Krank fühlen: Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Kommt Ihr Magen überhaupt nicht mehr zur Ruhe? Wollen die Kopfschmerzen einfach nicht verschwinden? Oder fesselt Sie Ihre Erkältung ans Bett? Wer sich krank fühlt, muss entscheiden, wann ein Arztbesuch notwendig ist und wann nicht. Keine einfache Frage, denn die gesunde Mitte zwischen Hypochondrie und der Angst vor dem Arztbesuch ist schwer zu treffen. Folgende Tipps sollen Ihnen helfen, die Krankheitssymptome besser zu deuten.

Wer eine normale Erkältung hat, muss nicht gleich zum Arzt – Hausmittelchen können Linderung verschaffen. (Bild: Thinkstock)
Wer eine normale Erkältung hat, muss nicht gleich zum Arzt – Hausmittelchen können Linderung verschaffen. (Bild: Thinkstock)

Kopfschmerzen
Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Kopfschmerzen. Sie können bei Dehydration auftreten, bei wetterbedingt niedrigem Blutdruck oder unter Stress. Oft helfen einfach Hausmittel wie Espresso mit einem Spritzer Zitronensaft, eine ordentliche Portion Schlaf oder Aspirin. In manchen Fällen ist aber medizinische Beratung notwendig. Laut der Deutschen Migräne und Kopfschmerz Gesellschaft (DMKG) sollten Sie einen Termin bei Ihrem Hausarzt vereinbaren, wenn bisher wirksame Mittel das Kopfweh nicht lindern, die Schmerzen fast täglich oder zum ersten Mal im Alter von über 40 Jahren auftreten. Auch wenn Begleitsymptome wie Gedächtnis- oder Orientierungsstörungen, Gefühls-, Seh- oder Gleichgewichtsstörungen, Augentränen, starker Schwindel oder gar Lähmungen spürbar sind, ist ein Arztbesuch vonnöten. Dasselbe gilt bei Kopfschmerzen, die ungewöhnlich lange andauern, Folge einer Kopfverletzung sind oder von starkem Fieber begleitet werden.

Erkältung
Die Wangen glühen, der Kopf dröhnt, die Nase läuft – aber bedarf es deshalb gleich eines Arztbesuches? Nicht unbedingt, schließlich besteht beim Verlassen des Hauses zusätzliche Infektionsgefahr. Sind Sie allerdings an einer Grippe erkrankt, sollten Sie das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der Unterschied zwischen einer Erkältung und einer riskanteren Influenza-Grippe lässt sich folgendermaßen feststellen: Eine Erkältung beginnt schleichend mit Halskratzen, leichtem Kopfweh, Abgeschlagenheit und Schnupfen, während eine Grippe innerhalb weniger Stunden eintritt und mit starken Kopfschmerzen, hohem Fieber, trockenem Husten, Gliederschmerzen und Schüttelfrost einhergeht. Ein Arzt sollte dann aufgesucht werden, wenn sich das Fieber nicht senken lässt, der Schüttelfrost ungewöhnlich stark ist oder die Nebenhöhlen bzw. unteren Atemwege entzündet sind. Zeichen dafür sind Luftnot, starker, lang anhaltender Husten oder starke Kopfschmerzen.

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Sodbrennen
Sodbrennen ist nichts Ungewöhnliches – jeder hat es hin und wieder. Es entsteht, wenn Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt und dort die empfindliche Schleimhaut angreift. Bei saurem Aufstoßen, Völlegefühl und einem brennenden Gefühl in der Speiseröhre müssen Sie also nicht gleich den Arzt konsultieren. Tritt Sodbrennen nach dem Verzehr von fettigem oder süßem Essen, bei übermäßigem Alkoholkonsum oder in stressigen Situationen auf, dann helfen basische Pulver, der Verzicht auf säurebildende Speisen und Getränke (Fleisch, Kaffee etc.) und säurebindende Medikamente aus der Apotheke. Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn das Sodbrennen mindestens einmal pro Woche auftritt oder Sie nachts davon aufwachen. Die Reflux-Krankheit kann unter anderem mit einer Speiseröhrenentzündung einhergehen, die behandelt werden sollte, da sonst Magengeschwüre entstehen können. Außerdem kann auch eine Besiedlung des Magens mit dem Helicobacter pylori hinter den Beschwerden stecken, dann ist ärztliche Hilfe unumgänglich.

Übelkeit
Übelkeit, ein flaues Gefühl in der Magengegend, Appetitlosigkeit, vielleicht sogar Brechreiz oder Erbrechen: Was äußerst unangenehm ist, klingt dennoch meistens von alleine wieder ab. Es gibt für Übelkeit unzählige Ursachen, von Schlafmangel über Nervosität bis hin zur Unverträglichkeit eines Lebensmittels. Hilft eine selbstverordnete Schonkost (z.B. in Form von Zwieback, Brühe und Kräutertee) nicht und hält die Übelkeit länger als drei Tage an, dann ist ein Arztbesuch ratsam, um die Ursache zu klären. Von der Lebensmittelvergiftung bis hin zur Schwangerschaft ist hier vieles möglich. Oft tritt Übelkeit auch als Begleitsymptom auf. Ein Mediziner kann die Ursachen abklären, die richtige Behandlungsmethode bestimmen und magenberuhigende Medikamente verschreiben.