Meat Love: Steak fürs Herz?

Jahrelang wurde rotes Fleisch von Gesundheits-Experten verteufelt. Eine aktuelle Studie, die kürzlich im „American Journal of Clinical Nutrition” veröffentlicht wurde, legt nahe, dass der tägliche Genuss von Rindfleisch sich sogar positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken kann – vorausgesetzt, Sie treffen die richtige Wahl.

Die Studienteilnehmer hielten eine modifizierte DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) - also einen Ernährungsplan, der Bluthochdruck entgegen wirken soll. Auf dem Programm: mageres Fleisch, fettarme Milchprodukte, Vollkornprodukte, Obst und Gemüse. Zusätzlich aßen die Probanden an Stelle von Huhn oder Fisch täglich 100-150 Gramm mageres Rindfleisch. Ebenso wie bei den Vergleichsgruppen, die nur weißes Fleisch zu sich nahmen, konnte das schädliche LDL Cholesterin um 10 Prozent gesenkt werden. 

Wie lässt sich das erklären? Scheinbar haben frühere Studien, die Rindfleisch als Risiko-Faktor für Herzerkrankungen identifizierten, einen zentralen Fehler gemein: Sie warfen frisches rotes Fleisch in eine Kategorie mit industriell verarbeitetem Fleisch. Dieses sei jedoch „ernährungstechnisch gesehen etwas ganz anderes als mageres Rindfleisch“, so Michael Roussel, Co-Autor der Studie, in der Zeitschrift „Men’s Health“.

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„Soweit wir wissen, ist dies die erste Studie[…], die einen Zusammenhang zwischen vermehrtem Genuss von magerem Rindfleisch und einer deutlichen Senkung des LDL-Cholesterins zeigt“, heißt es in der Publikation. Alles in allem liefere „Rindfleisch eine einzigartige Mischung von Fetten, die gesund für das Herz sind und die andere Lebensmittel nicht bieten können“, so Roussel abschließend. Unter anderem sind das Stearinsäure und eine ungesättigte Omega-9-Fettsäure.

Der Studie zufolge wird so auch die Triglycerid-Konzentration im Blut verringert. Ein hoher Triglycerid-Gehalt deutet auf eine Fettstoffwechselstörung hin, die Adern verkalken und Diabetes und Übergewicht verursachen kann.

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Antje Gahl von der deutschen Gesellschaft für Ernährung zeigt sich dagegen skeptisch gegenüber solchen Einschätzungen. Gerade die für einen gesunden Fettstoffwechsel besonders wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren seien nämlich in Rindfleisch kaum enthalten. Allgemein sei es „aus wissenschaftlicher Sicht nicht gerechtfertigt, einem einzelnen Lebensmittel […] das Potenzial zur Verhinderung einer Krankheit zuzusprechen“, so die Ernährungsexpertin gegenüber Yahoo! Lifestyle.