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Geschlecht des Babys bei der Zeugung beeinflussen?

Während Ihr Frauenarzt bei der Frage nach der Beeinflussung des Geschlechts Ihres Babys wohl eher den Kopf schütteln wird, sind viele Mütter der Meinung, dass das durchaus funktioniert. Was stimmt und was Mythos ist …

Mädchen oder Junge? Für viele Eltern eine wichtige Frage (Foto: Fotolia.com)
Mädchen oder Junge? Für viele Eltern eine wichtige Frage (Foto: Fotolia.com)

Also, zunächst einmal die Basics: Mädchen haben zwei X-Chromosome, Jungs ein X- und ein Y-Chromosom. Ein X-Chromosom kriegen alle Babys von ihrer Mutter, das zweite Chromosom ist also das entscheidende, und das kommt vom Vater. In der Samenflüssigkeit des Mannes sind in etwa gleich viele X- und Y-Chromosome. So weit, so einfach.

Schnelle Jungs, robuste Mädchen
Aber die „männlichen" Spermien unterscheiden sich von den „weiblichen", und diese Eigenschaften kann man für die Planung des Geschlechts nutzen, so schrieb Dr. Landrum Shettles schon vor über 30 Jahren in "How to choose the sex of your baby". Der entscheidende Aspekt bei der ganzen Sache ist die Geschwindigkeit, mit der die Spermien sich im Körper der Frau bewegen. Wer ein bis vier Tage vor dem Eisprung Geschlechtsverkehr hat, sollte demnach mit großer Wahrscheinlichkeit ein Mädchen zeugen. Die X-Samen sind langsamer und robuster als die Y-Samen. Um einen Jungen zu zeugen, sollte man erst am Tag des Eisprunges mit einander schlafen oder sogar danach, denn Y-Samen sind schnell, aber im sauren Scheidenmilieu nicht lange überlebensfähig.

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„Bei mir hat's geklappt"
Carina H., dreifache Mutter aus Mühlheim an der Ruhr, hat keine Zweifel an der möglichen Geschlechterplanung: „Mädchen, Junge, Mädchen. Ich hab das genauso geplant, und es hat geklappt." Voraussetzung ist, dass man seinen Zyklus sehr gut kennt. Wer vier Tage vor dem Eisprung ein Mädchen zeugen will, muss schon genau Bescheid wissen, um den Zeitpunkt exakt bestimmen zu können. Eine hundertprozentige Garantie bietet die Methode nicht, das gibt auch Carina H. zu: „Natürlich hätte das auch anders laufen können. Aber wenn das Mädchen ein Junge geworden wäre oder umgekehrt, hätte ich's auch nicht zurück geschickt!"

Mythen und Methoden
Dr. Shettles Tipp, dass die Frau bei der Jungenzeugung einen Orgasmus haben sollte und bei der eines Mädchens nicht, kann trotz eines wissenschaftlichen Hintergrundes (Veränderung des Scheidenmilieus) wohl ins Reich der Fabeln verbannt werden.

Dass im Herbst eher Jungen und im Frühjahr eher Mädchen gezeugt werden, würde bedeuten, dass im Sommer nur Jungs und im Winter nur Mädchen auf die Welt kommen.

Wenn kalorienarme Kost die Zeugung eines Mädchens und kalorienreiche die eines Jungen begünstigen würde, hätten dann dicke Mütter nur Jungen und schlanke Mädchen?

Wie wäre es mit einer Diät wie der Mädchen-Diät des Gynäkologen Francois Papa von der Pariser Frauenklinik Port-Royal: Mineralwasser mit reichlich Magnesium, Fleisch, Käse, Butter, Eier, Fisch, Rosenkohl, Getreide, Nüsse, Schwarzer Tee. Für einen Jungen empfiehlt er: Bananen, Blumenkohl, Tomaten, Milch und Milchprodukte, magnesiumarmes Mineralwasser, Kräutertee, Kartoffeln und Spinat. Doch eine Garantie gibt es auch dafür nicht.

Saures Scheidenmilieu soll die Zeugung eines Mädchens begünstigen. Dafür muss die Frau ein Tampon in Naturjoghurt tauchen, der kurz vor dem Sex für einige Minuten in die Vagina eingeführt wird. Diese Methode entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage.

Mädchen werden in der Missionarsstellung gezeugt, in der die Samenflüssigkeit nicht so tief hineingelangt, Jungs werden im "Doggy Style" gezeugt, bei dem der Mann von hinten tief in die Scheide der Frau eindringt und die Ejakulation in der Nähe des Gebärmutterhalses stattfindet. Geschlechterbestimmung durch die Stellung beim Geschlechtsakt bleibt ebenfalls ein Mythos
Und was ist mit dem Mond? Beeinflusst der das Geschlecht des Kindes zum Zeugungszeitpunkt? Eine aussagekräftige Studie dazu gibt es jedenfalls nicht.

Fakt ist, dass der einzig sichere Weg zur Geschlechterplanung die Reagenzglasbefruchtung ist. Doch aus ethisch-moralischen Gründen ist diese Methode in Deutschland nicht erlaubt. Und so wichtig ist es dann meistens doch nicht. Im Gegenteil: Für die meisten Eltern ist der Moment, in dem Sie das Geschlecht Ihres Kindes vom Arzt oder der Hebamme erfahren, sehr anrührend und beglückend.