Schlaffe Brüste durch BHs?

Was für andere der Pyjama ist, war für Marilyn Monroe der BH. Das Sexsymbol aus „Manche mögen’s heiß“ trug ihre Lingerie sogar nachts, um das üppige Dekolleté zu stabilisieren. Hätte die Blondine mal lieber nackt geschlafen! Denn offenbar lassen Büstenhalter die Brust aus der Form gehen. Das legen die Ergebnisse einer jüngst vorgestellten Studie aus Frankreich nahe.

Man muss sich Professor Jean-Denis Rouillon als einen glücklichen Menschen vorstellen. Der Sportmediziner der Universität von Besançon hat sich in den vergangenen 15 Jahren vor allem mit einem befasst: dem weiblichen Busen. Unter anderem untersuchte der Franzose den Einfluss von BHs auf seine 330 Probandinnen. Mit überraschendem Ergebnis. „Aus medizinischer, physischer und anatomischer Sicht haben Brüste keinen Vorteil davon, der Schwerkraft entzogen zu sein. Im Gegenteil hängen sie mit BH sogar schneller.“ Das erklärte der Wissenschaftler jüngst der Hörerschaft des französischen Info-Radios.

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Freiheit für jede Brust fordert Professor Rouillon deshalb jedoch nicht. Schließlich sei so manche Oberweite durch jahrelanges und konsequentes Tragen von stützender Wäsche schon regelrecht abhängig vom Bügel – und die Brustmuskeln entsprechend geschwächt. Wer sich nicht nur von den Spitzenstücken, sondern auch von der eigenen Faulheit verabschiedet, kann jedoch mit regelmäßigem Brusttraining gegensteuern. „Pro Jahr bewegen sich die Nippel dann sieben Millimeter in Richtung der Schultern“, so der Studienleiter.

Doch während der Franzose bei Alt-Hippies, Femen-Aktivistinnen und der Herrenwelt auf offene Ohren stoßen dürfte, regt sich im Lager der Orthopäden Protest. Sie zweifeln an den Ergebnissen Rouillons. Gerade ab Körbchengröße C, so der Tenor der Haltungsexperten, sei ein gut sitzender BH unverzichtbar. Ohne ihn werden Frauen vom Dekolleté regelrecht nach vorne gezogen und verfallen schließlich sogar in eine gebeubte Zwangshaltung. Die Langzeitfolgen können von Haltungsschäden bis Rückenschmerzen variieren.

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Wer sich also trotz den aktuellen Studienergebnissen für Unterstützung entscheidet, sollte beim Kauf unbedingt auf professionelle Beratung setzen. Denn noch immer greifen laut Dessoushandel rund 80 Prozent der Damen zur falschen Größe! Die aktuelle Diskussion kann sie für dieses Problem sensibilisieren, meint sogar BH-Gegner Rouillon: „Heute kann über solch ein Thema offener gesprochen werden, der BH ist kein Politikum mehr.“