Erste Hilfe mit Tipps vom Experten aufgefrischt

Mund-zu-Mund-Beatmung, stabile Seitenlage, Druckmassage für Herz: Erste-Hilfe-Maßnahmen bringen Verantwortung mit sich. Aus Angst vor Fehlentscheidungen scheuen sich viele Menschen davor, am Unfallort die Initiative zu ergreifen. Bis der Rettungsdienst eintrifft, kann Erste Hilfe aber Leben retten. Deshalb lohnt es sich, regelmäßig Ihr Wissen aufzufrischen, damit Sie im Fall der Fälle souverän und nicht zögerlich handeln. Eine Schulungsleiterin vom Deutschen Roten Kreuz hat für Yahoo! die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Die wichtigsten Erste-Hilfe-Tipps (Bild: thinkstock)
Die wichtigsten Erste-Hilfe-Tipps (Bild: thinkstock)


Retter in der Not?

„Aus Angst, etwas falsch zu machen, halten sich viele in einem Notfall lieber zurück“, weiß Melitta von Jutrzenka. "Das jedoch ist der größte Fehler, den man überhaupt begehen kann", erklärt die Lehrbeauftragte des Deutschen Roten Kreuz (DRK). Immerhin liege es in der Hand des Ersthelfers, über den Erhalt der Lebensqualität eines Unfallopfers zu entscheiden. „Helfen heisst zu allererst, den Hilfebedürftigen ernst zu nehmen und weitere Hilfe zu organisieren.“ Auch wenn kein lebensbedrohlicher Zustand vorliegt, sollten Sie den Notruf wählen und sich mit anderen Menschen oder Passanten kurzschließen.

Trauen Sie sich

Am Unfallort ist es in erster Linie wichtig, selbst ruhig zu bleiben und sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Wieviele Menschen sind verletzt und wer benötigt am dringendsten Hilfe? Erst dann schreiten Sie beherzt zur Tat. „Jeder potentielle Ersthelfer sollte sich fragen, welche Hilfe er selbst als Hilfloser von anderen erwartet“, rät von Jutrzenka. In der Regel ist der erste Schritt, Verletzte aus der Gefahrenzone zu bringen und dabei äußerste Vorsicht zu bewahren – immerhin könnten Knochen gebrochen sein. Dann sichern Sie die Unfallstelle ab.

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Der richtige Notruf

Um der Notrufstelle ein schnelles Handeln zu ermöglichen, sollten Sie bestimmte Fragen umgehend beantworten können. Die drei großen „Ws“: WO hat sich der Unfall ereignet, WAS ist passiert und WIE VIELE Verletzte gibt es? Danach warten Sie auf das Eintreffen der Einsatzkräfte, um für Rückfragen zur Verfügung zu stehe. Bleiben Sie bei dem Verletzten, sagen Sie ihm, dass Hilfe unterwegs ist. Erklären Sie mit ruhiger Stimme, was Sie tun, etwa: „Ich werde jetzt Ihre Wunde verbinden.“

Erste Maßnahmen

Ist das Opfer nicht ansprechbar, kann jedoch relativ normal atmen, kann es in die stabile Seitenlage gebracht werden. Anleitungen dazu finden Sie im Internet, am anschaulichsten auf Videoportalen wie YouTube, oder Sie belegen einfach mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs. Das gibt Ihnen Sicherheit und Sie können am Übungsobjekt mit dem Schulungsleiter ganz genau abklären, worauf Sie achten müssen.

Es wird ernst: Herzdruckmassage

Atmet das Opfer nicht normal, müssen Sie wohl oder übel kräftig Hand anlegen. Für die Herzdruckmassage legen Sie Ihre Hände aufeinander auf die Mitte des Brustkorbs und drücken mit gestreckten Armen so fest zu, dass sich das Brustbein deutlich nach unten senkt. Wiederholen Sie diese Bewegung 30 Mal in pumpenden Stößen. Erst dann neigen Sie den Kopf des Bewusstlosen nach hinten, verschließen seine Nasenlöcher mit Daumen und Zeigefinger und atmen zweimal hintereinander für jeweils eine Sekunde in seinen Mund aus. Dabei hebt sich der Brustkorb sichtbar. Dann wiederholen Sie den Ablauf.

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Erstickungsgefahr

Ringt der Betroffene nach Luft, müssen Sie schnell handeln. Schlagen Sie von hinten mehrfach kräftig mit der flachen Hand auf die Stelle zwischen den Schulterblättern. Wenn es nach dem fünften Schlag nicht zu einer Verbesserung des Zustands kommt, stellen Sie sich hinter den Betroffenen und beugen seinen Oberkörper nach vorne. Umfassen Sie nun seinen Rumpf von hinten mit beiden Armen und drücken Sie Ihre Faust, die mit der anderen Hand fest umfasst wird, in den Mageneingang, direkt unterhalb des Brustbeins. Drücken Sie bis zu fünf mal kräftig in die Stelle hinein, auch wenn Sie fürchten, den Betroffenen dabei zu verletzten.

Erste Hilfe: Das geht jeden etwas an

„In den Bereichen Haushalt, Sport und Straßenverkehr steht die Versorgung von Verletzungen im Vordergrund“, erklärt Melitta von Jutrzenka. „Die meisten Erste-Hilfe-Leistungen geschehen im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis.“ Ihren Liebsten zu Liebe sollten Sie also einmal im Jahr Ihre Kenntnisse auf den neusten Stand bringen. Dabei helfen Ihnen die Erste-Hilfe-Tipps auf der Homepage des DRK: http://www.drk-ol-ausbildung.de/erste-hilfe-tipps.html

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