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Sandra Völker: Freunde halfen ihr mit Essen aus

Sandra Völker im März in der Sendung von Markus Lanz

Sandra Völker (41) hat im Laufe ihrer Karriere als Schwimmerin jede Menge Medaillen gesammelt, darunter bei Olympia 1996 in Atlanta eine Silbermedaille über 100 m Freistil, eine Bronzemedaille über 50 m Freistil und eine Bronzemedaille mit der 4x100-Meter-Freistilstaffel. Wie es dazu kam, dass die ehemalige Weltrekordhalterin und Weltmeisterin am Ende alles verlor, Hartz IV beantragen musste und Insolvenz anmeldete, beschreibt sie in ihrem Buch "An Land kannst du nicht schwimmen" (Orell Füssli, 248 Seiten, 19,95 Euro).

Vor den finanziell turbulenten Zeiten schildert Völker ihre Karriere, aber auch die Probleme, die zum Beispiel die Vergleiche mit Franziska van Almsick mit sich brachten: "Uns war nicht bewusst, wie sehr die Medien das Drama lieben, nur dass wir kein Drama zu bieten hatten." Frei erfundene Unwahrheiten "werden schnell zur Belastung", so Völker. Und auch über "unmoralische Angebote" berichtet sie in ihrem Buch: Ein PR-Manager riet ihr dazu, mit einem Tennisstar auszugehen, um in der Presse zu landen. Als sie sich für den "Playboy" ausziehen sollte, sagte sie ebenfalls nein.

Geld-Probleme

Ihre finanziellen Schwierigkeiten nach dem Karriereende wurden bei der Schuldnerberatung zunächst nicht ernst genommen - bei dem "Namen und Bekanntheitsgrad", wie Völker schreibt. Und als sie 2013 Hartz IV beantragte, wurde laut der Ex-Schwimmerin erst mal nach dem "Konto im Ausland" gefragt. Das Geld ließ dann lange auf sich warten. Es begann eine Zeit, in der ihr Freunde mit Essen aushalfen, berichtet sie in ihrem Buch. Bei einem Online-Händler für vegane Lebensmittel fand sie dann einen Job. Und meldete schließlich Insolvenz an. Sie versteigerte Medaillen, Pokale und Badeanzüge. Ganz weg sind die aber vielleicht gar nicht: Freunde und fremde Menschen ersteigerten etwas, damit sie es zurückkaufen könne, wenn sie wieder aus der Insolvenz heraus sei, erzählt Völker. Darunter ist auch ihre Olympia-Silbermedaille.