So machen Sie aus einer Couchpotato einen Bewegungsfan

Ihr Kind ist eine typische Couchpotato und kennt Sport nur aus dem Fernsehen? Dann wird es höchste Zeit, daran etwas zu ändern. Denn zu wenig Bewegung schlägt sich nicht nur auf der Waage nieder. Konzentrationsschwäche, Haltungsschäden und schlechte schulische Leistungen gehören ebenfalls zu den möglichen Folgen. Hier erfahren Sie, was Sie tun können, um Ihren Sprösslingen Freude an sportlichen Aktivitäten zu vermitteln...

Deutsche Kinderärzte schlagen Alarm: Eine kürzlich veröffentlichte Studie der DAK zeigt, dass sich die Gesundheit von Mädchen und Jungen in den letzten zehn Jahren verschlechtert hat. Besonders Grundschüler zwischen sechs und acht Jahren sind laut Einschätzung der befragten Mediziner betroffen. Die größten Risikofaktoren: ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung sowie zuviel Zeit vor Fernseher, Computer und Konsolen.

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Ein aktiver Start in den Tag

Dabei bietet sich doch bereits morgens eine gute Möglichkeit, aktiv in den Tag zu starten. Viele Kinder werden mit dem Auto zur Schule kutschiert oder fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Oft kann man die Strecke aber auch problemlos zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen. Bei gutem Wetter spricht nichts dagegen. Wenn Sie Ihr Kind nicht alleine losschicken möchten, begleiten Sie es oder versuchen Sie, in der Nachbarschaft Gruppen für den gemeinsamen Schulweg zu organisieren.

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In der Schule

Auch wenn Ihr Sprössling in der Schule ist, können Sie dafür sorgen, dass er sich zumindest in der Pause austobt und nicht nur im Sitzen seine Stulle mampft. Spiele wie Gummihüpfen und „Himmel und Hölle“, die auch schon vor 30 Jahren auf dem Schulhof beliebt waren, werden auch heute noch gerne gespielt. Lassen Sie Ihr Kind doch einfach selbst knallige Straßenkreiden und Gummibänder aussuchen, die ihm gefallen. Denn es weiß schließlich am besten, was gerade auf dem Schulhof angesagt ist.
Wenn auf dem Pausenhof Ihres Kindes Ballspiele erlaubt sind, ist ein kleiner, weicher Ball als Geschenk bestimmt auch eine gute Investition. Mit einem ausgewogenen Pausensnack haben Kids auch die nötige Power, um während der freien großen Pause richtig herumzutoben. Anschließend können sie wieder konzentriert in den Unterricht starten.

Sportvereine
Auch Sportvereine eigenen sich hervorragend, um aus ihrem Kind einen wahren Bewegungsfan zu machen. Dort entwickeln sich über Monate und Jahre hinweg oft die dicksten Freundschaften zwischen Kindern. Und genau das ist der Punkt: Wenn auch die zwei besten Freundinnen Ihrer Tochter beim Handball-Training sind, wird sie natürlich auch viel lieber hingehen.

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Der Schulbeginn ist der optimale Zeitpunkt, um Ihr Kind bei einem Verein seiner Wahl - denn ihm soll die Sportart ja Spaß machen - einzuschreiben. Ein späterer Einstieg ist natürlich auch möglich, aber schwieriger, denn die Kinder kennen sich untereinander bereits und sind in ihrem Können meist schon fortgeschritten.

Loben Sie außerdem sportliche Leistungen gebührend und belohnen Sie sie auch ab und zu. Wenn Sie etwa Ihrem Sohn zeigen, dass Sie sein grandioser Torschuss stolz macht, wird ihn das motivieren und seinen Ehrgeiz anstacheln.

Kindern Aufgaben geben
Mit wachsendem Alter sind Kinder auch dazu in der Lage, kleinere, später auch größere Aufgaben zu übernehmen. Hier können Sie gezielt Tätigkeiten herauspicken, bei denen sich Ihr Spross auch ein bisschen bewegen muss. Sie können ihn beispielsweise bitten, den Müll hinauszubringen, mit dem Hund Gassi zu gehen, kleinere Einkäufe zu erledigen, den Garten von Laub zu säubern... Versuchen Sie dabei auch, Ihrem Kind zu erklären, dass es nicht nötig ist, kurze Strecken mit Bus oder Bahn zurückzulegen. Je selbstverständlicher die Fortbewegung zu Fuß und mit dem Fahrrad für Kinder wird, desto mehr werden sie sie auch in ihren Alltag integrieren.

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TV- und Konsolen-Zeit begrenzen

Man muss nicht gleich Fernseher und Playstation auf ewig verbannen und seine Kinder mit den Worten „Los, bewegt euch gefälligst!“ in den Garten scheuchen. Doch Sie sollten durch Zeitbegrenzungen für TV und Computer sicherstellen, dass Ihre Kinder nach einem langen Schultag und dem Erledigen der Hausaufgaben nicht erneut nur auf dem Allerwertesten sitzen.

Sie werden sehen, wenn sämtliche Unterhaltungselektronik ausgeschaltet bleibt, wirkt ein Spaziergang oder Badminton mit den Nachbarskindern gleich viel verlockender. Versuchen Sie auch, Absprachen mit den Eltern der Freunde Ihrer Kinder zu treffen. Denn wenn auch seine Freunde nur eine Stunde am Tag fernsehen dürfen, wird sich Ihr Sprössling auch eher mit einer Stunde zufriedengeben. Versuchen Sie, mit Ihrem Kind Kompromisse zu schließen: Wenn es zum Beispiel den ganzen Tag nicht an der frischen Luft war und sich nicht bewegt hat, bleibt auch der Fernseher aus. Dafür gibt‘s für zwei Stunden Basketball-Training den neuen, extralangen „Harry Potter“.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Die wohl wirksamste Methode, um bei Kindern die Lust am Sport zu wecken und auch zu erhalten, besteht darin, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. Warum sollte Ihr Kind draußen kicken, wenn Sie selbst lieber drei Stunden am Tag Fußball auf der Playstation zocken?

Für Kinder dienen ihre Eltern von klein auf als Vorbilder, an denen sie sich orientieren. Deswegen gehört für Kids, die in einer sportlichen und aktiven Familie aufwachsen, Bewegung ganz selbstverständlich zum Alltag.

Versuchen Sie deshalb, so oft wie es eben möglich ist, sich gemeinsam mit Ihrem Nachwuchs an der frischen Luft zu bewegen. Egal ob es ein Spaziergang am Sonntag, ein Volleyballspiel am Badesee oder ein Familien-Fußballmatch ist, jegliche gemeinsame sportliche Aktivität ist gut für die Familie und die Gesundheit jedes einzelnen.

Auch wenn Bewegung in Ihrer Familie bislang kein großes Thema war - fangen Sie langsam an und lassen Sie Ihrem Kind Zeit, sich an die neuen, sportlichen Aktivitäten zu gewöhnen. Und Sie werden sehen, bald wird es Ihnen die Planung für die Wochenend-Radtour vorlegen.