Selbstbewusster werden: So lernen Sie sicheres Auftreten

Können Sie in einem wichtigen Meeting souverän eine Präsentation halten? Würden Sie jemanden zur Rede stellen, wenn Sie sich ungerecht behandelt fühlen? Fällt es Ihnen leicht, Ihre Leistung und Ihr Engagement in einer Gehaltsverhandlung zu betonen? Es gibt Menschen, die diese und viele andere Situationen im Leben selbstbewusst und erfolgreich meistern. Wenn Sie dagegen täglich mit Schüchternheit und Versagensängsten zu kämpfen haben, dann können Sie das jetzt ändern! Unsere Expertin Ann-Christin Baßin hat Tipps für ein selbstbewusstes Leben.

Sicheres Auftreten kann man trainieren (Foto: Thinkstock)
Sicheres Auftreten kann man trainieren (Foto: Thinkstock)

Urvertrauen ist entscheidend
Selbstbewusst zu sein war noch nie so wichtig wie heute. Unser Leben ist hektischer und unsicherer geworden. Die berufliche Konkurrenz und auch die privaten Anforderungen haben stark zugenommen. „Wer etwas will, beruflich oder privat, muss auf sich aufmerksam machen, sonst wird er übersehen“, sagt Journalistin und Buchautorin Ann-Christin Baßin („Sicheres Auftreten“, Humboldt-Verlag; 12,95 Euro). Wer das nicht kann, hat ein Problem – und kann gar nichts dafür: Denn wie stark ausgeprägt das persönliche Selbstbewusstsein ist, hängt eng mit der eigenen Kindheit zusammen: „Wer sich stets auf seine Mutter oder eine andere Bezugsperson verlassen konnte und liebevoll unterstützt wurde, hat von Anfang an Urvertrauen entwickelt. Rückschläge im späteren Leben werden dann besser verkraftet und nicht persönlich genommen“, weiß die Hamburger Expertin.

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Doch auch wenn Sie seit Ihrer Kindheit eher schüchtern und unsicher sind, müssen Sie sich Ihrem Schicksal nicht willenlos ergeben. Mit etwas Training haben Sie auch als Erwachsener gute Chancen selbstsicherer, mutiger und damit erfolgreicher durchs Leben zu gehen.

Mit diesen Übungen können Sie Ihr Auftreten verbessern:

Lassen Sie sich filmen: Bitten Sie Ihren Partner oder einen Freund, Sie in verschiedenen Situationen oder in einem Gespräch mit der Videokamera oder dem Smartphone aufzunehmen. Sie können auch jemanden bitten, Sie möglichst genau zu beobachten: Sprechen Sie zu schnell? Sind Ihre Bewegungen zu hektisch? Sitzen Sie mit vorgezogenen Schultern und einem krummen Rücken und signalisieren damit Kraftlosigkeit und Schwäche?

Achten Sie auf Ihre Atmung: Die Atmung beeinflusst Ihre Stimme! Atmen Sie deshalb regelmäßig und tief durch die Nase ein und durch den Mund aus. Um das zu üben, legen Sie sich auf den Rücken und platzieren ein Buch auf Ihrem Bauch. Wenn sich das Buch beim Einatmen deutlich nach oben bewegt, atmen Sie richtig. Später können Sie die Hände auf den Bauch legen und versuchen, beim Ausatmen zu sprechen. Mit der Bauchatmung klingt Ihre Stimme nicht nur kräftiger, Sie können auf diese Weise auch länger mit einem Atemzug sprechen. Wenn Sie sich in einer Situation gestresst fühlen, atmen Sie ruhig ein- und aus, machen Sie nach dem Ausatmen eine kurze Pause und sprechen Sie erst dann bewusst langsam.

Üben Sie das deutliche Sprechen:
Ein alter Schauspieler-Trick kann hier helfen: Klemmen Sie sich einen Korken zwischen die Zähne und machen Sie damit Sprechübungen. Sie werden verblüfft sein, wie deutlich Sie sprechen, kurz nachdem Sie den Gegenstand aus Ihrem Mund genommen haben. Als zweite Übung sprechen Sie drei Minuten lang möglichst langsam viele Worte mit W und O (z.B. Wolle, Ofen). Übrigens: Ein langes Gähnen ist eine gute Aufwärmübung für Ihre Stimmbänder! Am besten Sie stimmen dazu einen Laut an, den Sie möglichst lange halten.

Trainieren Sie Ihren Mut: Viele scheuen sich zu handeln, weil sie Angst davor haben zu scheitern, in eine peinliche Lage zu geraten oder eine Abfuhr zu kassieren. Üben Sie deshalb im Alltag mutiger zu werden. Erledigen Sie z.B. heute einen unangenehmen Anruf, den Sie schon lange vor sich her schieben. Bieten Sie jemandem Ihre Hilfe an. Machen Sie der Kassiererin im Supermarkt ein Kompliment. Werfen Sie dem Straßenmusiker eine Münze in den Hut und lauschen Sie für einen Moment seiner Musik. Leihen Sie sich bei Ihrem Nachbarn ein Werkzeug oder gehen Sie einmal allein in ein Restaurant. Sie werden sehen, solche Dinge gelingen Ihnen mit etwas Training immer besser.

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Üben Sie die gezielte Kommunikation: Als letzte Übung setzen Sie jetzt in jedem Gespräch gezielt wichtige Kommunikations-Werkzeuge ein. Dazu gehören.
- Aufrechte Haltung: So signalisieren Sie „Ich bin mutig und habe nichts zu verbergen!“
- Offene Handflächen: So wirken Sie beim Reden sympathisch und glaubwürdig.
- Geöffnete Arme: Damit demonstrieren Sie Dynamik, Offenheit und Sensibilität.
- Deutliche Sprache: So wirken Sie auf andere selbstsicher und angenehm.