Sex-Frust: Wieso will er nicht?

Männer wollen immer nur das Eine und zwar am besten jederzeit, so die allgemeine Ansicht. Umso verletzender für ihr Selbstbewusstsein, wenn sie merkt: Er hat gerade keine Lust. Woran das liegen könnte…

Tote Hose im Bett? Für beide Partner ist das nicht leicht... (Bild: thinkstock)
Tote Hose im Bett? Für beide Partner ist das nicht leicht... (Bild: thinkstock)

Der Frust mit der Unlust: Während sie sich einfach nur auf ihn stürzen und ihn vernaschen will, hat er nur ein müdes Lächeln und reserviertes Kopfschütteln für sie übrig. Das kratzt am Ego, zumal man sich natürlich gleich den Kopf zerbricht: Bin ich nicht mehr sexy genug? Stimmt etwas nicht mit ihm? Oder gar mit uns? Keine Panik, auch ein Mann kann und will eben nicht immer.

Warum er manchmal nicht will

Erst kürzlich räumte eine US-Studie mit einem Mythos auf: Von wegen Männer denken jede Sekunde an Sex. Nur 19 Mal am Tag schweifen die Gedanken der Herren zum Liebesspiel, so die im „Journal of Sex Research" veröffentlichten Ergebnisse.

Okay, so wenig ist das immer noch nicht. Aber nur, weil er immer mal wieder an Sex denkt, heißt das noch lange nicht, dass er ihn auch auf der Stelle will.

Möglicherweise macht ihm auch die Wirtschaftskrise in Sachen Lust einen Strich durch die Rechnung, denn: „Männer ziehen ihr sexuelles Selbstwertgefühl aus ihrer Karriere und ihrer finanziellen Sicherheit", so der Sexualtherapeut Ian Kerner gegenüber der US-„Cosmopolitan". Wenn er in einem der beiden Bereiche zu kämpfen hat, kann sich das auch im Bett auswirken. Die Folge: tote Hose.

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Schluss mit den Klischees
Sexuelle Abweisung ist weder für Männer noch Frauen schön. Aber Frauen macht die Ablehnung laut Experten mehr zu schaffen. Das liegt am eingefahrenen Denkschema, dass Männer in Sachen sexuelles Vergnügen eher den ersten Schritt gehen und es daher gewohnt sind sich regelmäßig auch mal eine Abfuhr einzuholen.

Wenn die Frau allerdings schon mal den aktiven Part übernimmt und sich bei ihm dann überraschenderweise nichts regt, erscheint das schlicht wider die Natur. Prompt stellt die Verschmähte die Beziehung in Frage.

Dabei ist es ganz normal, dass die Lust nicht immer bei beiden Partnern gleich groß ist: „Sie können sich nicht einfach nackig machen oder in seinen Schritt fassen und dann erwarten, dass er sofort einen Ständer kriegt", so Kerner laut „Cosmopolitan".

Auch die Herren der Schöpfung müssten manchmal erst zum Sex verführt werden. Im wahrsten Sinne - ein ausgedehntes Vorspiel z.B. kann ihn genauso auf Touren bringen wie sie…

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Gemeinsam die Lust wiederfinden
Sie hat die Initiative ergriffen, doch so richtig angesprungen ist er nicht. Schmollend und verletzt sprudeln die Vorwürfe aus ihr hervor: „Was für ein Mann bist du denn?" Wenn sie sein Selbstbewusstsein vernichten will, dann ist sie mit solchen Giftpfeilen auf gutem Weg.

Soll die Flaute im Bett allerdings gemeinsam und dauerhaft überwunden werden, sollte sie es lieber mit Verständnis statt Schuldgefühlen und Sprüchen unter der Gürtellinie versuchen.
Wenn die Lust bei ihr besonders groß ist und sie nicht so leicht aufgeben möchte, empfiehlt Kerner, den Partner mit sexuellen Gedankenspielen zu ködern. „Weißt du noch, damals? Das hat mich so angemacht…". Ist einen Versuch wert, und so ein Flashback ist schließlich unverbindlich. Selbst wenn er dann immer noch nicht anspringt, bricht sie sich keinen Zacken aus der Krone.

Wichtig ist jedenfalls, dass die Frau ihrem Liebsten ebenso viel Einfühlungsvermögen entgegenbringt, wie sie selbst von ihm erwartet. Damit lockt man ihn eher aus der Reserve als jetzt auf Sturkopf und Zicke zu schalten. Das törnt ihn garantiert erst richtig ab…