto: Thinkstock)
Papa oder Opa? Auch bei Männern lässt die Fruchtbarkeit mit dem Alter nach (Foto: Thinkstock)

8. Männer sind ein Leben lang fruchtbar
Von wegen: Zwar können Männer im Gegensatz zu Frauen theoretisch tatsächlich weit über die 50 noch Kinder zeugen, aber wenn beispielsweise ein 70jähriger Mann noch einmal Vater wird, dann handelt es sich eher um einen „Glückstreffer".

Auch bei Männern nimmt die Fruchtbarkeit mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab. Vergleicht man einen 18- und einen 45-Jährigen, so verfügt der junge über ein Drittel mehr Spermien als der ältere Mann. Auch der Anteil der lebensfähigen Spermien hat sich beim 45-Jährigen im Laufe der Jahre um die Hälfte reduziert.

9. Gestresste Frauen werden nicht schwanger
Wer im Dauerstress ist, hat keine Reserven fürs Kinderkriegen. Das klingt einleuchtend und doch konnte diese Annahme wissenschaftlich nicht bestätigt werden. Wenn der Stress allerdings ungünstige Angewohnheiten mit sich bringt, wenn Sie beispielsweise vermehrt rauchen, Alkohol trinken oder sich nicht mehr bewegen, dann kann der Auslöser Stress zusammen mit seinen gesundheitsgefährdenden Begleiterscheinungen sehr wohl die Chancen auf eine Schwangerschaft reduzieren.

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10. Frauen müssen beim Sex einen Orgasmus haben, um schwanger zu werden
Sicherlich ist es von Vorteil, wenn Sie das Projekt „schwanger werden" unverkrampft angehen, mit Spaß bei der Sache sind und sich nicht (nur) von Ihrem Eisprungkalender diktieren lassen, wann Sie mit Ihrem Partner schlafen. Einen Orgasmus müssen Sie aber nicht unbedingt haben, um schwanger zu werden! Der Mann aber schon…! ;-)