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Entlarvt: Fünf große Ernährungsmythen im Check

Ganz klar: Der Geschmacksverstärker Glutamat ist gefährlich, Müsliriegel sind gesund und gegen Knoblauch-Geruch ist man sowieso machtlos! Sind die Aussagen wahr oder falsch? Wir nehmen diese und andere Ernährungsmythen für Sie unter die Lupe.

Ist ein Müsliriegel eine gesunde Zwischenmahlzeit? (Foto: Thinkstock)
Ist ein Müsliriegel eine gesunde Zwischenmahlzeit? (Foto: Thinkstock)

Mythos 1: Frisches Gemüse ist gesünder als Tiefkühlkost
Falsch! Reines Tiefkühlobst und -gemüse ohne Zusatzstoffe ist eine echte Alternative zur frischen Kost. Grund: Die Tiefkühlkost wird unmittelbar nach der Ernte schockgefrostet, wodurch die meisten Vitamine und der gute Geschmack erhalten bleiben. Frische Produkte haben dagegen oft lange Transportwege hinter sich - nur allzu oft um die halbe Welt - bis sie im heimischen Kühlschrank landen. Die unausweichliche Folge: Vitaminverluste! Besonders Vitamin C ist sehr temperatur- und lichtempfindlich. Spinat beispielsweise hat schon drei Tage nach der Ernte die Hälfte seines Vitamin-C-Gehalts verloren. Doch auch wenn TK-Gemüse besser ist als sein Ruf: Auf frische Ware sollten Sie trotzdem nicht verzichten. Am besten Sie kaufen saisonale, heimische Produkte ohne lange Transportwege und verzehren sie zeitnah. Unschlagbar ist erntefrisches Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten.

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Mythos 2: Der Geschmacksverstärker Glutamat ist schädlich
Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft - nein! Verschiedene nationale und internationale Expertengremien, wie z.B. die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, geben Entwarnung: Ein schädlicher Einfluss von Glutamat auf den Menschen konnte trotz zahlreicher Studien bis jetzt nicht nachgewiesen werden. Der Aromaträger kann deshalb gelegentlich und in geringer Menge bedenkenlos mit der Nahrung aufgenommen werden.

Trotzdem: Die Vorwürfe gegen den Geschmacksverstärker verstummen nicht. Immer wieder warnen einzelne Wissenschaftler, der Verzehr von Glutamat würde das Risiko für Parkinson und Alzheimer erhöhen und Übergewicht begünstigen. Diese Vorwürfe konnten bisher allerdings nicht hinreichend belegt werden. In Einzelfällen könne der Genuss von Glutamat auch zu einer direkten Unverträglichkeit führen: Ein Dröhnen im Kopf, ein Kribbeln im Nacken und Übelkeit seien dann die Folge. Glutamat ist auf den Lebensmittelverpackungen durch die E-Nummern 620 bis 625 gekennzeichnet. Biohersteller kaschieren Glutamat gerne als "Hefeextrakt".

Es ist wahrscheinlich unmöglich, dem Aromaträger, der u.a. in den meisten Tiefkühl- und Fertiggerichten, asiatischen Lebensmitteln, Knabbereien, Salatsoßen oder einigen Fruchtjoghurts enthalten ist, vollständig zu entkommen. Experten empfehlen deshalb: Ernähren Sie sich nicht überwiegend von Fertigprodukten, sondern kochen Sie möglichst oft mit frischen Zutaten.

Mythos 3: Kartoffeln machen dick

Falsch! Nicht die Kartoffel selbst macht dick, sondern die Art und Weise wie sie zubereitet wird. Denn 100 Gramm Kartoffeln haben nur ca. 70 Kalorien. Wenn Sie Kartoffeln lieben und trotzdem auf Ihre Linie achten wollen, kochen Sie Pellkartoffeln: in 200 Gramm steckt weniger als ein Gramm Fett. Oder Sie garen und essen Kartoffeln einmal mit Schale. Auch das ist kalorienarm und vor allem gesund, weil sich viele Vitamine direkt unter der dünnen Haut befinden. Erst zusammen mit Butter und reichhaltigen Soßen setzt sich die Kartoffel als Fettpölsterchen auf der Hüfte ab. Auch Pommes, Bratkartoffeln, Kroketten und Chips machen aus der ursprünglich kalorienarmen Kartoffel eine Kalorienbombe.

Mythos 4: Gegen Knoblauchgeruch ist man machtlos
Jein! Es gibt wohl kein Mittel, das den Knoblauchgeruch komplett neutralisiert, denn: Der Knoblauchgeruch wird immer auch über die Haut ausgedünstet. Folgende Methoden dämmen aber zumindest die Knoblauchfahne aus dem Mund ein:

- Trinken Sie zum Neutralisieren ein Glas Milch
- Kauen Sie einen Kaugummi mit Pfefferminzaroma
- Übergießen Sie frische Salbeiblätter mit heißem Wasser, lassen Sie den Sud ein paar Minuten ziehen und spülen dann damit den Mund aus
- Holen Sie sich Chlorophyll-Kapseln aus der Apotheke
- Reinigen Sie Ihre Zunge mit einer Zahnbürste
- Für Hartgesottene: Kauen Sie Kaffeebohnen oder Petersilienblätter

Tipp: Wenn Sie selbst kochen, können Sie die Knoblauchzehen vor dem Servieren aus dem Essen entfernen. Auf diese Weise nutzen Sie das Aroma verhindern aber, dass sich die schwefelige Substanz Allicin durch das Zerkauen des Knoblauchs in Ihrem Mund entfaltet.

Zucker ohne Kalorien? Das sind die süßen Alternativen

Mythos 5: Müsliriegel sind gesund
Falsch! Müsliriegen enthalten sehr viele Fette und Zucker und sind statt Fitmacher reine Dickmacher. Auch der Anteil der gesunden Zutaten wie Nüsse, Getreide oder Trockenfrüchte kann dieses vernichtende Urteil nicht relativieren. Gerade der Anteil an Zucker in vielen Müsliriegeln ist enorm. Bis zu 50 Prozent Zucker sind keine Seltenheit. Zum Haushaltszucker (Saccharose) kommen Fruchtzucker (Fructose), Malzzucker (Maltose), Sirupe und Honig und auch die Trockenfrüchte enthalten reichlich Fruchtzucker. Das klebrige Etwas wird dann mit Nüssen, Getreide und pflanzlichen Fetten aufgepeppt und mutiert zur echten Kalorienbombe. Gut 100 kcal stecken durchschnittlich in einem 25 Gramm Riegel. Nur für Profisportler ist ein Müsliriegel zu empfehlen, weil er schnelle Energie liefert. Müsliriegel sind also alles andere als eine gesunde Zwischenmahlzeit. Sie sollten den Müsliriegel als Süßigkeit deklarieren und ihn nur hin und wieder ganz bewusst genießen.