„Namaste“ und was es für mich bedeutet

Auf meinen Reisen ist mir oft aufgefallen, wie unterschiedlich Menschen sich grüßen, ob sie sich dabei in die Augen schauen. Umarmen sie sich, oder verneigen sie sich voreinander? Grüßen sie sich gegenseitig, oder läuft der Begrüßte einfach weiter – so wie mir das in Berlin oft auffällt, wenn es ungemütlich und kalt ist und die Menschen dazu neigen, eher verschlossen und unaufmerksam zu sein?

Die indische Grußformel "Namaste" bedeutet: Ich grüße das Göttliche in dir. (Bild: Fotolia)
Die indische Grußformel "Namaste" bedeutet: Ich grüße das Göttliche in dir. (Bild: Fotolia)

Im Yoga begrüßen und verabschieden wir uns mit „Namaste“. Diese Grußformel ist in Indien und anderen asiatischen Ländern gängig. Sie bedeutet auf den Punkt gebracht: Ich grüße das Göttliche in dir. Besonders gut gefällt mir die Erklärung, die Albert Einstein von Mahatma Gandhi bekommen hat, als dieser ihn auf die Bedeutung von Namaste ansprach: "Ich ehre den Platz in Dir, in dem das gesamte Universum residiert. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in Dir. Ich ehre den Platz in Dir, wo, wenn Du dort bist und auch ich dort bin, wir beide nur noch eins sind."

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Die Geste, die wir im Yoga praktizieren, wenn wir „Namaste“ sagen, heißt: Anjali Mudra. Mudras sind im Yoga Handstellungen. Anjali heißt – aus dem Sanskrit ins Englische übersetzt: „Offering“ – im Sinne von „sich selber darbieten“. Wir bringen dazu unsere Hände auf Höhe des Herzens in Gebetshaltung zusammen. Dadurch werden die rechte und linke Gehirnhälfte harmonisiert. Wir schaffen Einheit, bringen unsere aktive und empfangende Natur zusammen – das ist Yoga. Das spirituelle Herz wird oft als Lotusblüte symbolisiert, inmitten der Brust. Deshalb finde ich persönlich es schön, zwischen den Händen einen symbolischen Raum für diese Lotusblüte zu lassen und dabei unser Herz mit Aufmerksamkeit und Liebe zu fluten und es zu ermutigen, sich noch mehr zu öffnen, für Mitgefühl mit uns selber und mit allem, was lebt.

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Ich senke am Ende des Anjali Mudras meinen Kopf, um sinnbildlich gesegnet zu sein. Mich selber für den Segen anzubieten (anjali). Wenn Du möchtest, kannst Du auch noch die gefalteten Hände anheben und damit den Punkt zwischen den Augenbrauen – dein drittes Auge – berühren. Hier sitzt die Intuition und Du bittest sozusagen um göttliche Führung. Indem Du die Hände danach wieder zum Herzen zurück bringst, verankerst Du diesen Wunsch in Deinem Herzen.

Namaste und das Anjali Mudra erinnern uns daran, dass jeder von uns einen Platz in sich hat, wo es Licht, Liebe, Wahrheit, Frieden und Weisheit gibt. Dorthin kannst Du jederzeit zurück kehren. Ich freue mich, Dich dort zu treffen.

Namaste
eure Ursula

PS: Hier geht es zu meiner Website www.ursulakarven.de