Überangebot: Deshalb finden wir beim Online-Dating nicht die wahre Liebe

Mit einem Klick zum Traumpartner: Das klingt doch einfach zu schön, um wahr zu sein! Laut einer aktuellen Untersuchung ist es das leider auch. Denn offenbar sind Singles auf Dating-Portalen von der großen Auswahl potentieller besserer Hälften überfordert — und greifen im „Supermarkt der Liebe" oft zu schlecht verdaulichen Zwischenmahlzeiten.

Gesucht und nicht online gefunden: Diese zwei haben sich wohl eher in einer Bar kennen gelernt (Bild: thinkstock)
Gesucht und nicht online gefunden: Diese zwei haben sich wohl eher in einer Bar kennen gelernt (Bild: thinkstock)


Wer die Wahl hat, hat die Qual — und im Online-Flirt-Dschungel meistens auch das Nachsehen. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Northwestern University in Chigaco: Nach der Auswertung von insgesamt 400 Studien zum Thema Internet-Dating kamen sie zu dem überraschenden Schluss, dass die Mehrheit der Singles, die ihr Liebesglück im World Wide Web finden wollen, vom Überangebot potentieller Partner nicht motiviert, sondern ermüdet wird.

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Nachdem sie sich durch eine große Anzahl oft wenig aussagekräftiger Profile geklickt haben, geben die meisten Singles einfach auf. Sie machen, so Autor Eli J. Finkel im Wissenschaftsjournal „Psychological Science", kurzerhand zu — und übersehen deshalb sogar mögliche Traumpartner.

Stattdessen tendieren sie im „Supermarkt der Liebe" vor lauter Überforderung dazu, schlechte Entscheidungen zu treffen und sich auf wenig befriedigende Erfahrungen einzulassen.

Wer diese Verwirrung und den naheliegenden Fehler, „potentiell passende Partner als Objekte anzusehen", vermeiden will, wendet sich oft an Portale, die ein Überangebot mit Persönlichkeitstests ausschließen: Dank Interessenabgleich werden hier aus hunderten von Singles ein paar eventuell passende Dutzend herausgefiltert. Doch auch das ist nicht der richtige Weg, wie Finkel erläutert: „Letzten Endes sagen Gemeinsamkeiten ganz, ganz wenig über die Zukunft aus."

Mit anderen Worten: Die Chancen, den Wunschpartner auf Seiten wie „eDarling" oder „ElitePartner" ausfindig zu machen, sind relativ gering. Und letztlich auch nicht größer, als ihn oder sie ganz zufällig in einer Bar zu treffen. Übrigens eine Herangehensweise, die der Forscher selbst bei der Partnersuche bevorzugen würde: „Bei einer Tasse Kaffee oder einem Bier findet man noch am ehesten heraus, ob man wirklich kompatibel ist."

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Wer sein Glück trotzdem auch weiterhin im Netz vermutet, kann sich mit vier Schritten leicht aus dem Online-Dschungel flirten:

1. Grobe Vorauswahl treffen: Sortieren Sie alle Profile aus, die nicht Ihren wichtigsten Kriterien (Alter, Bildungsstand, …) entsprechen!
2. Best-of auswählen: Filtern Sie höchstens 12 Favoriten aus Ihrer Vorsortierung!
3. Ranking erstellen: Suchen Sie sich, auch, wenn's schwer fällt, Ihre persönliche Nummer Eins aus!
4. Abwarten, und Singles bewerten: Sobald Sie Eine/n finden, der Ihre Nummer Eins noch übertrifft, heißt es: Zuschlagen und (vielleicht) Happy End genießen!

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