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Gefahren am Hotelpool

Immer wieder passieren tödliche Unfälle an den Absauganlagen von Hotelpools. Das können Sie tun, um sich und Ihre Familie zu schützen.

Unfälle in Pools passieren immer wieder - trotz Sicherheitsstandards (Foto: thinkstock)
Unfälle in Pools passieren immer wieder - trotz Sicherheitsstandards (Foto: thinkstock)

Die 11-jährige Melanie aus Münchenstein in der Schweiz verbrachte die meiste Zeit des Urlaubs in Alanya (Türkei) im schönen Pool. Als sie im Nichtschwimmer-Bereich tauchte, kam sie in die Nähe einer gitterlosen Ansaugpumpe, bei der sich ein so starker Sog entwickelt hatte, dass das Mädchen nicht mehr von dort los kam. Obwohl sie eine gute Schwimmerin war, musste das Mädchen sterben: Die Maschine schaltete sich erst nach Minuten ab. Auf ähnliche Weise kam vor ein paar Wochen die 13-jährige Sarah aus Sachsen-Anhalt in einem bulgarischen Hotelpool ums Leben. Immer wieder gibt es diese schrecklichen Unfälle in Swimmingpools.

Wann sind Absauganlagen gefährlich?
Damit das Poolwasser gereinigt wird, muss es regelmäßig umgewälzt werden, das heißt, dass Wasser aus dem Pool raus- und an anderer Stelle wieder reinläuft. Auch für Massagedüsen muss Wasser angesaugt werden. Das ist im Prinzip kein Problem, wenn die Betreiber des Pools auf eine fachgerechte Installation achten und die Anlage regelmäßig kontrollieren. Die Absaugöffnungen befinden sich auf dem Boden des Pools oder an der Wand und müssen mit Gittern abgedeckt werden. Fehlen diese Gitter, und ist der Unterdruck hoch, können Menschen dort mit großer Saugkraft angezogen werden. Ein zweites Problem ergibt sich, wenn die Absaugöffnungen zwar mit einem Gitter bedeckt sind, aber das Wasser zu schnell hinaus fließt. Hier können tauchende Kinder zum Beispiel mit den Haaren hängen bleiben. Diese werden in die Öffnung gezogen und verknoten sich aufgrund von Wasserverwirbelungen hinter dem Gitter - eine Horrorvorstellung,

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Was können Eltern tun?
Fast alle Hotelpools sind sicher und werden von verantwortungsbewussten Menschen gewartet. Trotzdem kann es nicht schaden, wenn Sie sich selbst vor Ort ein bisschen umschauen. Im Hotel angekommen, fragen Sie nach, ob am Pool ständig ein Bademeister anwesend ist. Das sollte eigentlich der Fall sein. Bevor Sie oder Ihre Kinder in den Pool steigen, lassen Sie sich vom Bademeister die Absauganlage erklären (Wo ist das Absaugrohr? Ist es mit einem Gitter verschlossen? Gibt es dort einen starken Sog? Wo ist der Notfallbutton für die Pumpen?). Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Machen Sie sich selbst ein Bild von der Absaugpumpe. Wenn Sie die Hand davor halten, sollte der Sog kaum zu spüren sein. Ist starker Unterdruck fühlbar, lassen Sie Ihre Kinder auf keinen Fall in die Nähe dieser Öffnung schwimmen oder tauchen. Auch wenn ein Gitter fehlt, sollten Sie einen großen Bogen um das Absaugrohr machen. Machen Sie die Hotelleitung auf das Problem aufmerksam und wenden Sie sich gegebenenfalls an Ihre Reiseleitung.