Kleine Sünden – und was wir davon halten

Futtern, Fluppen, Fremdflirt: Während 86,5 Prozent der Deutschen Notlügen für durchaus in Ordnung halten, endet beim Hintergehen des Diät-Planes oder des Partners unsere Toleranz für „kleine Sünden". Wenn sie nicht gerade Ryan heißen. Und der Ehemann ein US-Bürger ist.

Kann denn Flunkern Sünde sein? (Bild: thinkstock)
Kann denn Flunkern Sünde sein? (Bild: thinkstock)


Den geliebten Gatten, die geliebte Gattin betrügen? Geht gar nicht, befinden rund 70 Prozent der Deutschen laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes „Emnid" für das Magazin „Reader's Digest".

Trotzdem können sich von 1.000 Befragten immerhin 17 Prozent der Männer und 6 Prozent der Frauen im Falle großer Verlockung nicht zurückhalten: Sie gaben offen zu, mindestens einmal in der Vergangenheit fremdgegangen zu sein. Ein typisch deutsches Laster?

Eine Erhebung unter 2.000 US-Amerikanern, die für Yahoo! und das Magazin „Fitness" durchgeführt wurde, zeigt: Vom Stinkefinger zeigen (33 Prozent) bis hin zum unkontrollierten Fluchen auf der Straße (21 Prozent) — ohne Sünde ist eigentlich (fast) niemand. Abgesehen von jenen 25 Prozent der 18- bis 34-jährigen natürlich, die allen Ernstes angaben, sich noch nie unangemessen verhalten zu haben.

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Alkohol & Fressanfälle: Diese Laster belasten am stärksten
Alle anderen Befragten jedoch gaben frei von der Leber weg zu: Ich sündige gelegentlich — und es nervt mich tierisch! So bereuen viele Männer (13 Prozent) vor allem ihre Sauftouren und den Hang zum Glimmstängel.

Die Damenwelt macht sich viel mehr Sorgen um ein anderes Laster: So ist für 25 Prozent unkontrolliertes Futtern die schlechteste Angewohnheit. Rund 16 Prozent der Teilnehmerinnen gestanden ein, sogar Essen zu verstecken, um selbst mehr davon zu haben.

Halb so wild: Kleine Notlügen erhalten die Freundschaft
Im Selbstbetrügen sind sich Männer und Frauen dann jedoch wieder sehr ähnlich: So gaben insgesamt 34 Prozent der Befragten an, bei einer Diät schon mal zu tricksen, 33 Prozent räumten ein, im Fall des Falles auch Fitness-Einheiten ausfallen zu lassen. So sehr wir Betrügen und Hintergehen (und sei es das des Diät-Planes) missbilligen, so gnädig beurteilen wir Notlügen.

So gaben in der „Apotheken Umschau" von 2.000 Befragten ganze 71,8 Prozent an, ein bisschen Flunkern sei durchaus ok — wenn sich dadurch Probleme umgehen lassen. Für 51,6 Prozent heiligt der Zweck zudem die Mittel und damit auch übertriebene Komplimente oder Schmeicheleien, die der Erreichung eines bestimmten Ziels dienen. Gar kein schlechtes Gewissen kennen bei Notlügen 48,1 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer.

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Sünden-Schlupfloch: Die Ryan-(Ausnahme von der)-Regel
Aber kleine und große Laster hin oder her. Eines kann doch gar keine Sünde sein — und zwar die Liebe. Zum Beispiel zu einem heißen Hollywood-Promi. Deshalb ist sich knapp ein Viertel der von Yahoo! befragten Amerikanerinnen sicher: Wenn mir mein Partner erlauben würde, fremdzugehen, dann nur, wenn einer dieser beiden Hotties verfügbar wäre: Ryan Gosling (24 Prozent) oder Ryan Reynolds (22 Prozent). Und träumen wird frau ja wohl noch dürfen…