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Geräte gegen Rückenschmerzen: Was hilft wirklich, was schadet?

Volkskrankheit Kreuzschmerzen: Immer mehr Deutsche klagen über Rückenprobleme. Klar, dass viele Hersteller den Markt für sich entdeckt haben. Sie bieten Produkte an, die die Leiden lindern sollen. Doch eine von „Öko-Test" durchgeführte Untersuchung von Rücken-Geräten führte zu niederschmetternden Ergebnissen.

Geräte gegen Rückenschmerzen: Was hilft wirklich, was schadet? (Bild: thinkstock)
Geräte gegen Rückenschmerzen: Was hilft wirklich, was schadet? (Bild: thinkstock)


Wärmekissen, Stützgürtel, Trainingsgeräte: Sie alle sollen Rückenschmerzen wegzaubern. Doch helfen diese Produkte wirklich? Um das herauszufinden, hat das Verbrauchermagazin „Öko-Test" 16 Produkte von Experten des Marburger Uni-Institutes für Sportwissenschaften bewerten lassen. Das Ergebnis: Kaum eines der Geräte schnitt besser als „mangelhaft" oder „ausreichend" ab — manche davon erzielten sogar das Gegenteil des gewünschten Effekts.

Wundermittel Kirschkernkissen
Das Geheimnis liegt in der Einfachheit: Am besten schnitten Wärme-Helfer wie Kirschkernkissen ab, die feuchte Wärme abgeben. Das gilt allerdings nur für bestimmte Beschwerdearten — deshalb ist es trotz allem wichtig, vor einer Behandlung in Eigenregie mit einem Arzt zu sprechen. Schlechte Noten hingegen gab es für sogenannte „TENS"-Geräte, die durch transkutane elektrische Nervenstimulation Strom in verspannte Muskeln leiten sollen, um sie zu lockern. Von erfahrenen Experten angewandt, hilft die Behandlung gegen chronische Schmerzen — doch verwendet man sie zuhause an, bringen sie nur wenig.

Hausmittelchen: Die helfen wirklich!

Dehnen, stützen, kräftigen
Die getesteten Dehnungsgeräte erwiesen sich sogar als kontraproduktiv. Der Grund: Dehnt man verspannte, verkürzte Muskeln — die häufig mit Rückenproblemen einhergehen —, kann das weitere, stärkere Verspannungen zur Folge haben. Denn unsere Muskulatur wirkt dem Zug der Geräte eher entgegen, als sich zu entspannen. Ähnlich schädlich kann der Gebrauch von Stützbandagen sein: Sie können eine ohnehin schon schwach ausgeprägte Rumpfmuskulatur weiter schwächen. Stützgürtel hingegen können dabei helfen, die Gelenke zu stabilisieren.

Was die Experten außerdem herausfanden: Alle Arten von Trainingsgeräten, die die Rückenmuskulatur stärken sollen, helfen nicht mehr, wenn der Schmerz bereits da ist — stattdessen können sie zu weiteren Verspannungen führen. Als vorbeugendes Mittel gegen Rückenprobleme hingegen können Geräte zur Kräftigung von Bauch- und Rückenmuskulatur Wunder wirken.

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Besser: vorbeugen!
Das traurige Ergebnis der Untersuchung lautet also: Es gibt kein Allheilmittel gegen Rückenprobleme. Bestehen die Schmerzen bereits, empfiehlt es sich auf jeden Fall, einen Arzt aufzusuchen, bevor allerlei teure Geräte ins Haus geholt werden. Ein Experte kann am besten entscheiden, welche Form der Therapie am ehesten hilft.

Fest steht: Vorbeugen ist die beste Medizin. Regelmäßige Bewegung und die Stärkung von Rumpf- und Bauchmuskulatur entlasten die Wirbelsäule und vermeiden so von vornherein, dass lästige Schmerzen überhaupt erst aufkommen.