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Botox – diese Gefahren birgt das Nervengift

Es ist zu schön, um wahr zu sein: Ein kleiner Pieks — und auf einmal sind sämtliche Fältchen im Gesicht weggezaubert! Vor zehn Jahren ging der Boom los und inzwischen hat sich Botox als DAS Beautymittel etabliert. Äußerliche Jugend ohne Skalpell, das klingt natürlich toll. Aber ist das Lifestyle-Medikament wirklich so harmlos? „Vor allem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass auch Botox nicht die Lösung für alle Beauty-Probleme ist", sagt unser Experte Dr. Ahmmed-Ziah Taufig. Yahoo! hat das angeblich stärkste Gift der Welt mal unter die Lupe genommen.

Botox - wie gefährlich ist das Nervengift? (Bild: thinkstock)
Botox - wie gefährlich ist das Nervengift? (Bild: thinkstock)

Was ist Botox?

Botox ist zunächst einmal schlicht der Name, unter dem das Medikament in Amerika auf dem Markt ist. In Deutschland wird es als „Xeomin" vertrieben und besteht aus dem Nervengift „Botulinumtoxin": „Botox besetzt die Muskelrezeptoren, das heißt, der Signalstoff der Nervenenden kann seine Wirkung nicht mehr entfalten und der Muskel ist gelähmt", erklärt Dr. Ahmmed-Ziah Taufig, plastischer Chirurg und Generalsekretär der „Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V.". Das bedeutet, dass eine Falte auf Ihrer Stirn, auch wenn durch Mimik und Bewegung in Ihrem Gesicht Befehle an die Muskeln weitergegeben werden, nicht mehr sichtbar ist.

Etwa vier Tage nach der Unterspritzung setzt die Wirkung ein und „lässt nach drei bis sechs Monaten wieder nach, weil sich die Muskelrezeptoren dann erneuern", weiß der in Köln niedergelassene plastische Chirurg Taufig. Die Behandlung mit Botox ist in jedem Fall kostengünstiger als ein operativer Eingriff, auch wenn der Effekt nicht so lange anhält: Die Unterspritzung von Stirn- und Zornesfalten liegt bei etwa 300 Euro, Krähenfüßen geht es schon ab 250 Euro an den Kragen.

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Wird Botox nur im kosmetischen Bereich eingesetzt?
Nein, das Mittel findet unter anderem auch in der Neurologie Verwendung, bei spastischen Lähmungen etwa. Hierfür sind aber wesentlich größere Mengen erforderlich, weiß Dr. Taufig. Dass Botox heute vor allem im Beautybereich gebraucht wird, ergab sich mehr oder weniger durch einen Zufall: Das Nervengift wird in der Augenheilkunde eingesetzt, um Spasmen in der Lidmuskulatur, also ein unkontrolliertes Zwinkern, zu behandeln. Erst durch Zufall entdeckten Mediziner, dass bei den Versuchen, das Zwinkern mit Botox zu bekämpfen, auch die Falten um das Auge herum vermindert werden. „So wurde eine Nebenwirkung zur Hauptwirkung", erzählt der plastische Chirurg. Übrigens wird Botox nicht nur im Gesicht, sondern auch an anderen Stellen eingesetzt — zum Beispiel um Schweißdrüsen lahmzulegen.

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Risiken
„Nicht sachgemäße Anwendung kann zu unbeabsichtigten Muskellähmungen führen", so unser zweite Experte, Professor Dr. Johannes Franz Hönig, plastischer Chirurg aus Hannover gegenüber Yahoo!. Lebensgefährlich sind die möglichen Nebenwirkungen zwar nicht, sie können jedoch hängende Augenlieder, eine starre Maskenmimik oder leichte Asymmetrien im Gesicht erzeugen. Allerdings sind in der entsprechenden Fachliteratur auch noch keine Langzeitfolgen beschrieben, darauf weist der Professor im Gespräch mit Yahoo! hin. Über einen längeren Zeitraum als sechs Monate halten sich eventuelle Muskellähmungen jedoch vermutlich nicht. „Botox wurde schon Millionen von Menschen gespritzt", ergänzt sein Kollege, der plastische Chirurg Dr.Taufig.

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Sollten Sie sich also für die Behandlung entscheiden, brauchen Sie sich keine allzu großen Sorgen zu machen — wenn Sie ein paar Regeln beachten. So ist dringend davon abzuraten, sich beim Heilpraktiker oder der Kosmetikerin pieksen zu lassen — ein Dermatologe oder plastischer Chirurg kennt die Anatomie des menschlichen Gesichts wesentlich besser und weiß dadurch, an welche Stellen er die Nadeln zu setzen hat. Und: „Bitte fallen Sie nicht auf Flatrate-Angebote herein!" warnt Dr. Taufig. Hierfür würde eine Trockensubstanz mit Kochsalzlösung zusammengemischt und, um Kosten zu sparen, oftmals sehr stark verdünnt. „Das ist zwar nicht gesundheitsbedenklich, vermindert aber die Wirkung stark", so der Experte. Und das wäre am Ende schade um Ihr Geld!

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