Schongang: Joggen ist besser für die Muskeln als Walking

Wenn regelmäßige Power-Walks auf Ihrer To-Do-Liste für 2012 stehen, sollten Sie Ihren Vorsatz nochmal überdenken. Laut einer aktuellen Studie ist eine Runde Jogging nämlich weitaus weniger ermüdend. Und: Ihre Muskeln werden's Ihnen auch danken.

Joggen: Laufen im Schongang (Bild: thinkstock)
Joggen: Laufen im Schongang (Bild: thinkstock)

Joggen bedeutet Schongang für Sie und Ihren Körper. Das fanden die Biomedizin-Techniker Dr. Gregory Sawicki und Dr. Dominic Farris in einer Studie an der US-amerikanischen North Carolina State University heraus.

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Dafür nahmen die Forscher unter die Lupe, wie unsere Muskeln beim schnellen Gehen bzw. Joggen arbeiten. Während sich die Teilnehmer in unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf dem Laufband abmühten, wurden ihre Aktivitäten per Ultraschall erfasst, heißt es auf der Website „ncsu.edu" der North Carolina State University.

Ergebnis: Joggt man mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Metern pro Sekunde, arbeitet ein bestimmter Muskel der Wadenmuskulatur (der sogenannte Musculus gastrocnemius) effizienter, als bei einem strammen Spaziergang.

Der Muskel fungiere beim Laufen ähnlich wie eine „Kupplung", heißt es. Bei der Bewegung nimmt er an einem Ende der Sehne seine Arbeit auf, während die Energie des Körpers zur Dehnung verwendet wird. Später wird dann die Achillessehne aktiv und nutzt die gespeicherte Energie für einen schnellen Rückstoß, der unsere Bewegung unterstützt. Das wiederum fördert unsere Ausdauer.

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Mit Beschleunigung des Gehens „beschleunigt" auch der Muskel, das heißt er ändert seine Länge in kürzeren Abständen, das zeigte die Studie. Beim Power-Walking muss sich der Muskel zwar mehr "astrengen", arbeitet aber wesentlich ineffizienter: Da er nicht geschmeidig in die verschiedenen Phasen über geht, vermindert sich die durch den Kupplungseffekt freigesetzte Energie. Noch dazu lässt die Leistungsfähigkeit der Muskeln insgesamt nach, was sich negativ auf die Ausdauer auswirkt.

Anders verhält es sich beim langsamen Joggen. Hier geht der Muskel sanfter und langsamer von einer Phase zur nächsten über, so wird mehr Energie frei, die von der Achillessehne genutzt werden kann. Aus diesem Grund empfinden vielen Menschen lockeres Joggen wesentlich angenehmer als schnelles Gehen.

Dr. Sawicki erklärt das Phänomen auf der Website der North Carolina State Universitywie folgt: „Der Muskel kann bei der Ganggeschwindigkeit nicht mithalten, wenn man schneller und schneller geht". Wenn man aber von einem Spaziergang zu einem entspannten Lauf übergehe, werde der Muskel fast statisch und scheine sein Verhalten bei weiterer Beschleunigung kaum zu verändern. Allerdings habe man bei den Untersuchungen keine Sprints miteinbezogen.

Die Studie wurde online in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht.