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Modedesigner Ottavio Missoni ist tot

Vier Monate nach dem Verschwinden seines ältesten Sohnes starb am 9. Mai 2013 der italienische Modedesigner Ottavio Missoni. Der Familienunternehmer arbeitete mit seinen Kindern bis zum Schluss in seiner Firma.


Der italienische Modedesigner und frühere Leichtathlet Ottavio Missoni ist tot. Der Gründer des gleichnamigen Modelabels starb am frühen Donnerstagmorgen im Alter von 92 Jahren, teilte seine Familie mit. Berühmt wurde der preisgekrönte Unternehmer vor allem mit seinen farbenfrohen Strickkollektionen. Im Januar dieses Jahres musste Missoni einen schweren Schicksalsschlag verkraften, als ein Flugzeug mit seinem ältesten Sohn Vittorio und dessen Ehefrau an Bord vor der Küste Venezuelas verschwand.

Missoni war in den vergangenen Monaten wegen Herzproblemen im Krankenhaus behandelt worden, hatte sich aber trotzdem bis zuletzt um sein Unternehmen gekümmert. Der aus Dubrovnik in Kroatien stammende Designer starb in seinem Haus in Sumirago in Norditalien im Kreise seiner Familie, hieß es. Er soll am kommenden Montag in Gallarate bei Mailand beigesetzt werden.

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Missoni galt als einer der bekanntesten italienischen Familienunternehmer. Aus seinem kleinen Modegeschäft wurde innerhalb weniger Jahre ein bekanntes, weltweit operierendes Unternehmen. Auch seine Kinder und Enkel arbeiten in der Firma mit: Tochter Angela ist Chefdesignerin, Sohn Luca hat technische Aufgaben, Enkelin Margherita kreiert Parfums und arbeitet als Model. Der älteste Sohn Vittorio war bis zu seinem Verschwinden Chef (CEO) der Firma.

Modeschöpfer Ottavio Missoni ist tot. (Bilder: Getty, Rex)
Modeschöpfer Ottavio Missoni ist tot. (Bilder: Getty, Rex)

Sein ungeklärtes Schicksal hatte die Familie schwer belastet. Die Missonis hatten nach dem Verschwinden des 58-Jährigen und seiner Frau im Januar zunächst die Hoffnung nicht aufgeben wollen, beide lebend zu finden. Das Paar war gemeinsam mit vier anderen Menschen mit einem kleinen Flugzeug während eines Urlaubs in Venezuela verschollen. Ihre Leichen wurden nicht gefunden, eine große Suchaktion blieb erfolglos.

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Missonis Einstieg in die Modebranche war eher ein Zufall. In den 40er Jahren war er als Leichtathlet erfolgreich, gewann mehrere nationale Titel und trat bei den Olympischen Spielen 1948 in London im 400-Meter-Hürdenlauf an. Dort traf er seine spätere Frau Rosita, deren Eltern ein Textilfabrik besaßen. Das Paar eröffnete 1953 in Gallarate seinen eigenen kleinen Laden und produzierte Strickwaren.

Inspiriert durch Missonis Erfolge stellten die beiden zu Beginn vor allem Sportbekleidung her. Später entwickelten sie dann die für Missoni typischen Strickkollektionen mit Zick-Zack-Mustern und kräftigen Farben. Die Firma expandierte nach und nach und verlegte ihren Hauptsitz nach Sumirago. 1966 präsentierte das Paar in Mailand seine erste Kollektion, durch die die Marke internationales Renommee erlangte. Heute gibt es weltweit Missoni-Boutiquen.

(dpa)