Zu schön: Werbebilder von Roberts und Turlington verboten

Julia Roberts und Christy Turlington sind buchstäblich zu schön, um wahr zu sein. Zumindest auf den Bildern ihrer neuen Make-up-Kampagnen für zwei Marken aus dem Hause L‘Oréal. Weil die Gesichter der Schauspielerin und des Supermodels, die beide eine Make-up-Foundation bewerben, einer allzu umfangreichen Photoshop-Kur unterzogen wurden, sind die Werbeanzeigen in Großbritannien ab sofort verboten.

Julia Roberts (43) gilt trotz ihres nicht mehr ganz jugendlichen Alters nach wie vor als Naturschönheit. Umso weniger Verständnis hatte die liberaldemokratische Parlamentsabgeordnete Jo Swinson dafür, dass die Schauspielerin in ihrer neuen Lancôme-Kampagne, fotografiert von Mario Testino, übertrieben digital bearbeitet wurde. Dasselbe geschah mit Christy Turlington (43), dem neuen Werbegesicht für Maybelline. Daher beschwerte sich Swinson bei der britischen Werbeaufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA). Ihr Kritikpunkt: die Bilder seien „nicht repräsentativ dafür, welche Ergebnisse das Produkt erzielen kann“, wie „E! Online“ zitiert. Beide Kampagnenbilder seien unrealistisch und irreführend.

Bilder: PR
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Die Werbeaufsichtsbehörde gab Swinson recht und sprach ein landesweites Verbot für beide Kampagnen aus. Da half auch die Antwort aus dem Hause L’Oréal nichts mehr. Das französische Unternehmen rechtfertigte die digitale Gesichts-OP damit, dass man mittels „Weichzeichnung und einer geringeren Auflösung“ ein Gefühl von „Sehnsucht“ wecken wollte – und zwar nach der neuen „Teint Miracle“-Foundation von Lancôme. Auch im Falle von Christy Turlington, die für die neue Maybelline-Grundierung „The Eraser“ wirbt, sei tatsächlich nachbearbeitet worden. Um „die Haut aufzuhellen, das Make-up sauber darzustellen, dunkle Schatten und Schattierungen unter den Augen zu reduzieren, die Lippen weicher und die Augenbrauen dunkler wirken zu lassen“, wie „Sky News“ zitiert. Ansonsten sei aber alles in Turlingtons Gesicht der einzigartigen Wirkung der Foundation zu verdanken.

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Dies ist bereits der zweite Rüffel für L’Oréal in Sachen Photoshop-Manipulation. Im Jahr 2009 wurde eine Kampagne für ein Anti-Aging-Produkt von Olaz verboten, in der Twiggy zu sehen war.

Um einiges sympathischer – weil realitätsnäher – ist da doch die Kampagne der Kosmetikmarke Dove. Um das verzerrte Schönheitsbild zu enttarnen, das aufgrund von Werbebildern wie denen von Julia Roberts und Christy Turlington entsteht, hat der Hersteller folgendes Video veröffentlicht:


Video: YouTube

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