H&M wirbt mit Fake-Models

H&M tischt den Verbrauchern sein ganz eigenes und etwas gruseliges Weihnachtsmärchen auf: Ihre aktuelle Holiday-Kollektion bewirbt die Modekette zum Teil mit echten Model-Köpfen auf computergenerierten Standard-Körpern. Moralisch fragwürdig oder einfach nur skurril? Die skandinavische Werbeaufsicht findet die Fake-Models jedenfalls alles andere als unbedenklich.

Was stimmt an diesem Bild nicht? Die Körper haben die gleiche Pose, die gleichen Proportionen, einzig im Hautton und in kleinen Details unterscheiden sie sich. Mit diesen Bildern bewirbt H&M seine Bademoden- und Holiday-Kollektion im Online-Shop und in Printmedien. Besonders abgefahren: Einem der Standard-Körper wurde sogar der Kopf der in den USA nicht ganz unbekannten "America’s Next Top Model"-Teilnehmerin Fo Porter (links) aufgesetzt.

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Die skandinavische Werbeaufsicht findet diese Praktik gar nicht amüsant und schoß scharf gegen den Modekonzern und seine virtuellen Badenixen: H&M würde mit diesen Models "ein unrealistisches Körperideal“ verbreiten, kritisierte "The Norwegian Boradcasting Corporation". Sprecher Helle Vaagland sagte: "Das zeigt sehr gut welch himmelhohen Erwartungen an das Aussehen des weiblichen Körpers gestellt werden. Diese Ansprüche sind so hoch, dass H&M unter den armen Fotomodels keine finden kann, die sowohl mit ihrem Körper als auch mit ihrem Gesicht die Bikinis verkaufen kann."

H&M gab im schwedischen "Aftonbladet" zu, dass es sich nicht um echte Körper handle und sie komplett virtuell und vom Computer generiert seien. Warum der Konzern mit solchen Fake-Models seine Mode präsentiert? Ein Sprecher der Modekette erklärte, dass es Ziel sei die Aufmerksamkeit auf die Bademode zu lenken und nicht auf den Körper des Models. Was auch immer hinter den digital aufpolierten Modelkörpern stecken mag: Mit diesem Wissen wirkt die aktuelle Holiday-Kampagne dann doch eher irritierend als ansprechend.