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Wie entstehen eigentlich Trends?

Heute ist das modern, morgen gilt wieder etwas ganz anderes als "in". Wir haben mit Trendscout Denise Med gesprochen und uns erklären lassen, wie Trends entstehen.

Trendscout Denise Med im Interview (Bilder: Denise Med, fotolia)
Trendscout Denise Med im Interview (Bilder: Denise Med, fotolia)

Wie findest du heraus, welche Trends es in der kommenden Saison geben wird?
Ich beschäftige mich mit langfristigen Trends bereits zwei Jahre im Voraus. Welche Trends sich final durchsetzen werden, ist somit kein Zufall. Trends die sich stärker durchsetzen und Furore machen, bestimme ich zuverlässig rein nach Bauchgefühl. Generell kann man sagen: Trends entstehen an vielen Orten gleichzeitig und spiegeln den Zeitgeist unserer Gesellschaft wider. Es ist ein globales Zusammenspiel aus Lebensgefühl, Sport, Musik, Kunst und Szenemenschen. Kurzzeitige Trends werden oft von Stars aus der Show-Welt kreiert. Zusammenfassend kann man sagen, dass Modetrends weltweit und an vielen Orten gleichzeitig aufkeimen. Zunächst werden sie von kleinen Szene-Gruppen repräsentiert, bevor sie von Designern und später der Industrie umgesetzt werden.

Welche Trends erwarten uns im Frühjahr und Sommer 2013?
Es gibt wieder viele verschiedene Strömungen an Farben, Mustern und Looks. Einige davon sind beispielsweise Schwarz/Weiß-Effekte, Metall-Töne in Regenbogenfarben und Neonfarben, vor allem bei den Accessoires. Raffinierte Transparent-Looks, bauchfreie Kombinationen, „Oben kurz, unten lang“-Looks oder Romantik mit viel Spitze und langen Petticoat-Röcken sind angesagt. Genauso wie Foto- und Bilderprints mit XL-Motiven, multiple Mustermixe oder Patchwork-Looks. Die Männermode ist bunt und originell gemustert. Die Sakko-Schnitte sind schmal, bei machen Designern sogar mit stark taillierten Außennähten umgesetzt. Kombinationen werden Ton in Ton getragen, die Accessoires sind detailverliebt mit vielen Verzierungen, Stickereien und Materialmixen. Elegante Shorts fürs Büro werden immer kürzer und zeigen viel Bein. Hochwertige Materialien, farbige Schuhe Gürtel und Taschen lassen Männerherzen höher schlagen.

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Gibt es Trends, die du niemals tragen würdest, die dir aber an anderen Frauen gefallen?
Ja sicher, ich mache nicht jeden Gag mit, wie XL-Plateau-Schuhe oder super Mini-Looks. Mode ist ja so individuell wie der, der sie trägt.

Wie weit darf man gehen, wenn man trendig gekleidet sein möchte?
Youngsters dürfen keine Grenzen kennen. Mit dem Alter sollte man vor allem auf die richtige Passform achten, wenn man trendy sein möchte, sonst wirkt es schnell gewollt und das wäre schade.

Wie arbeitest du mit Trends?
Als Trendscout und Fashion Consultant berate ich Firmen oder Werbeagenturen und erstelle individuelle Farbcollagen für Mode- und Lifestyle-Themen.

Du bietest auch Schulungen zur Modestylistin und Personal Shopperin an. Wie kamst du darauf?
Die große Nachfrage hat mich dazu bewogen 2006 die erste Akademie Modestyling zu gründen. Das sind zwei absolute Trendberufe mit Zukunft. Im Vordergrund steht die fachkundige Beratungskompetenz und emotionales Verkaufen sowie das perfekte Modestyling bei verschiedenen Figurtypen. Kundinnen vertrauen heute immer öfter auf den Rat einer Mode-Trendexpertin. Ein Unterrichtsblock beschäftigt sich auch mit dem Thema „Trends“.

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Lehrst du in deinen Schulungen auch wie Trends entstehen?
Ja in dem Kurs gibt einen großen Lernblock „Trends“. Hier erfahren die Teilnehmer genau wie ein Trend entsteht und sich die sogenannte Trendspirale aufbaut. Das ist ein komplexer Prozess, der circa zwei Jahre dauert. Wir arbeiten derzeit an den Trends 2014.

Wie läuft so eine Schulung ab?
Die „Modestylist und Personal Shopper“-Intensivschulung dauert sechs Tage und enthält theoretische und praktische Übungsblöcke. Die Teilnehmerzahl ist klein gehalten und wir lernen hoch konzentriert und haben viel Spaß dabei.