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Schleierhaft: Die Burka erobert den Laufsteg

Um sich von Kopf bis Fuß zu verschleiern, tragen Frauen in manchen muslimischen Ländern eine Burka - viele, weil sie dazu gezwungen werden. Gilt das wallende Kleidungsstück - das traditionell nur die Augenpartie freilässt - in Europa deshalb als Symbol der Unterdrückung der Frau, so hat es die Burka während der Tokyo Fashion Week sogar auf den Laufsteg geschafft.

Als der japanische Designer Yu Amatsu bei der Show seines Labels A Degree Fahrenheit die Models in bodenlangen schwarz-schimmernden Gewändern mit Sichtschlitz über den Catwalk schreiten ließ, dürfte das im Publikum für den einen oder anderen irritierten Blick gesorgt haben. Doch Schritt für Schritt, und das ist an dieser Stelle wortwörtlich zu nehmen, offenbarte sich, dass der Modemacher die burkaähnlichen Roben "nur" als Verpackung für das benutzt hatte, was sich darunter verbarg.

Nackt-Protest auf der Fashion Week: Ein Model schlägt zurück

Noch im Laufen blitzte bei den verschleierten Models hier und da etwas Bein unter den dunklen Gewändern auf, auch knalliges Schuhwerk war zu erkennen. Irgendwann legten die Models schließlich die schwarzen Stoffmassen ab und stolzierten in knalligen Mini-Kleidern oder gewagten Top-Höschen-Kombinationen vor der Frontrow entlang. So diskussionswürdig der erste Teil von Amatsus Show war, so eindeutig blieb der Designer, der für seine monochromen Kollektionen und klaren Schnitte bekannt ist, seinem Stil treu: Unter den schimmernden Seiden-Burkas versteckten sich ausschließlich Kreationen in der Signalfarbe Orange.