Frühjahrs-Check für den Körper

Fit in den Frühling - und vorher ab zum Arzt? In manchen Fällen ist das tatsächlich ratsam. Wenn man eine Praxis schon länger nicht mehr von innen gesehen hat, sich hier und da kleine Wehwehchen bemerkbar machen oder man ein bestimmtes Alter überschritten hat, wird es Zeit für einen Frühjahrs-Check und ein paar Vorsorge-Untersuchungen.

„Es sind im Prinzip die gleichen, die in allen anderen drei Jahreszeiten gelten", erläuterte Prof. med. habil. Antje Bergmann, Fachärztin für Allgemeinmedizin gegenüber Yahoo!. Ein Gesundheits-Check-up ab dem 35. Lebensjahr gehöre dazu, Blut im Stuhl-Untersuchungen ab dem 50., Darmspiegelung ab dem 55. und ein Hautcheck ab dem 35. Lebensjahr. Außerdem empfiehlt die in Dresden niedergelassene Hausärztin, stets den Impfstatus prüfen zu lassen. Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren sollten zudem alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening, Frauen ab dem 20. und Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich eine Vorsorgeuntersuchung auf Krebsfrüherkennung durchführen lassen.

So schön der Frühling ist: Leider kriechen mit ihm auch die Zecken hungrig aus ihren Verstecken - und ihre Bisse sind für den Menschen nicht ungefährlich. „Zecken können zum einen Borreliose übertragen", warnt Bergmann. Die Erkrankung, die von einem spiralförmigen Bakterium, dem „Borrelia burgdorferi" übertragen wird, ist die häufigste durch Zecken verursachte Infektion in Deutschland. Meist kommt es im Bereich der Einstichstelle zur Rötung, später oft begleitet von Fieber, Gelenkschmerzen und Magen- und Blasenfunktionsbeschwerden. Gegen Borreliose existiere allerdings keine Impfprävention, so Bergmann.

Nicht zu verwechseln ist die Erkrankung mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. „Gegen diese gibt es eine Immunisierung, die aus drei Impfungen besteht." Um sich gegen die Zeckenhirnhautentzündung, wie FSME auch genannt wird, zu schützen, sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres notwendig: Piekser gibt's nach dem ersten Mal erneut vier Wochen später, neun bis zwölf Monaten danach erhält man dann die dritte Schutzimpfung.

Was immer mehr Menschen zu Beginn der wärmeren Tage zu schaffen macht: juckende Nase und Augen. Die übertriebene Abwehrreaktionen des Körpers erkennt man häufig „an Symptomen wie Fließschnupfen, Niesen, Augentränen und -jucken", so Professor Bergmann. „Ein Allergietest sollte immer in Absprache mit dem Arzt erfolgen und schließt die verdächtigen Allergene ein, d.h. diejenigen Stoffe (Pollen, Tierhaare etc.), die verdächtigt werden, die Beschwerden auszulösen." So können die einzelnen Pollen zum Beispiel sehr gut eingegrenzt werden.

Abgesehen von den Untersuchungen und Vorsorgemaßnahmen empfiehlt die Medizinerin „viel Bewegung an der frischen Luft" und „viel trinken, um Frühjahrsmüdigkeit und Gewichtszunahme entgegen zu wirken." Dann sollte einem unbeschwerten Start in den Frühling nichts mehr im Wege stehen!

Frau Prof. Dr. med. Antje Bergmann ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und in Dresden niedergelassen als Hausärztin tätig, Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) und Professorin an der Universität Dresden.

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