Besser schlafen: Fit durch den Winter

Dem Bären nicht unähnlich, verfällt der Mensch in eine Art Winterruhe. Schlapp schleppt er sich durch den Tag, fühlt sich unausgeglichen und dauermüde. Schlaf-Forscher Jürgen Zulley kennt die Gründe und verrät, wie wir abends entspannter einschlafen und morgens besser aus den Federn kommen.

Mit diesen Tipps kommen sie fit und ausgeschlafen durch den Winter (Bild:Thinkstock)
Mit diesen Tipps kommen sie fit und ausgeschlafen durch den Winter (Bild:Thinkstock)


Im Winter ist der Mensch oft müder als im Sommer. Woran liegt das?

An den gleichen Gründen wie beim Tier: Der Körper passt sich der Jahreszeit an. Ist es draußen dunkel, schläft der Mensch hormonell bedingt mehr. Dadurch spart er Energie.

Trotzdem fühlen viele Leute sich eher schlapp als ausgeruht...

Weil mehr Schlaf nicht unbedingt bedeutet, auch besser zu ruhen. Die meisten sind im Winter nicht so aktiv wie im Sommer, bewegen sich weniger und sind kaum an der frischen Luft. Das wirkt sich auf die Nachtruhe aus.

Wie viel Schlaf braucht der Mensch im Winter?

Sieben Stunden genügen den meisten, das gilt für das ganze Jahr. Der Mensch fällt ja zwischen November und Februar im Gegensatz zu Tieren wie dem Igel nicht in einen Winterschlaf, sondern in eine Art Winterruhe. Da ist er dem Bär ähnlich. Der mindert die Körpertemperatur auch nur wenig und wacht ab und zu aus dem Schlaf auf.

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Wieso senkt der Körper die Temperatur - friert man so nicht noch schneller?

Nein, im Gegenteil. Die Differenz zwischen der Außen- und der körpereigenen Temperatur ist ausschlaggebend für das Wärmeempfinden. Die Temperatur des Menschen senkt sich im Winter um etwa ein Grad. Deshalb nehmen wir im Herbst das gleiche Wetter als frisch wahr, das uns im Frühjahr eher mild erscheint.

Wirkt sich die Kälte auch auf unser Schlafverhalten aus?

Nein, das richtet sich im Wesentlichen nach der Dunkelheit vor der Haustür.

Da dürfte das frühe Einschlafen im Winter also kein Problem sein.

Richtig, Probleme haben viele Menschen eher damit, morgens richtig wach zu werden. Sie können aber selber für richtige Wachmacher sorgen.

Zum Beispiel?

Helles Licht, gleich im Schlafzimmer. Zum Frühstück Kaffee in Maßen. Bewegung an der frischen Luft. Und gute Musik, um in Stimmung zu kommen.

Oder liegen bleiben, bis es endlich hell ist?

Nein, das hilft nicht. Feste Tagesabläufe helfen dem Körper, im Rhythmus zu bleiben. Wer länger im Bett bleibt, weil es draußen dunkel ist, wird eher gar nicht richtig wach.

Jürgen Zulley (67) ist Professor für Psychologie an der Universität Regensburg.

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