Der Frust mit der Lust: Frauen verlieren Interesse an Sex

Paare und ihr Sexleben — ein unerschöpfliches Thema. Gerne wird immer wieder betont, wie wichtig die Harmonie im Bett für eine funktionierende Beziehung ist. Mag ja sein. Problem ist allerdings, dass laut einer Studie die Lust bei Frauen — im Gegensatz zu Männern - im Laufe einer Partnerschaft abnimmt.

Laut einer Studie nimmt bei Frauen die Lust auf Sex im Laufe einer Beziehung ab (Bild: thinkstock)
Laut einer Studie nimmt bei Frauen die Lust auf Sex im Laufe einer Beziehung ab (Bild: thinkstock)

Am Anfang einer neuen Liebe sind Männlein und Weiblein meist gleichermaßen Feuer und Flamme. Da reicht ein verliebter Blick, eine zärtliche Berührung, und schon ist die wilde Kissenschlacht eröffnet. Doch irgendwann ist der erste Zauber vorbei — und die Routine schleicht sich ein. Heißt im Falle der Frauen: Die Lust wird weniger.

Nervenkitzel: Spiel mit der Lust!

Das fanden die Sexforscherinnen Sarah Murray und Robin Milhausen bei einer Studie an 170 Studenten und Studentinnen heraus. Die Teilnehmer befanden sich nach Informationen von „Live Science" allesamt in heterosexuellen Beziehungen. Manche waren erst einen Monat mit ihrem Partner zusammen, andere bereits neun Jahre.

Bei der Untersuchung mussten die Probanden ihre Zufriedenheit — generell in der Beziehung und sexuell — sowie ihr sexuelles Verlangen bewerten. Die Lust wurde über einen Index auf einer Skala von 1,2 bis 6 quantifiziert.

Die Teilnehmer äußerten sich zwar allgemein zufrieden mit ihrem Sexualleben, unter den Frauen kamen jedoch erstaunliche Abweichungen je nach Beziehungsdauer heraus: „Konkret nahm für jeden Monat, den sich die Frauen in dieser Studie in einer Beziehung mit ihrem Partner befanden, ihr sexuelles Verlangen um 0,02 Prozent auf dem weiblichen Sexualfunktionsindex ab", erklärten die Autorinnen laut „Live Science".

Bei Männern dagegen bleibt die Lust laut den wissenschaftlichen Ergebnissen gleich. Damit widerspricht die Studie der gängigen Meinung, dass auch die Herren im Laufe der Zeit das Interesse an Sex verlieren.

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Vielmehr unterstützt sie eine evolutionsbedingte Erklärung der Wissenschaft für einen anhaltenden Geschlechtstrieb bei Männern. Während die nämlich darauf aus sind, mit ihrer Frau Nachkommen zu zeugen, sind ihre Partnerinnen eher darauf „programmiert", sich um die Kindererziehung zu kümmern, heißt es auf dem Wissenschaftsportal.

Zwar räumen die Autorinnen ein, dass auch der unterschiedliche Hormonspiegel für das verschieden ausgeprägte Verlangen eine Rolle spielen könnte. Allerdings stellten Hormone nur einen Teil des Ganzen dar, so Murry gegenüber der „Live Science": „Sie gehören zu dem Rätsel „sexuelles Verlangen" dazu.

Aber wenn man sich zu sehr auf die Hormone konzentriert, könnte man anderen Hintergrundfaktoren, die fürs Verlangen eine Rolle spielen, ihre Bedeutung nehmen. So zum Beispiel, ob sich die Frau in einer befriedigenden, liebenden Beziehung befindet und ob sie Zeit hat, sich entspannt, verspielt und sexy zu fühlen", so die Wissenschaftlerin.

Die Studie der Forscherinnen an der Universität von Guelph in Ontario, Kanada wurde im „Journal of Sex & Marital Therapy" veröffentlicht.