Frauen träumen wilder

Frauen gelten allgemein als wesentlich emotionaler und sensibler als Männer. Sie lassen ihren Gefühlen öfter freien Lauf und reden auch offener über selbige. Dieser Wesenszug scheint sich auch auf das „Nachtleben“ zu übertragen, denn: Frauen träumen intensiver und wilder als Männer.

Während Frauen im Schlaf ganze Abenteuer erleben, gestalten sich die Träume der Männer wesentlich unspektakulärer. „Frauen neigen zu einer größeren Vielfalt an Träumen als Männer“, erklärte die Traumforscherin Professor Kelly Bulkeley gegenüber der britischen Tageszeitung „Daily Mail“. „Frauen haben mehr Alpträume, mehr emotionale Träume, mehr surreale – und größere Schwierigkeiten mit dem Einschlafen.“



Aber woran liegt’s? Offenbar an den Hormonen. „Die Forschung hat gezeigt, dass der weibliche Hormonzyklus Träume beeinflussen kann“, zitiert die „Daily Mail“ Davina Mackai, Autorin des Buches „The Dream Whisperer“. „Vor der Periode tendieren wir dazu, mehr emotionale oder beklemmende Träume zu haben.“

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Die Erklärung dafür liefert eine Studie der Universität von Westengland. Die hat ergeben, dass Veränderungen bezüglich der weiblichen Körpertemperatur – hervorgerufen durch den Monatszyklus – der Grund für besonders intensive Träume sind.  Nach dem Eisprung steigt die Temperatur an. Kurz vor der Periode fällt sie dann wieder. In dieser Zeit seien die Träume von Frauen oft aggressiver. Und: Sie bleiben eher in Erinnerung, so Studienleiterin Dr. Jennie Parker gegenüber der „Daily Mail“.

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Es überrascht wenig, dass auch ein heranwachsendes Baby im Mutterleib zu ungewöhnlich lebhaften Träumen führt. „Während der Schwangerschaft steigt der Hormonspiegel“, erklärte Victoria Dawson, Schlafexpertin und Mitverfasserin des Buches „Insomnia: The Essential Guide“ gegenüber „Daily Mail“.  Die REM-Schlafphasen – diejenigen, in denen wir am meisten träumen – seien bei werdenden Müttern ebenfalls besonders häufig. „In den späten Phasen einer Schwangerschaft wird der Schlaf von Frauen außerdem oft gestört. Weil sie während des REM-Zyklus‘ aufwachen, ist es wahrscheinlicher, dass sie sich an die Träume erinnern.“ Außerdem nähmen die Alpträume zu.

Von letzteren sind jedoch nicht nur Schwangere betroffen, sondern das weibliche Geschlecht im Allgemeinen: „Nur 19 Prozent der Männer berichteten von Alpträumen, verglichen mit 30 Prozent der Frauen“, so Dr. Parker.

Dass Frauen sich meist besser an ihre Träume erinnern können, hängt offenbar auch damit zusammen, dass sie ihnen mehr Bedeutung beimessen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben laut „Daily Mail“ ergeben, dass durch die Konzentration auf wichtige Gedanken eine Hirnregion angeregt wird, die mit dem Erinnerungsvermögen zusammenhängt.

Oft werden Alpträume auch mit dem Konsum von Käse, Zigaretten oder Alkohol vor dem Schlafengehen in Verbindung gebracht. Dies führe nicht automatisch zu Horrorszenarien beim Schlummern, so Mackail.
 
Allerdings könnte der Verdauungsprozess den Schlaf oder das Schlafmuster beeinträchtigen. Sie empfiehlt daher, ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen und sich zu entspannen. „Vermeiden sie stimulierende Getränke wie Cola, Kaffee und Tee nach 18 Uhr. Schauen Sie eine Stunde vor dem Zubettgehen kein Fernsehen oder checken Sie keine Mails mehr – versuchen Sie, klassische Musik oder eine Entspannungs-CD zu hören.“

Solche Methoden können für einen ruhigeren Schlaf sorgen. Manche Experte empfehlen auch, ein Schlaftagebuch zu führen. Dadurch können für die Nachtruhe schädliche Verhaltensmuster aufgedeckt werden.