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Das perfekte Gesicht: Finden wir nur schön, was makellos ist?

Die Britin Florence Colgate scheint sich nicht von anderen jungen Frauen zu unterscheiden: Sie ist 18 Jahre alt, geht noch zur Schule und bessert durch die Arbeit in einem Schnellimbiss ihr Taschengeld auf. Doch Florence hat das, wovon so viele Menschen träumen: ein perfektes Gesicht.

Viele Künstler versuchen ihr ganzes Leben, es in ihren Werken darzustellen. Wissenschaftler und Mathematiker zerbrechen sich auf der Suche nach Formeln und Erklärungen dafür seit Jahrhunderten die Köpfe. Schönheitschirurgen hingegen wollen es erschaffen - das absolut perfekte Gesicht. Doch wie sieht das eigentlich aus? Und kann jemand, der diesem Schönheitsideal nicht entspricht, trotzdem schön sein?

Florence Colgate ist auf den ersten Blick einfach nur eine unscheinbare Schülerin. Wie die "Daily Mail" berichtet, entsprechen die Züge der 18-Jährigen jedoch genau dem, was wir gemeinhin als schön empfinden. Dieser Eindruck lässt sich auch wissenschaftlich erklären.

Schon vor über 500 Jahren illustrierte das Universal-Genie Leonardo da Vinci (entsprechend der Theorie des wohlgeformten Menschen nach Vitruvius), wie ein attraktiv wirkender Mensch proportioniert sein sollte, sowohl im Gesicht als auch im Bezug auf den ganzen Körper. Schönheit liegt also nicht im Auge des Betrachters, sondern ist tatsächlich messbar.

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Demnach sind die vertikalen Züge einer Frau genau dann perfekt, wenn der Abstand zwischen Augen und Mund ein wenig mehr als ein Drittel des Abstands zwischen Haaransatz und Kinn entspricht. Florence Colgate hat hier einen relativen Wert von 32,8 Prozent. Die horizontalen Züge sind genau dann ideal, wenn der Abstand zwischen ihren Pupillen knapp halb so groß ist wie der zwischen ihren Ohren. Hier kommt die Britin auf 44 Prozent.

Zudem ist das Antlitz der 18-Jährigen nahezu vollkommen symmetrisch. Symmetrie ist ein weiteres Kriterium für Schönheit in der Wissenschaft, das schon Vitruvius betonte: Laut seiner Ansicht besteht ein ideales Verhältnis der Körperteile zueinander, wenn die Enden der gespreizten Arme und Beine eines am Boden liegenden Menschen einen Kreis berühren, dessen Mittelpunkt der Nabel bildet.

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"Obwohl wir das meist gar nicht so wahrnehmen, unterscheiden sich die linke und die rechte Gesichtshälfte der meisten Menschen", sagt Carmen Lefèvre, Wissenschaftlerin an der St. Andrews-Universität gegenüber der "Daily Mail". Doch damit wir ein Gesicht schön finden, genüge Symmetrie allein nicht. "Florence verfügt zusätzlich über alle klassischen Zeichen von Schönheit. Sie hat große Augen, hohe Wangenknochen, volle Lippen und einen hellen Teint."

Doch kann jemand, der diese Schönheitskriterien nicht erfüllt, trotzdem schön sein? Viele Promis beispielsweise entsprechen diesen Idealen gar nicht und gelten dennoch als attraktiv.

Wir haben ein paar dieser nicht ganz perfekten Stars herausgepickt:

Julia Stegner

Die Münchnerin ist eines der erfolgreichsten Laufsteg- und Kampagnenmodels Deutschlands und arbeitet seit Jahren für die exklusivsten Luxuslabels der Welt. Bei so viel Erfolg möchte man vermuten, dass der Körper der Münchnerin absolut perfekt ist. Doch in einem Interview mit der „Vogue" verriet die Blondine: ''Ich finde mich gar nicht schön, meine Lippen sind schief, mein Gesicht übrigens auch.''

Trotz, oder vielleicht sogar wegen ihres etwas schiefen Lächelns, ist Julia Stegner dick im Model-Geschäft und ein Vorbild für unzählige junge Mädchen, die von einer ähnlichen Karriere träumen. Dem Schönheitsideal eines symmetrischen Gesichts muss man dafür jedenfalls nicht zwangsläufig entsprechen.

Christina Ricci

Christina Ricci startete ihre Karriere schon mit 10 Jahren an der Seite von Cher in dem Film „Meerjungfrauen küssen besser". Bis heute hat sie sich im harten Hollywood-Business gehalten und arbeitet als Schauspielerin und Filmproduzentin.

Ihren Erfolg hat die heute 32-Jährige wohl nicht zuletzt ihrer auffällig hohen Stirn zu verdanken. Die außergewöhnlichen Gesichtsproportionen der geborenen Kalifornierin mögen im Sinne da Vincis und Vitruvius' zwar nicht perfekt sein, doch sie bleiben einem auf jedem Fall im Gedächtnis.

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Und ein Markenzeichen zu haben, ist nicht das Schlechteste in Hollywood, wo es von hübschen, jungen Ladys nur so wimmelt. Allerdings scheint Christina selbst nicht so glücklich damit zu sein, denn sie versteckt ihre Stirn von Zeit zu Zeit immer wieder gerne unter einem dichten, gerade geschnittenen Pony. Schade eigentlich, oder?

Matthew McConaughey

Matthew McConaughey ist ein gefragter Schauspieler und ein absoluter Frauenschwarm. Doch nach Vitruvius' Theorie des idealen Verhältnisses der Körperteile zueinander ist der 42-Jährige definitiv keine perfekte Schönheit. Die Körperproportionen des Hollywood-Schnuckels sind nämlich nicht gerade symmetrisch.

Sein linker Arm ist deutlich kürzer als der rechte. Hätten Sie's bemerkt? Trotz seiner asymmetrischen Körperproportionen wurde er 2005 zum „Sexiest Man Alive" gekürt. Man muss also keineswegs perfekt sein, um Frauenherzen höher schlagen zu lassen.

Kate Hudson

Kate Hudson ist schon lange nicht mehr nur die Tochter von Goldie Hawn. Die Blondine hat sich im Laufe der Jahre einen Namen als begabte Schauspielerin, Sängerin und Produzentin gemacht. Dabei hat sie es nie als nötig empfunden, ihren Mini-Schönheitsfehler korrigieren zu lassen.

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Im Gegenteil, sie steht zu ihren süßen Segelohren, von denen eins sogar noch ein wenig mehr absteht als das andere. Für die 33-Jährige ist das jedenfalls kein Grund, auf Hochsteckfrisuren und Pferdeschwänze zu verzichten.

Obwohl ihr Köpfchen damit von gleichmäßigen Proportionen weit entfernt ist, ist die hübsche Kate trotzdem ein wahrer Männermagnet und wirkt beneidenswert attraktiv. Vielleicht sogar, weil sie eben nicht perfekt ist und so angenehm locker mit ihrem kleinen Makel umgeht…