“Ralph Lauren”-Skandal: Jahrelange Zoll-Bestechung

Ein Parfüm hier, ein Kleid da: Jahrelang haben Mitarbeiter des Labels Ralph Lauren den argentinischen Zoll bestochen. Von 2004 bis 2009 gingen Waren und Schmiergelder im Gesamtwert von rund 580.000 US-Dollar an die südamerikanische Behörde. Die wiederum beschleunigte die Abfertigung von Warenlieferungen ins Land oder verzichtete auf Kontrollen. Nun muss Ralph Lauren zwar Strafen zahlen, rechtliche Konsequenzen hat der US-Konzern jedoch nicht zu befürchten.


Der "Ralph Lauren"-Konzern bestach jahrelang argentinische Zollbeamte. (Bild: Thinkstock)
Der "Ralph Lauren"-Konzern bestach jahrelang argentinische Zollbeamte. (Bild: Thinkstock)

Manche der „Geschenke“ waren bis zu 14.000 US-Dollar wert: Der argentinische Generalmanager von Ralph Lauren hat fünf Jahre lang mit Handtaschen, Kleidern und Düften geradezu um sich geworfen. Damit beglückte er den argentinischen Zoll und drei wichtige Beamte des argentinischen Staates. In offiziellen Dokumenten waren diese Bestechungen als „Lieferkosten“ oder „Stempelsteuer“ getarnt. Dessen jedenfalls ist sich die US-Regierung nach jetzigem Kenntnisstand ziemlich sicher. Sie hatte durch den Modekonzern selbst von den illegalen Aktivitäten erfahren.

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Laut Thomas Hanusik, einem Anwalt der Ralph Lauren Corporation, waren Mitarbeiter auf Unregelmäßigkeiten gestoßen. Diese habe man sofort der US-Börsenkontrolle, der „Securities and Exchange Commission“ (SEC) gemeldet. Die SEC verhängte eine Strafe in Höhe von rund 740.000 US-Dollar gegen Ralph Lauren. Auch an das amerikanische Justizministerium, das „U.S. Deparment of Justice“, muss der Konzern nun eine Zahlung in Höhe von rund 882.000 US-Dollar leisten. Beide Beträge sind mit Vereinbarungen verknüpft. Kommt das Unternehmen ihnen nach - was es zu tun beabsichtigt – bleiben ihm Strafanzeige und Zivilverfahren erspart. Voraussetzung dafür ist auch, dass sich Ralph Lauren zur strengen Einhaltung von Zollvorschriften verpflichtet.

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Mit der argentinischen Zollbehörde im Besonderen wird es in Zukunft wohl keine Probleme mehr geben. Ralph Lauren hat sich bereits 2012 aus dem Land zurückgezogen.