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"Andere wären daran zerbrochen"

Olivia Jones bei einem Auftritt in der Talkshow von Markus Lanz

Olivia Jones hat es geschafft: Die Drag Queen ist nicht nur ein gern gesehener Gast im TV und auf den roten Teppichen, die 45-Jährige hat sich in Hamburg mittlerweile auch ein kleines Imperium aufgebaut. So führt sie unter anderem auf Promi-Kieztouren Touristen durch St. Pauli, veranstaltet Party-Hafenrundfahrten und betreibt mehrere Clubs. Ein Erfolg, von dem Jones früher nicht zu träumen gewagt hätte.

"Ich hatte ja wenig Unterstützung von außen", erinnert sich die Drag Queen im Interview mit spot on news. "Ich musste mir alles selbst beibringen. Aber deswegen bin ich heute umso stolzer." Ihre große Popularität setzt Olivia Jones auch für verschiedene soziale Projekte ein, allen voran für die vollständige Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen.

Die Drag Queen kämpft mit einem Kinderbuch für mehr Toleranz

Um die Gesellschaft "ein bisschen toleranter zu machen", bringt die Kiezgröße nun ihr erstes Kinderbuch "Keine Angst in Andersrum" (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 56 Seiten, 9,99 Euro) auf den Markt. Darin will sie den Kleinen anschaulich darstellen, dass es noch andere Beziehungsmodelle als Mann und Frau gibt.

Ihre Homosexualität erkannte Jones selbst schon sehr früh, wollte es aber lange nicht wahrhaben. "Ich stand mit dem Thema Homosexualität auch ziemlich alleine da, es wurde schließlich nirgends thematisiert - weder im Kindergarten noch in der Schule", so die 45-Jährige.

"Ich hatte mit vielen Anfeindungen zu kämpfen"

Nach ihrem Coming-Out mit ungefähr 17 Jahren hatte sie erstmal mit "vielen Anfeindungen" zu kämpfen. "Ich bin Gott sei Dank sehr stark, aber ich weiß, dass andere daran zerbrochen wären", erklärt Jones rückblickend.

Doch auch heute noch sei die Gesellschaft in vielen Teilen sehr intolerant. Selbst in Großstädten gebe es immer noch Gewalt gegen Schwule. "Ich finde es war höchste Zeit, dieses Buch zu schreiben. Gerade bei Kindern kann man super ansetzen. Das Rollenverhalten wird ja bereits im Kindergarten durch Mutter-Vater-Kind-Spiele und ähnliches geprägt."