“Bang with Friends”-Sex-App für Facebook: Eine neue Dimension des Datings

Schluss mit Facebook-Stalking und schüchternen Chats! Dank “Bang with Friends” kann man mit seinem Schwarm sofort zur Sache kommen. Die neue Sex-App vermittelt nicht nur Freunde mit gewissen Vorzügen, sie erleichtert auch Seitensprünge. Der Preis: Die eigene Privatsphäre und eventuell ordentlich Ärger mit dem Partner.

Facebook: "Bang with Friends" Sex-App bringt nicht nur einsame Herzen zusammen (Bild: Fotolia)
Facebook: "Bang with Friends" Sex-App bringt nicht nur einsame Herzen zusammen (Bild: Fotolia)

Soziale Netzwerke sind ein Segen für flirtwillige Singles! Noch nie war es so einfach neue Kontakte zu knüpfen und diese auch zu vertiefen. „Bang with Friends“ (dt. „Bumsen mit Freunden“) bringt jetzt zusammen, was zusammen gehört: Die neue App vermittelt Sex-Dates zwischen Facebook-Freunden. Mit nur wenigen Klicks kann man erfahren, mit wem etwas geht und wer nicht auf einen steht – angeblich ganz anonym.

Über die kostenlose App wählt man einfach die Personen aus seiner Freundesliste aus, mit denen man sich mehr vorstellen könnte. Dann heißt es erst mal abwarten. Falls das Interesse erwidert wird, werden beide App-Nutzer per E-Mail benachrichtigt. Der Weg zu einem realen Sex-Date ist bereitet. Anonymer und unkomplizierter Sex zum Nulltarif, gibt es das wirklich?

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Nein, denn für den Kuppel-Dienst zahlt man mit seinen Daten: Entgegen der Facebook-Richtlinien existierte zu Anfang keine Privacy Policy, diese wurde nachträglich hinzugefügt. Trotzdem kann man sich nicht sicher sein, wie und ob die eigenen Angaben (wie Basisdaten, E-Mail-Adresse, Beziehungsstatus) gespeichert und verwendet werden.

Der wohl größte Minuspunkt: Die versprochene Anonymität ist nicht garantiert, denn die App enthüllt, welcher der eigenen Freunde diesen Service ebenfalls nutzt. Das heißt als Hilfsmittel für einen Seitensprung ist “Bang with Friends” absolut ungeeignet. Man stelle sich nur mal vor, die eigene Freundin oder der eigene Freundin meldet sich ebenfalls an und bekommt im Dialog-Fenster sofort angezeigt, dass der eigene Partner die App nutzt. Außerdem lassen sich über die Facebook Graph Search gezielt User bzw. Freunde herausfiltern, die in einer Beziehung sind. Ärger ist da vorprogrammiert!

Einfach anmelden, potenzielle Sexpartner auswählen und abwarten (Bild: Screenshot Facebook)
Einfach anmelden, potenzielle Sexpartner auswählen und abwarten (Bild: Screenshot Facebook)

Auch Seitens Facebook könnte es bald Probleme geben. Nicht nur, dass die Sicherheit der Nutzerdaten nicht gewährleistet ist, es gibt auch gravierende Mängel beim Schutz Minderjähriger. Bisher kann sich jeder einfach anmelden und nach einem One-Night-Stand suchen, egal ob der Nutzer nun 12 oder 32 ist. Ein weiterer Nachteil: Eine explizite Möglichkeit sich wieder von der App zu trennen gibt es nicht. Für den schnellen Sex geht man einen Bund für das virtuelle Leben ein.

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Trotzdem scheint sich diese neue Art der Datings großer Beliebtheit zu erfreuen. Nach Angaben der Entwickler, drei Studenten aus Kaliforniern, die anonym bleiben wollen, registrieren sich jede Minute fünf neue Nutzer. Zehntausende sollen via Facebook schon auf der Suche nach dem schnellen Sex sein. Für alle, denen das immer noch zu kompliziert ist, arbeiten die Erfinder von „Bang with Friends“ schon an der Handy-App “Bang on the go”.

Ein ähnliches Prinzip verfolgt übrigens schon die Smartphone-App Grindr, die mit GPS-Unterstützung Sex-Kontakte zwischen homosexuellen Nutzern vermittelt. Das Pendant für abenteuerlustige Heterosexuelle heißt Blendr, ist seit über einem Jahr auf dem Markt, aber nicht sehr erfolgreich. Wie es mit „Bang with Friends“ weiter geht, wird sich wahrscheinlich daran enscheiden, ob Facebook noch eine Sperre verhängt oder nicht.