Der Flirt-Knigge fürs Public Viewing

Hach, so ein Fußballspiel anzuschauen macht einfach Spaß! Kreischen, wenn Gomez oder Neuer in Nahaufnahme gezeigt werden, „Aua" jaulen, wenn Schweini zu Boden geht und dabei viiiiel quatschen. Tja, Ladys, so haben Sie zwar Freude am Spiel, aber sicher nicht bei den männlichen Zuschauern gepunktet. Wir haben hier die nicht ganz bierernst gemeinten To-Dos und No-Gos in Sachen Public Viewing für Sie. Damit es beim nächsten Spiel kein Eigentor gibt, sondern in die Verlängerung geht…

So schinden Sie beim Public Viewing eindruck bei den Männern! (Bild: Fotolia)
So schinden Sie beim Public Viewing eindruck bei den Männern! (Bild: Fotolia)

EM geht eigentlich ganz einfach, denn man muss sich nicht groß auskennen. Hitzige Diskussionen über den richtigen Verein können nicht aufkommen, denn es gibt ja nur einen: die Deutsche Nationalmannschaft. Wissen über die Spieler haben wir uns aus einschlägigen Boulevard-Medien angeeignet (Gomez trägt die angesagteste Frisur, Thomas Müller hat schon mit 19 geheiratet, Schweinis Freundin ist Model), das Ziel des Spiels (gewinnen) ist bekannt und das Trikot (vom Freund gemopst) liegt bereit: Es kann also losgehen!

Aber haben Sie sich schon mal gewundert, warum der Kerl, auf den Sie ein Auge geworfen haben, Sie während des Fußballspiels wie Luft behandelt — obwohl Sie doch alles tun, um ihm aufzufallen? Gratulation, vermutlich sind Sie in die größten Flirtfallen getappt, in die man beim Public Viewing als Frau treten kann. Damit Ihnen das beim nächsten Spiel nicht passiert, haben wir recherchiert und uns von den Herren der Schöpfung erklären lassen, was Ihnen den entscheidenden Kick gibt.

No-Gos: So schießen Sie ein Eigentor

1. Schwärmen Sie nicht von den Spielern! Ja, Gomez sieht gut aus und Schweini hat was — aber für Männer sind Fußballspieler keine Models sondern Sportler. Deshalb sollten sie auch nach ihrer sportlichen Leistung und nicht nach ihrem schönen Antlitz beurteilt werden. Kommentare über Mario, Bastian und deren Kollegen tauschen Sie also besser in der nächsten Frauenrunde aus.

2. Sparen Sie sich kluge Kommentare! Fachsimpeln Sie nicht, wenn Sie nicht auch wirklich wissen, wovon Sie sprechen. Keine Marotte nervt Männer mehr, als wenn Frauen klug daherreden, obwohl sie eigentlich keinen blassen Schimmer haben. Da kann es schon passieren, dass Sie eine fiese Klatsche kassieren.

3. Bleiben Sie sitzen! Stehen Sie auf keinen Fall während des Spiels auf, wenn Sie dadurch den Männern die Sicht versperren. Das ist doch nicht so schlimm? Doch, ist es. Stellen Sie sich nur mal vor, wie es sich anfühlen muss, wenn der Bildschirm immer Schwarz wird, sobald bei „Sex and the City" Mr. Big einläuft… Noch ein No-Go: Bloß keine Bunny-Öhrchen in Deutschlandfarben tragen und damit präsent in der ersten Reihe vor der Leinwand platznehmen!

4. Lassen Sie sich nicht ablenken! Wenn Sie Fußball gucken, gucken Sie Fußball. Ob auf einem anderen Programm „True Blood" läuft, ist während dieser einzigartigen 90 Minuten völlig irrelevant und sollte auch nicht eruiert werden: grobes Foul! Frauengespräche verlegen Sie am besten in die Halbzeitpause. Konzentrieren Sie sich lieber auf das Spiel, damit Sie nachher mitreden können. Nichts ist peinlicher, als die Tore zu verpassen oder gar am Ende den Sieger erfragen zu müssen.

5. Übertreiben Sie nicht! Jubeln ist wunderbar, doch wenn Sie ständig etwas dazwischenrufen, wirkt das eher unglaubwürdig. Die Devise: defensiv spielen. Außerdem: Ein Tränenausbruch nach einem verlorenen Spiel ist nur nach dem Finale erlaubt.

EM-Accesoires: So spielen Sie ganz oben mit!

To-Dos: So beeindrucken Sie die "Männerschaft"

1. Eignen Sie sich eine Portion Basiswissen an! Die Spieler kennen Sie sicher sowieso aus diversen Zeitschriften, zusätzlich sollten Sie einfach vor dem Spiel den Sportteil der Zeitung überfliegen und sich auf den neuesten Stand bringen.

2. Fragen Sie nach! Bei allem, was dieses Basiswissen überschreitet, dürfen Sie nachhaken. Männer spielen sich nämlich gerne als Lexika auf, wenn es um ihr Territorium auf dem Rasen geht. Aber Vorsicht, mit der Abseitsfrage outen Sie sich sofort als hoffnungsloser Fall. „Abseits ist, wenn ein Tor fällt, aber keiner jubelt", reicht nicht.

3. Holen Sie Bier! In einer Situation ist Fragen allerdings überflüssig: Wenn Sie sehen, dass in seinem Bierglas Halbzeit herrscht. Ziemlich cool: Unauffällig verschwinden, Bier holen und ihm in die Hand drücken. Rechnen Sie nicht mit einem Küsschen als Dankeschön, seien Sie sich aber gewiss, dass Sie einen Treffer gelandet haben.

4. Investieren Sie in anständiges Equipment! Das richtige Public-Viewing-Outfit ist entscheidend: Zum Beispiel ein gut sitzendes Originaltrikot. Das signalisiert, dass es Ihnen mit der Sache ernst ist und Fußball ist für Männer schließlich eine äußerst ernsthafte Angelegenheit. Vorsicht bei der Farbwahl, denn für die Farben des Gegners gibt's die rote Karte. Und übrigens: Kein Mann braucht beim Fußballgucken eine Frau, die nur damit beschäftigt ist, die Deutschlandflaggen auf den Wangen nachzuziehen, oder den dreifarbigen Mini zurechtzuzupfen. Diese Kombi tragen Sie dann bitte lieber auf der Party in der Nachspielzeit, dann werden die Männer auch wieder merken, dass Sie im Ballbesitz sind.

5. Jubeln Sie mit! Und zwar an den richtigen Stellen. Das heißt: Aufspringen, wenn ein Tor fällt (geschossen von einem Spieler aus der deutschen Nationalmannschaft und zwar ins Tor des Gegners) und wenn Manuel Neuer glanzvoll pariert und einen Gegentreffer verhindert. Echte Begeisterung macht Sie einfach unschlagbar sexy!

Wer sein Wissen noch ein bisschen aufpolieren will, kann im "Kleinen Fußball-ABC für Frauen" nachschlagen. Und wer den Kerlen mal verdeutlichen möchte, was wir eigentlich ausdrücken wollen, wenn sie nur genervt den Kopf schütteln, könnte "Frau Fußball, Fußball Frau" geschickt auf dem Bierkasten positionieren.

Wir wünschen viel Spaß beim nächsten Public Viewing-Event!