Diese schlechten Angewohnheiten schaden Ihrem Immunsystem

Gerade in den Wintermonaten braucht man ein gutes Immunsystem. Anstatt aber die Abwehrkräfte gegen Viren und Bakterien zu stärken, schwächen wir unser Immunsystem oft noch zusätzlich durch bestimmte alltägliche Verhaltensweisen. Diese sind uns oft noch nicht einmal bewusst. Damit Sie die Grippesaison gesund überstehen, sollten Sie diese schlechten Angewohnheiten vermeiden.

Zu wenig Schlaf schwächt das Immunsystem (Bild: thinkstock)
Zu wenig Schlaf schwächt das Immunsystem (Bild: thinkstock)

Einsiedler
Menschliche Kontakte sind nicht nur für ein erfülltes Sozialleben wichtig. Auch ihr Immunsystem hat etwas davon! Klingt paradox, aber je weniger Kontakt wir zu unseren Mitmenschen haben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir krank werden. Damit ist allerdings nicht gemeint, dass Sie sich in die bazillenverseuchte U-Bahn werfen oder zwischen all den Schnupfennasen auf überfüllten Massenveranstaltungen rumtreiben sollen. Eine Studie an 276 Teilnehmer zwischen 18 und 55 Jahren hat aber ergeben, dass die Probanden, die sechs oder mehr Freunde haben, Viren viel besser abwehren als einsame Wölfe. Tipp fürs allgemeine Wohlbefinden also: Freundschaften schließen, hegen und pflegen!

Besser schlafen: Fit durch den Winter

Nachteule
Wenig Schlaf drückt auf Dauer aufs Gemüt und schwächt das Immunsystem. Eine Untersuchung der Universität von Chicago zeigte, dass Männer, die eine Woche lang lediglich vier Stunden schliefen, nur halb so viele Antikörper gegen Grippeviren produzierten wie ihre Kollegen, die im Durchschnitt siebeneinhalb bis achteinhalb Stunden schlummerten. Zwischen sieben und neun Stunden Schlaf sollten Sie sich schon gönnen, damit Sie und Ihre Abwehrkräfte fit sind.

Düstere Ansichten
Wer zufrieden ist und sich wohl fühlt, bleibt auch länger gesund. So ermittelte eine Studie an der Universität von Kalifornien, dass optimistische Erstsemester wesentlich mehr T-Helfer- und Killerzellen als spätere Semester aufwiesen, bei denen bereits Zweifel und Misserfolge zum Studienalltag gehörten. Versuchen Sie also, die schönen Dinge im Auge zu behalten, Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.

Probleme in sich reinfressen
Ein konstruktiver Streit glättet nicht nur die Wogen. Auch Ihr Körper freut sich. Bei einer Studie wurden 41 als glücklich geltende Paare gebeten, 15 Minuten lang über ein Problem in Ihrer Beziehung zu diskutieren. Blutdruck, Herzfrequenz und die Produktion weißer Blutkörperchen stiegen – etwa so wie bei leichter körperlicher Betätigung. Sarkasmus und Beleidigungen sollten Sie sich allerdings besser verkneifen. Das führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen, und die Produktion der Killerzellen wird gedrosselt. Also: Fressen Sie nicht hinein, was Sie bedrückt, aber bleiben Sie beim Streiten fair – zum Wohle von Herz, Geist und Körper!

Schlank im Dunkeln: Das soll funktionieren?

Unter Druck
Ein bisschen Stress ist fürs Immunsystem nicht weiter schlimm. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass es vor allem anhaltender, chronische Stress ist, der unserer Abwehr zu schaffen macht. Weniger Killerzellen, träge T-Helferzellen und eine verminderte Makrophagen-Aktivität sind die Folge. Makrophagen zählen zu den Fresszellen und kurbeln die Immunantwort im Ernstfall an. Finden Sie für sich heraus, wie Sie sich den Dauerstress - gerade in den Wintermonaten - am besten vom Leib halten.

Jederzeit kontaktbereit
Krankheitserreger übertragen sich ganz leicht über einfachen Hautkontakt. Leiht man sich einen Stift vom Kollegen, schwupps, hat man den Schnupfenvirus prompt auf der Hand sitzen. Vermeiden Sie es, Dinge direkt zu berühren, die unzählige Menschen vor Ihnen bereits in der Hand hatten – wie etwa den Kugelschreiber bei der Bank oder den Haltegriff in der U-Bahn. Lieber einen eigenen Stift einpacken und in den Öffentlichen Verkehrsmitteln die Handschuhe anlassen.

Couchpotato
Um Ihr Immunsystem zu aktivieren, müssen Sie selbst aktiv sein. Wenn Sie immer zu Hause rumlümmeln, verfällt die körperliche Abwehr in den Schlummermodus. Forscher verglichen in Versuchen träge Personen mit solchen, die fast täglich munter spazieren gehen. Die Stubenhocker hatten innerhalb von vier Monaten doppelt so viele Krankheitstage wie ihre aktiven Kollegen zu verbuchen. Ein flotter Spaziergang in der Kälte hält die weißen Blutkörperchen also auf Trab und kurbelt so auch die körperliche Abwehr an.

Rauchschwaden
Sie rauchen nicht, aber Ihre Freund tun’s in Ihrer Gegenwart? Das ist für die Abwehrkräfte fast genauso schlimm. Passivrauchen kann Atemwegsinfektionen und Asthmaanfälle fördern und allergische Symptome verschlimmern. Vermeiden Sie verrauchte Räume und Buden, wann immer es geht!

Antibiotika-Liebhaber
Antibiotika gilt als modernes Wundermittel im Kampf gegen Krankheiten. Dazu greifen sollten Sie jedoch nur, wenn’s wirklich ernst ist, sonst entwickelt Ihr Körper möglicherweise eine Resistenz gegen den Wirkstoff. Auch kann die Produktion an Zytokinen zurückgehen. Die Proteine spielen bei der Immunabwehr eine Rolle. Nehmen Sie Antibiotika also nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein!

Ernste Ansichten
Wer verbissen und in aller Ernsthaftigkeit den Herausforderungen des Alltags begegnet, dessen Abwehr leidet. Eine Stunde lang sahen sich Teilnehmer einer Studie an der Loma Linda Universität ein lustiges Video an. Ergebnis: Das Immunsystem der gesunden Erwachsenen wurde noch weiter gestärkt. Lachen macht also nicht nur Spaß, sondern ist auch wirklich gesund!