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Krankhafte Angewohnheiten

Sie schleichen sich still und leise in den Alltag ein, können aber große Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben: Angewohnheiten, die krank machen können.

Dauerhaft auf der faulen zu liegen, ist nicht unbedingt gesund! (Bild: thinkstock)
Dauerhaft auf der faulen zu liegen, ist nicht unbedingt gesund! (Bild: thinkstock)

Schlafmangel
Ausreichend Schlaf ist wichtig, um unsere Energiereserven wieder aufzufüllen. Im Schlaf erholen wir uns von den Strapazen des Tages, Erschöpfung oder Krankheiten.

„Rund sieben Stunden Nachtschlaf sollte sich jeder gönnen, wobei das Schlafbedürfnis individuell unterschiedlich ist und auch jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt", erklärt Dr. Wolfgang Panter vom Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW). Zu wenig Schlaf sei definitiv ungesund.

Schlummern wir zu wenig, kann sich das nicht nur auf unseren Gemütszustand, sondern auch auf die Gesundheit auswirken. Bei einer Studie der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh in den USA fanden Forscher heraus, dass Personen, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, dreimal häufiger mit Erkältungen zu kämpfen haben als Mehr-Schläfer.

Auch für die Linie ist ausreichende Nachtruhe wichtig: Wissenschaftler an der „University of South Australia" stellten in einer Untersuchung an 2.200 Jugendlichen im Alter zwischen neun und 16 Jahren fest, dass genügend Schlaf zum richtigen Zeitpunkt eine Rolle dabei spielt, schlank, aktiv und gesund zu bleiben.

Die gute Nachricht: Laut Professor Göran Hajak, Schlafforscher an der Universität Regensburg, lässt sich ein angehäuftes Schlafdefizit zumindest teilweise wieder abbauen. Dem Gesundheitsmagazin „Apotheken-Umschau" erklärte er, dass man nach dem Anhäufen von bis zu fünf Stunden Schlafdefizit im Laufe einer Arbeitswoche etwa 80 Prozent davon abbauen könne, indem man einfach in der Nacht zum Samstag eine bis zwei Stunden länger schläft.

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Frühstück auslassen

Das Frühstück gilt als die wichtigste Mahlzeit des Tages. Trotzdem lassen viele es aus Zeitdruck ausfallen. Das kann laut einer Studie finnischer Wissenschaftler ungesunde Folgen haben, berichtet „wengen-apotheke.de". Die Forscher untersuchten 5.500 Jugendliche samt Eltern und befragten sie zu Frühstücksgewohnheiten, Gewicht sowie Trinkverhalten. Dabei stellte sich heraus, dass Frühstücksmuffel am Vormittag gerne zu ungesunden Snacks greifen. So wollen sie offenbar ihren Hunger stillen und den Körper mit „Energie betanken".

Kinder nehmen sich dabei übrigens ein schlechtes Vorbild an ihren Eltern: Wenn Papa und Mama auf das Frühstück keinen großen Wert legen, färbt dieses Verhalten oft auf die Kleinen ab. Dabei können sich laut Ernährungsexpertin Amanda Wynee von der British Dietetic Association Kinder, die am Morgen frühstücken, besser konzentrieren.

Noch dazu gesellen sich zu dieser ungesunden Angewohnheit häufig noch andere hinzu: „Rauchen, Bewegungsmangel, häufiger Alkoholmissbrauch und hoher Body-Mass-Index sind sehr eng mit dem Verzicht auf das Frühstück in Verbindung zu bringen", erklärte die Studienleiterin Anna Keski-Rahkonen. Na dann, guten Appetit!

Faulenzen
Den ganzen Tag auf dem Sofa herum zu lümmeln, mögen Sie mit „Entspannung" gleichsetzen. Ihrem Körper allerdings tut die Faulenzerei nicht ganz so gut. Die Glukose in unserer Blutbahn befindet sich dann nämlich im Leerlauf. Sie wird von den Muskeln nicht genutzt und daher vom Körper teilweise in Fett umgewandelt. Passiert das regelmäßig und im Übermaß — also, wenn man sich generell zu wenig bewegt -, kann man das Ergebnis bald auf Hintern und Hüften sehen.

Forschungen haben ergeben, dass starkes Übergewicht und Fettsucht die Insulinresistenz fördern, also „zuckerkrank" machen. Und: Ein anhaltender Glukosespiegel im Blut begünstige die Entstehung der sogennannten „Advanced Glycation End"- (AGE-) Produkte. Diese können sich schädlich auf Nerven- und Blutzellen auswirken und unter anderem Nierenerkrankungen fördern.

Versuchen Sie also selbst an einem Lunger-Tag sich einmal für ein halbes Stündchen für einen Spaziergang vom Sofa zu bewegen. Ihre Gesundheit wird's Ihnen danken!

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Aggressionen
Jeder ärgert sich mal — das ist menschlich, genauso wie seinem Ärger ab und an mal Luft zu machen. Problematisch wird's allerdings, wenn Sie Ihre Wut nicht mehr los lassen können. Das macht nicht nur der eigenen Laune und der der anderen den Gar aus.

Ein dauerhafter Hitzkopf kann uns auch gesundheitlich schwer zu schaffen machen. Durch den emotionalen Stress wird die Ausschüttung bestimmter Stresshormone wie beispielsweise Adrenalin gefördert. Das wiederum führt zu einem Anstieg des Blutzuckers.

Doch damit nicht genug: Laut einer Studie an der Universität Yale kann andauernder Groll auch dem Herz schaden. Neben dem wenig überraschenden Anstieg des Blutdrucks kann dauerndes Zürnen demnach auch zu einem Anstieg von Endothelin führen. Diese körpereigene Substanz soll beim Auslösen eines Herzinfarkts eine Rolle spielen, indem sie Arterien-Ablagerungen, sogenannte Plaques, fördert.

Anstatt ihren Ärger also ständig hinunterzuschlucken bzw. weiter vor sich hin zu grollen, versuchen Sie lieber, anderweitig Dampf abzulassen. Sich die Wut von der Seele zu schreiben kann ebenso helfen wie ein Besuch im Fitnessstudio!