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Glücksmacher: Was ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben?

Es ist eine Frage, die die gesamte Menschheit beschäftigt: Wie führt man ein gelungenes Leben, ja, wie wird man eigentlich glücklich? Seit über 70 Jahren suchen Forscher der Harvard University in einer Langzeitstudie nach einer Antwort. Jetzt haben sie aktuelle Zwischenergebnisse veröffentlicht. Das Überraschende: Eine schöne Kindheit ist nicht der Garant für ein frohes Leben!

Ein glückliches Leben - wer wünscht sich das nicht? (Bild: thinkstock)
Ein glückliches Leben - wer wünscht sich das nicht? (Bild: thinkstock)


Die „Grant"-Studie, gestartet von Forschern der Harvard University, ist ein Mammutprojekt. 268 Menschen sind daran beteiligt, allesamt männliche Harvard-Absolventen, die zwischen 1939 und 1945 ihren Abschluss an der Hochschule in Massachusetts gemacht haben. Aber immerhin gilt es, eine ziemlich essentielle Frage zu beantworten — nämlich die nach einem glücklichen Leben.

Die Wissenschaftler verglichen und kombinierten unzählige Daten aus Psychologie, Medizin und Soziologie. Alle paar Jahre sprachen sie ausführlich mit den Versuchsteilnehmern, untersuchten sie und ließen sie mehrfach im Jahr Fragebögen zu allen möglichen Themen ausfüllen — zum Glück und zu ihrem Sex- und Eheleben zum Beispiel.

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Eine Erkenntnis der Studie ist, dass sich Alkoholkonsum nicht nur negativ auf die Gesundheit, sondern auch auf das Eheleben und den lebenslangen Erfolg auswirkt, wie Alvin Powell in der Universitätszeitung „Harvard Gazette" daraus berichtet. Und wussten Sie, dass menschliche Bindungen das A und O eines gelungenen Lebens sind?

Und zwar nicht nur die zwischen Männlein und Weiblein, bei denen leidenschaftliche Gefühle im Spiel sind. Hier geht es um grundsätzliche Beziehungen zu anderen Menschen, die wir offenbar für unser Lebensglück benötigen. Der Mensch ist eben doch ein Herdentier, da gibt es nichts dran zu rütteln, wie die aktuell veröffentlichten Zwischenergebnisse bestätigen.

Eine weitere — tröstliche — Erkenntnis der Forscher um George E. Vaillant: Jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens schwierige Zeiten durch — zumindest traf das auf alle 268 Studienteilnehmer zu. Der Clou daran ist, wie der Einzelne mit diesen Phasen umging. So zeigte die Studie auf, dass diejenigen Probanden ein glücklicheres Leben führten, die ihre negativen Gefühle auf eine Weise umleiteten, die in ihrem Inneren keinen Schaden anrichtet.

Sprich: Probleme hat der Mensch immer mal wieder, er muss nur richtig mit ihnen umzugehen wissen. Werden die Sorgen und Nöte nämlich nicht richtig verarbeitet, und in sich sich hineingefressen, können sie zu psychischen Erkrankungen oder aggressivem Verhalten führen. Das Argument „Ich hatte eine schwierige Kindheit" hat nicht wirklich eine Berechtigung. Denn Vaillant und sein Team fanden heraus, dass sich in fortgeschrittenem Alter kaum Einflüsse aus der Kindheit bemerkbar machten.

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So interessant diese Erkenntnisse sein mögen — die Studie endet erst, wenn der letzte Proband gestorben ist — so viele Gründe gibt es natürlich auch, sie anzuzweifeln. Denn was macht Frauen glücklich? Oder Menschen, die nicht an der Harvard University studiert haben? Ganz abgesehen davon, dass vermutlich nicht jeder Glück durch psychische und körperliche Gesundheit sowie ein langes Leben definiert.

Am Ende weiß vermutlich doch wieder jeder Mensch nur für sich alleine, was ihn glücklich macht. Aber es schadet doch nichts, sich ein bisschen mehr Gedanken darüber zu machen, wie sich dieses Glück erreichen lässt.