April: Was jetzt im Garten zu tun ist

Wer einen Garten hat, sollte sich im April an die Arbeit machen

Frühlingszeit ist Gartenzeit: Pflanzen, Graben, Schneiden und Co. stehen jetzt auch für jeden Hobby-Gärtner wieder auf dem Programm. Was genau im April in den heimischen Beeten zu tun ist, hat Oliver Fink vom Verband der Garten Baumschulen BdB e.V. der Nachrichtenagentur spot on news verraten.

Schneiden

"Im April sollten Halbsträucher wie Lavendel, Rosmarin oder Salbei zurückgeschnitten werden, damit sie nicht verholzen und verkahlen", erklärt Fink. Jedoch solle man dabei nur soweit stutzen, dass noch etwas Grün übrig bliebe. Viele Menschen würden das fälschlicherweise bereits im Herbst tun oder zu früh im neuen Jahr, so dass die Pflanzen bei Frost kaputt gingen. Auch die Region ist ausschlaggebend: "Im Rheinland hat man weniger Probleme als in Süddeutschland, wo auch später nochmal eine kalte Nacht mit Frost kommen kann."

Boden

"Viele Probleme und Krankheiten von nicht wachsenden Pflanzen resultieren aus einer ungenügenden Bodenqualität", sagt der Experte. Der Hobby-Gärtner könne für wenig Geld eine Probe im Gartencenter oder in der Baumschule vom Fachmann auf Nährstoffe und Bodenart analysieren lassen. "Habe ich einen humosen, sehr sandigen oder lehmigen Boden? Das ist wichtig zu wissen, um später die passenden Pflanzen zu kaufen und den richtigen Dünger einzusetzen." Die Bodenprobe ist laut Experte alle fünf Jahre fällig.

Düngen

Im April sei die optimale Zeit, um mit dem Düngen zu beginnen, so Fink: "Der Trend geht zu den organischen Düngern." Hier böten sich zum Beispiel gute Komposte oder Hornspäne-Dünger an. Außerdem gebe es heute auch Naturdünger auf Zuckerrüben- oder Malzkeimbasis. Auch für Kunstdünger sei jetzt die richtige Zeit, um ihn auszubringen.

Pflanzen

"Grundsätzlich kann jetzt von A bis Z alles eingepflanzt werden: Das gilt für Gehölze, für Bäume und Sträucher, Stauden und Obst." Ende April sei die Zeit, um mit der Beet- und Balkonbepflanzung anzufangen. Bei Blumen- und Gemüsesorten, die frostgefährdet sind, könne man sich nach den Eisheiligen richten.

Rasen

Um den Rasen zu vertikutieren, sollte er bereits ein- bis zweimal gemäht worden sein, erklärt Fink. Man müsse dann auch gar nicht besonders tief in den Boden eindringen. "Es geht nur darum, den Wurzelfilz zu lösen und die obere Bodenschicht etwas anzukratzen." Den Rasen sollte man nur mit organischen Mitteln düngen, die künstliche Variante führe häufig zu Verbrennungen im Gras. Auch um Rasen nach- oder neu zu säen, sei nun der geeignete Zeitpunkt. Da er jetzt gut keime, könne die Fläche nach drei bis sechs Wochen meist schon wieder betreten werden. Rollrasen sei jetzt vor allem für kleinere Flächen eine schnelle Alternative.

Schädlinge

"Wer im vergangenen Jahr mit Schädlingen oder Pilzerkrankungen zu kämpfen hatte, muss jetzt bereits die gesunde Pflanze mit Stärkungsmittel behandeln." Auch hier ginge der Trend zu ökologischen Mitteln, die in der Regel gegossen oder gespritzt würden. Die Schutzschicht muss laut Experte jede Woche bis alle 14 Tage erneuert werden. Ende April, Anfang Mai sei außerdem mit dem ersten Lausbefall zu rechnen. "Es ist aber nicht notwendig, bei jeder Laus die Geschütze aufzufahren, man sollte eine gewisse Befallsschwelle abwarten." Auch Vogelhäuser oder ein Insektenhotel könnten Abhilfe schaffen.

Wässern

Auch das Bewässern dürfe man - anders als oft angenommen - im Frühjahr nicht vernachlässigen. "In manchen Regionen ist diesen Winter sehr wenig Niederschlag gefallen. Deshalb ist es wichtig, im Garten zu graben und herauszufinden, wie trocken der Boden tatsächlich ist." Bei länger anhaltenden Schönwetterphasen müssten jetzt vor allem immergrüne Pflanzen gegossen werden. "Dabei ist es sinnvoll, einmal länger - zum Beispiel mit dem Schlauch - zu wässern, als jeden Tag nur einen Kanne zu gießen." Nur so könne die Erde das Wasser richtig aufnehmen.