Leben in der Zukunft: So läuft’s 2025

In den nächsten 12 Jahren wird sich unser Leben enorm verändern: Intelligente, elektronische Assistenten werden permanent unsere Bedürfnisse voraussehen und uns ungefragt informieren und beraten. In der Arbeitswelt wird es eine Vollbeschäftigung geben und Unternehmen werden um qualifizierte Mitarbeiter buhlen. Und für unsere Kids heißt das wichtigste Schulfach der Zukunft „Programmieren“! Was klingt wie Science Fiction wird schon bald Wirklichkeit sein. Sven Gábor Jánszky, der Shooting-Star unter Deutschlands Trendforschern, verrät uns auf welche gravierenden Veränderungen wir uns im Bezug auf Job, Freizeit, Wohnen und Schule einstellen müssen.

Blick in die Zukunft? (Foto: Thinkstock)
Blick in die Zukunft? (Foto: Thinkstock)

Wegweisende Trendstudien
Der erst 40jährige Trendforscher Sven Gábor Jánszky ist halb Wissenschaftler, halb Unternehmensberater. Jedes Jahr entwirft er mit 300 CEOs und Innovationschefs der deutschen Wirtschaft unsere Arbeitswelten der Zukunft. „Die meisten künftigen Veränderungen sind damit verbunden, dass die Digitalisierung weiter um sich greift. Es entstehen intelligente, elektronische Berater, denen wir mehr und mehr vertrauen werden“, davon ist der Zukunftsforscher überzeugt. Gerade ist sein neues Buch „2025 – So arbeiten wir in der Zukunft“ (mit Lothar Abicht, Goldegg Verlag, 24,90 Euro) erschienen. Jánszky lässt seine Leser darin informativ und faszinierend einen kompletten Tag der imaginären Familie Seefeld im Jahr 2025 miterleben.

Trendforscher Sven Gábor Jánszky verrät, was sich bis 2025 verändert:

So werden wir arbeiten
In Deutschland entstehen die größten Veränderungen in der Arbeitswelt. Bis zum Jahr 2025 werden wir 6,5 Millionen arbeitende Menschen weniger haben, weil viel mehr in Rente gehen als junge Menschen in den Arbeitsmarkt nachrücken. Das bedeutet Vollbeschäftigung für alle die arbeiten wollen, egal ob Frauen oder Männer – das klingt erst einmal gut! Auf den zweiten Blick ist diese Entwicklung allerdings besorgniserregend, denn die Unternehmen werden keine qualifizierten Mitarbeiter mehr finden. Gut ausgebildete Mitarbeiter können sich ihre Arbeitgeber in Zukunft aussuchen. Es wird viele „Projektarbeiter“ geben: Mitarbeiter werden für ein Projekt angestellt und wechseln dann zum nächsten Projekt und vermutlich auch zum nächsten Unternehmen. Für die Firmen ist das dramatisch. Sie werden sich immer neue Dinge ausdenken, um ihre besten Leute zu halten. Es wird u.a. sogenannte „Caring Companies“ geben, die das komplette Sozialleben der Mitarbeiter organisieren - von der Wohnung über unternehmenseigene Schulen und Sportvereine bis hin zu Feriendörfern und vielem mehr. Andere Unternehmen, die ihren Mitarbeitern diesen Service nicht bieten, werden kein qualifiziertes Personal mehr bekommen. Die Herausforderung dieser Firmen wird es sein, die Tätigkeitsprofile im Unternehmen ständig den verfügbaren Menschen anzupassen.

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So werden wir wohnen
Unserer Wohnungen werden genau wie unsere Büros Schritt für Schritt mit digitaler Technik gefüllt. So selbstverständlich wie wir heute mit iPad & Co. umgehen, werden wir in Zukunft iTable, iWatch, iMirror, iWallpaper, iCar, iSeat im ICE und natürlich iGlasses nutzen, die dieses Jahr schon von Google auf den Markt gebracht werden. Das bedeutet, dass wir überall und ständig von Displays umgeben sind, die alle die Funktionen von Handy und Computer haben. Auf diesen Displays werden wir die Nachfolger der heutigen Apps finden, die sich zu wirklich intelligenten, elektronischen Assistenten entwickeln werden. Sie können dann auf der Basis ihrer Datenanalyse unsere Informationsbedürfnisse voraussehen und uns passende Informationen in unser Leben einspielen oder uns ungefragt Vorschläge machen.

So sieht unsere Freizeit aus
Berufliches und privates Leben wird immer mehr verschmelzen.Auch wenn wir das im ersten Augenblick als unnatürlich empfinden, ist diese Entwicklung nicht neu. Unsere Vorfahren haben über Jahrhunderte keinen Unterschied zwischen Beruf und Freizeit gemacht. Auch Menschen die heute selbständig arbeiten oder als Unternehmer die Verantwortung für ihr Geschäft haben, arbeiten heute genauso selbstverständlich am Sonn- und Feiertag, wie bei unseren Vorfahren jene Bauern, die ihren Hof selbst bestellten. Viele von uns werden in den kommenden 12 Jahren diese Selbstverantwortung wieder zurückbekommen. Was sie dann mit ihrer Freizeit anfangen, das ist höchst unterschiedlich. Vermutlich wird der Wandel in diesem Bereich geringer sein, als in den Arbeitswelten.

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Das verändert sich für unsere Kindern

Die Frage einer zukunftssicheren Bildung wird sich in den kommenden Jahren mehr und mehr als zentrales Thema herausstellen. Wir werden im Bildungsbereich einen rasanten Wandel erleben. Unsere Schulen werden begreifen, dass es nicht mehr ihre Aufgabe ist, den Faktenberg des sogenannten humanistischen Bildungsideals in die Köpfe der Kinder zu pauken. Denn auch unsere Kinder werden bald in einer Welt leben, in der sie permanent von Displays umgeben sind - in der Uhr, im Tisch, in der Tapete, im Buch, in der Brille, im Handy… Viele Informationen bekommen sie dann bereits ungefragt. Alle anderen Fakten, die Schüler benötigen, können sie sich mit 2-3 Klicks selbst beschaffen. Statt Biologie, Geschichte und Geografie heißen die Schulfächer der Zukunft: Verantwortung, Herausforderung, Reflexion und vor allem: Programmieren!