Das hilft gegen das Grau(en)

Rupft man ein graues Haar aus, kommen sieben weitere zu dessen Beerdigung dazu, glaubt man dem Volksmund. Also statt der Brachialmethoden, lieber her mit der Farbe. Dabei gibt es kurz- und langfristige Möglichkeiten, die grauen Haare abzudecken.

Aber was liegt zwischen schnell ausgewaschener Tönung und dauerhafter Farbe, die aus dem Schopf herauswachsen muss und diese hässlichen Ansätze produziert? Haarexpertin Teca Lewellyn setzt auf „demi-permanent".

Demi-permanente Farbe wider das Grau(en) (Bild: thinkstock)
Demi-permanente Farbe wider das Grau(en) (Bild: thinkstock)

Erste graue Härchen lassen sich am natürlichsten mit feiner Strähnchentechnik kaschieren. Aber was tun, wenn das Grau(en) am Kopf überhand nimmt? Im nächstgelegenen Drogeriemarkt wartet ein Überangebot an Haarfarben und —tönungen. Der neueste Trend: demi-permanente Produkte, die man ganz leicht selbst auftragen kann.

„Diese neue Art der Abdeckung bleibt 28 Haarwäschen farbecht", also um einiges länger als herkömmliche Tönungen, weiß "Procter & Gamble"-Fachfrau Teca Lewellyn. Die sind mit etwa fünf Haarwäschen Halbwertszeit nach spätestens zwei Wochen verblasst. Eine richtige Färbung hält dagegen eine gefühlte Ewigkeit. Aber auch das hat einen riesigen Nachteil: hässliche Ansätze.

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Hält, aber schadet nicht
„Permanente Farbe weicht die Schichten des Haares auf, damit die Pigmente tief eindringen können", weiß die Expertin. Das greift das Haar jedoch auf Dauer an. Die Moleküle in demi-permanenten Produkten dringen zwar ebenfalls in die Cuticula, besser bekannt als Schuppenschicht, der Haare ein.

Die darunter liegenden beiden Schichten (Faserschicht und Haarmark) bleiben aber unberührt. Damit ist der Zwitter aus Tönung und Farbe besonders schonend. Und verleiht darüber hinaus dem Schopf auch einen gesunden Glanz. Der Mangel an Peroxid hat also eigentlich nur Vorteile. Einzig Aufhellen kann man seine natürliche Farbnuance nicht.

„Wie Politur ..."
Dafür verleiht demi-permanente Farbe dem Naturton eine edle Tiefe. „Es ist ein bisschen so, als würde man einen schönen alten Holztisch polieren", vergleicht Lewellyn. „Demi-permanente Farbe verstärkt eben nach diesem Prinzip das, was bereits vorhanden ist. Mehr als ein bis zwei Töne dunkler sollten Sie aber auch Ihre demi-permanente Haarfarbe nicht wählen", rät die Expertin.

Sonst machen sich wegen der langen Haltbarkeit trotzdem die ungewünschten Ansätze bemerkbar. Vor allem fürs erste graue Haar ist die semi-permanente Farbe perfekt. Weil die unpigmentierten Strähnen die Farbe anders annehmen als der Rest, entsteht selbt im heimischen Bad ein schöner Salon-Strähncheneffekt.

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Zurück zur Natur?
Noch natürlicher kann man grauen Strähnen mit Produkten zu Leibe Rücken, die versprechen, die ursprüngliche Haarfarbe zurückzuholen. Statt Farbpigmenten dringen künstlich hergestellte Vorstufen des dunklen Melanins in die Haarsubstanz. In Kombination mit Sauerstoff bilden sich so schwarze Farbpigmente.

Je öfter man solche Produkte verwendet, desto mehr Farbpigmente lagern sich in der Faser ab — und desto natürlicher wirkt der dunkle Ton. Blondinen müssen im Kampf gegen das erste Grau allerdings weiter auf künstliche Farbe setzen. Helle Nuancen können auf diese Weise nämlich nicht „zurückgeholt" werden.