Pro/Contra: Romantik am Arbeitsplatz

Alte Bekannte
Ein dicker Pluspunkt für das Büro-Date: Sie kennen Ihre Herzensdame schon. Über eine Kollegin weiß man meist viel mehr, als über eine Frau, mit der man nur ein paar Mal ausgegangen ist. Klar, sie sollte auch optisch was hermachen. Aber das Fundament für eine dauerhafte Beziehung liegt eher im Zwischenmenschlichen. In typischen Flirt-Situationen schaltet jeder von uns in seinen persönlichen „Eindruck-Schinden-Modus“. Die Begegnung in der Arbeit dagegen bietet die Möglichkeit, einander im natürlichen Alltags-Verhalten zu beobachten. Ohne aufgesetzte Frage-Antwort-Spielchen erfahren Sie so, wie sie tickt, was sie mag, was nicht und was Sie gemeinsam haben. Das meint auch Partnerschaftsberaterin Beatrice Poschenrieder: „Man lernt sich langsamer und als Person kennen, verliebt sich eher in den Menschen statt in seine Fassade“.

Zwei Fliegen mit einer Klappe
Den Großteil unserer Zeit verbringen wir in der Arbeit. Und wer will nicht möglichst viel Zeit mit seiner Liebsten verbringen? Vor allem am Anfang einer neuen Beziehung ist man oft nervös, das eingespielte Miteinander im Büro kann da ordentlich Druck raus nehmen. Und wenn Sie Ihre Süße jeden Tag von morgens bis abends sehen und sie immer noch aufregend finden, stehen die Zeichen für Ihre Beziehung verdammt gut!

Flirt to go: So kriegen Sie die schöne Fremde

Die angenehme Gesellschaft kann Ihnen außerdem den Arbeitsalltag versüßen – Sie können sich gegenseitig bei Laune halten, zusammen die Mittagspause verbringen - und auch Überstunden nerven gemeinsam weniger als allein. Mentale Unterstützung ist ein wichtiger Vorteil der Büroliebe, so Poschenrieder: „Mein Partner versteht meine beruflichen Probleme, meinen Stress, […] vielleicht kann er mich sogar unterstützen“, so die Autorin von „Sex für Faule und Gestresste".

Hinter Ihrem Rücken
Sie freuen sich, nun nicht mehr allein zu sein? In der Arbeit sind Sie genau das aber auch als Paar nicht. Egal wie vorteilhaft Ihnen die Liaison am Arbeitsplatz erscheint, zumindest am Anfang müssen Sie mit Getuschel und Gerüchten rechnen. Nehmen Sie den Lästermäulern den Wind aus den Segeln, indem Sie von Anfang an ehrlich sind: Nichts macht ein Gerücht so langweilig wie Offenheit, die anderen werde sich bald spannenderen Tratsch suchen.

Aber Vorsicht: Arbeiten Sie in einem sehr konservativen Betrieb oder ist Ihre neue Flamme gar Ihre Chefin oder direkte Untergebene, kann das Bekanntwerden Ihrer Liebe aber auch zu ausgewachsenen „Intrigen oder Eifersüchteleien“ führen, so die Poschenrieder gegenüber Yahoo! Lifestyle. Dann müssen Sie womöglich „die Liaison verheimlichen, das kann anstrengend und belastend sein.“

Klare Hinweise: So sehen Sie, ob sie wirklich kommt

Von Zeit- und Kritikpunkten
Anfangs können Sie gar nicht genug Zeit an der Seite Ihrer Liebsten verbringen, aber „genauso wie man als arbeitender Mensch ganz gezielte Pausen und Erholungszeiten braucht, ist das auch bei einer Beziehung“, so die Partnerschaftsexpertin (liebesexpertin.de). Sich diesen Raum zu nehmen, kann für Sie und Ihre Kollegin/ Geliebte, schwierig sein – sind Sie doch automatisch ständig zusammen. Vor allem wenn es nur einem von Ihnen zu viel ist, kann das ziemlichen Druck auf die Beziehung ausüben und „führt doch meist dazu, dass man sich anschreit oder flieht“, so Poschenrieder.

Egal, wer bei Ihnen privat die Hosen an hat: Kritisch wird’s auch dann, wenn die Arbeit Sie zwingt, Ihre Freundin für Fehler zu rügen oder schlimmer: sie Ihnen einschenken muss. „Auf beruflicher Ebene ist Kritik ganz normal, aber wenn ein Mensch zu unserer Bezugsperson wird, werden wir ja viel verletzlicher“, erläutert Poschenrieder.

Ausgeliebt
Wenn Sie nicht gerade als Prinz arbeiten und Ihre Liebste in der Dornröschen-Branche ackert, kann leider auch die romantischste Episode enden. Aber was wird dann aus der Arbeit? Nur ganz Hartgesottene können ohne Umschweife wieder zurück zum lockeren Kollegenverhältnis. Machen Sie sich erst mal auf eine angespannte Büroatmosphäre gefasst. Je nach Drama-Ausmaß der Trennung kann es sogar für einen von beiden unerträglich werden, weiterhin zusammen arbeiten zu müssen. So verlieren Sie nicht nur Ihre Bettgefährtin, sondern auch eine tolle Kollegin oder sogar Ihren Job.