Bin ich schön? Was ein Frauengesicht attraktiv macht

Schönheit liegt nicht nur im Auge des Betrachters. Ob Männer Frauengesichter attraktiv finden, hängt nicht nur vom aktuellen Schönheitsideal ab – auch der Fortpflanzungsgedanke spielt eine Rolle. Warum Modelgesichter nicht unbedingt schön sein müssen und Durchschnittlichkeit einen großen Reiz auf das männliche Geschlecht ausüben kann…

Wann gilt ein Frauengesicht als schön?
„Eine klassische Schönheit war Grace Kelly. Hier stimmte einfach alles“, sagte der Celebrity-Schönheitschirurg Professor Werner Mang gegenüber Yahoo! Lifestyle. „Hohe Wangenknochen, optimaler Augenabstand,  gute proportionelle Kinnpartie, Nase im optimalen Winkel von 110 Grad, Ohren genau in der richtigen Proportion, der Haaransatz ideal. Also ein ideales Frauengesicht.“ Kein Wunder also, dass Grace Kelly beim männlichen Geschlecht so gut ankam. Das Geheimnis: „Sexualdimorphismus“, der Sammelbegriff für die Unterschiede im Erscheinungsbild von Mann und Frau. Im Klartext heißt das: Je weiblicher die Gesichtsmerkmale, desto größer der Erfolg beim männlichen Geschlecht.

Bild: Getty Images
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Die Monegassen-Fürstin hatte das Glück, über diese Merkmale zu verfügen. Nun heißt das aber nicht, dass nur Grace-Kelly-Klone als attraktiv gelten. Was zählt, ist schließlich der Gesamteindruck – und der fällt bereits weiblich aus, wenn nur eines der Merkmale erfüllt ist. „Was nicht klassisch schön ist, sind Barbiepuppen-Nasen, aufgespritzte Lippen, disproportioniertes Kinn, tiefer Haaransatz an der Stirn“, erklärte Professor Mang weiter. „Ein guter Schönheitschirurg sollte sich deshalb nicht dem Zeitgeist unterwerfen, sondern sich an der Antike orientieren und das bedeutet in der Schönheitschirurgie Harmonie, Ausstrahlung und Ebenmäßigkeit.“

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Warum gelten bestimmte Gesichtsmerkmale als schön?
Nicht nur Leinwanddiven prägen das Schönheitsideal – auch die Natur hat gehörig ihre Finger im Spiel, wenn es ums Verlieben geht. Der Grund: „Harmonische Gesichtszüge zeugen auch von gesunden Genen und der Hoffnung auf gesunde Nachkommen“, so Mang gegenüber Yahoo! Lifestyle. „Wenn eine Frau eine ‚Hexennase‘ (Höckernase), ein fliehendes Kinn, abstehende Ohren und eingefallene Wangen hat, dann zeugt das von einem ungesunden Aussehen.“ Denn so modern und medienbestimmt die Zeiten, in denen wir leben, auch sein mögen: Am Ende geht es immer noch um die Fortpflanzung. So hat eine Studie an der schottischen St. Andrews University ergeben, dass rundere Gesichter mit höherem Fettanteil beim männlichen Geschlecht oft besser ankommen als übertrieben dünne. Der Grund: Vom medizinischen Standpunkt aus gesehen steht ein volleres Gesicht für ein starkes Herz und ein stabiles Immunsystem. Ist Frau wohlauf, bringt sie auch gesunde Nachkommen zur Welt.

Durchschnitt kann so schön sein

Die frohe Botschaft, die sich daraus folgern lässt: Übertrieben schmale Modelgesichter werden vom männlichen Geschlecht nicht zwingend als schön wahrgenommen. Noch besser: Durchschnitt kann zum Trumpf werden. Eine symmetrische Gesichtsform gilt als schön, weil sie darauf hinweist, dass die zugehörige Frau über eine gesunde Mischung aus individuellen Proteinen verfügt – was für geringe Komplikationen bei der Geburt spricht. Entwicklungspsychologen gehen davon aus, dass Menschen von Natur aus gesunde und symmetrische Gesichtsmerkmale attraktiv finden. Auch reine und relativ haarlose Haut steht für hohe Fruchtbarkeit, denn sie weist darauf hin, dass ein niedriger Gehalt des männlichen Sexualhormons Androgen, dafür umso mehr Östrogene vorhanden sind.

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