Pollenflug: Das hilft gegen Heuschnupfen

Auch, wenn der Frühling noch frisch ist: Das noch junge Jahr wird derzeit schon von der dritten Pollenflugwelle überrollt. Prof. Dr. med. Ludger Klimek vom Zentrum für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden erklärt, was jetzt besonders nervt, wie Heuschnupfengeplagte Linderung finden und warum Vorbeugung langfristig so wichtig ist.

Die Nase läuft, die Augen tränen: Die Heuschnupfen-Saison hat begonnen (Bild: thinkstock)
Die Nase läuft, die Augen tränen: Die Heuschnupfen-Saison hat begonnen (Bild: thinkstock)


Schon zum Jahreswechsel flogen die ersten Haselpollen, im Februar folgte dann die Erle. Mittelblüher, Gräser, Getreide, Kräuter - bis in den späten Herbst ist für Allergiker keine Schonzeit angesagt. „Seit zwei bis drei Jahrzenten hat sich die Pollenflugzeit stetig verlängert. Vor allem nichtheimische Pflanzen wie Ambrosia haben besonders aggressive Pollen - und die fliegen sogar bis Ende November. Vor allem Allergiker in München, aus dem Rhein/Main-Gebiet und Berlin/Brandenburg sind betroffen", weiß Professor Klimek.

Mit Impfung vorbeugen
Wer generell zu Allergien neigt oder Allergiker in der Familie hat, der ist anfälliger, im Laufe der Zeit auf immer mehr Pollen empfindlich zu reagieren. Risikogruppen sollten sich deshalb auf jeden Fall vom Spezialisten beraten lassen, empfiehlt Klimek. Nach einem Allergietest werden ganz gezielt Allergene per Spritze oder Tablette gegeben. Je früher man damit beginnt, desto besser. Denn auch eine nur leichte Disposition für eine allergische Reaktion kann sich über die Zeit zu einer handfesten Belastung entwickeln.

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Risiko wird oft unterschätzt
Mit Spritze und Tabletten gegen harmlosen Heuschnupfen? Ist das nicht ein bisschen übertrieben? „Nein", betont Professor Klimek. „Heuschnupfen wird oft verharmlost. Mit langfristig fatalen Folgen für die Gesundheit. Die Entzündung der Schleimhäute kann chronisch, die Schädigung irreparabel werden." Die Folgen seien dann auch jenseits der Pollenflugzeit zu spüren.

„Ruhezonen" für die Schleimhäute
Während der „heißen" Pollenphase kann man sich aber auch ganz rezeptfrei Linderung verschaffen. Zwar ist es kaum möglich, die ganze Wohnung pollenfrei zu halten, doch sollte spezieller Fensterschutz zumindest ein Zimmer zur heimischen Ruhezone machen. Besonders eignet sich dazu das Schlafzimmer. Damit sich die gereizten Schleimhäute wenigstens über Nacht erholen können, sollten Sie vor dem Schlafengehen duschen, Haare waschen und die Tageskleidung vor der Tür lassen. Nasenspülungen mildern zusätzlich Schwellungen.

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Ab in den Urlaub
Auch mit der Freizeitplanung können Allergiker Beschwerden lindern. Sport sollte zum Beispiel auf die Abendstunden oder während der Hochsaison ganz nach Drinnen verlagert werden, rät der Allergologe. Wer zeitlich flexibel ist, der nimmt sich in der schlimmsten Phase einfach frei — und macht Urlaub vom Heuschnupfen.