Achtung Fettfalle! So viele Kalorien hat Ihr Festmenü

Freuen Sie sich auch schon auf die Feiertage? Auf Weihnachtsbraten, Fleisch-Fondue und leckere Desserts? Bei vielen Deutschen steht zum Fest der Liebe das leibliche Wohl an erster Stelle. Doch nach dem Schlemmen kommt oft der Schock: Drei Kilo mehr in drei Tagen – das ist keine Seltenheit! Ernährungsexpertin und Buchautorin Angelika Kirchmaier (u.a. „Xund Kochen“, Tyrolia Verlag) verrät Ihnen, wo die Kalorien stecken und wie Sie Ihr Lieblingsessen entschärfen können, ohne dass der Geschmack darunter leidet.

Kalorienbomben in der Festzeit
Schon vor den Festtagen haben viele von uns bereits das eine oder andere Kilo mehr auf den Hüften. „Das Problem ist nicht der einzelne Keks, sondern die Fülle an Verlockungen“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin aus Österreich. „Glühwein und in Fett Gebackenes auf am Weihnachtsmarkt, Schokolade vom Nikolaus, üppige Mahlzeiten und reichlich Alkohol auf den Weihnachtsfeiern. Das hinterlässt meist schon deutliche Spuren noch bevor die Feiertage kommen.“ Ein weiteres Problem ist wie so oft die mangelnde Bewegung: „Wir befinden uns im Weihnachtsstress und müssen noch so viel erledigen, da bleiben Sport und Bewegung aus Zeitmangel schnell auf der Strecke“, sagt Angelika Kirchmaier.



Damit es nach den Feiertagen keine langen Gesichter gibt, empfiehlt die Expertin: Schlemmen ja, aber gewusst wie! „Sie müssen nicht auf Ihre Weihnachtsleckereien verzichten, können aber ein paar Tricks anwenden, die beliebte Kalorienbomben entschärfen. Der Unterschied ist im Geschmack kaum spürbar.“

Weihnachtsleckereien mit Kaloriespar-Tipps

1. Fleisch-Fondue – 942 Kalorien pro Person
Ein schnell gemachtes, beliebtes und geselliges Festessen ist ein Fondue mit Rinder-, Puten- und Schweinefleisch. Das Fleisch wird im Fondue-Topf in heißem Fett gebraten. Dazu gibt es  Baguette, Soßen, Dips und Ketchup aus dem Supermarkt. Angelika Kirchmaier hat auch hier die Kalorien eines typischen Fondues pro Person berechnet. Das Ergebnis: 942 Kalorien pro Person. Im Vergleich zur Gans nur ein Bruchteil, aber dennoch üppig.

Tipps für eine kalorienarme Variante: 
1. Verwenden Sie ein gesundes Fett, z. B. Rapsöl
2. Wählen Sie eine optimale Temperatur des Fettes: Wenn Sie einen Holzspieß in das Fett stecken, sollten rundherum kleine Bläschen aufsteigen
3. Verwenden Sie reichlich Fett: Gibt man zu wenig Fett in den Fonduetopf, kühlt die Fetttemperatur beim Einlegen des Fleischs ab und die Fleischstückchen saugen mehr Fett an
4. Frittieren Sie nicht zu viel Fleisch auf einmal. Auch dadurch kühlt die Fetttemperatur ab und das Fleisch saugt mehr Fett an
5. Legen Sie das Frittiergut sofort nach dem Herausnehmen in ein Küchentuch oder eine Serviette und drücken Sie gut darauf. Das Tuch saugt viel vom Fett wieder auf
6. Essen Sie ein Vollkornbaguette anstelle des Baguettes aus weißem Weizenmehl
7. Verwenden Sie statt Fertigsaucen hausgemachte Dips. Sie sind fettarm, lecker, frei von künstlichen Zusatzstoffen und die Zubereitung geht sehr schnell.

Kalorienarme Dips:
Vermischen Sie einen Becher Naturjoghurt mit einem Becher saurer Sahne und würzen Sie das Ganze mit Kräutersalz. Verteilen Sie die Mischung dann in vier kleine Schüsseln.

Folgendes rühren Sie dann noch zusätzlich in die Töpfchen:
Töpfchen Nr. 1: Klein gehackte Tomaten, Tomatenmark und Basilikum
Töpfchen Nr. 2: Currypulver, Bio-Zitronenschale, etwas Zitronensaft, zerdrückte voll reife Banane
Töpfchen Nr. 3: Kräutermischung (z. B. Tiefkühlkräutermischung), fein gehackte Zwiebeln und Knoblauch, fein gehackte Gewürzgurken
Töpfchen Nr. 4: klein geschnittener Räucherlachs, Meerrettich, Dill

2. Gänsebraten mit Rotkohl und Knödel - 2.430 Kcal (!!!) pro Person

Das klassische Rezept sieht vor: Die Gans mit Apfel-, Zwiebelstücken und Gewürzen zu füllen und dann mehrere Stunden im Ofen zu braten. Während des Bratens wird die Gans immer wieder mit Brühe und ausgetretenem Gänsefett begossen. Aus Fett, Brühe und Füllung entsteht dann auch die Bratensoße. Das Rotkraut wird ebenfalls gerne in Gänsefett erhitzt und dann mit Äpfeln und Zwiebeln gedünstet. Die Klöße oder Knödel entstehen aus einer Masse aus Kartoffeln, Mehl, Eiern, Salz und etwas Muskatnuss und werden dann im Salzwasser gegart.

Quiz: Wie viele Kalorien haben Lebkuchen und Co.?

Angelika Kirchmaier hat das Rezept professionell berechnet. Das Ergebnis sind unglaubliche 2.430 Kalorien pro Person! „Dieser Gänsebraten ist eine Kalorienbombe hoch zehn! Das schlimmste ist das viele Gänsefett. Das finden Sie am nächsten Tag direkt auf Ihren Hüften wieder!“, erklärt die Ernährungsexpertin.

Tipps für eine kalorienarme Variante:
1. Schneiden Sie vor dem Garen das sichtbare Fett der Gans weg.
2. Stechen Sie die Gans an den Stellen, an denen das Fett sitzt, mit einem Metallspieß an. Während des Bratens tritt auf diese Weise sehr viel Fett aus, das Sie dann gut abschöpfen können

„Gießen Sie die Bratensoße mit dem ausgetretenen Fett auf keinen Fall wieder über die Gans! Dadurch entsteht die üppige Kalorienbombe“, betont Angelika Kirchmaier. „Wenn Sie 100 Gramm Fett wegschneiden oder abschöpfen, können Sie 896 Kalorien einsparen. Ich persönlich schneide und schöpfe sogar noch sehr viel mehr Fett weg.“



3. Forelle blau und Salzkartoffeln mit Petersilie – 620 Kalorien pro Person
Glückwunsch, wenn Ihr traditionelles Weihnachtsmenü „Forelle blau“ sein wird. Das ist mit Sicherheit eines der kalorienärmsten Festessen, das in diesen Tagen auf die deutschen Tische kommt.

Das entscheidende ist, dass bei diesem Gericht an die magere Forelle kein Fett kommt. Sie wird nicht in der Pfanne gebraten, sondern nur mehrere Minuten in kochendem Salzwasser gegart. Dazu gibt es Salzkartoffeln. Über dem Fisch kommen kurz vor dem Servieren pro Portion 125 Gramm Butterflöckchen, die auf dem heißen Fisch zergehen.

Tipps für eine kalorienarme Variante: 
Bei diesem Gericht hat auch Ernährungsexpertin Angelika Kirchmaier nicht viel auszusetzen. Sie berechnet pro Portion 620 Kalorien. „Wenn Sie trotzdem noch ein wenig Fett einsparen möchten, sollten Sie mit den Butterflöckchen sehr sparsam umgehen, oder die Butter ganz weglassen.“

4. Bratapfel mit Vanillesoße – 835 Kalorien pro Person
Wer bei der Hauptspeise nicht übermäßig gesündigt hat, darf sich noch ein Dessert gönnen. Aber Achtung: Gerade die winterlichen Nachspeisen haben es in sich!



Ein gängiges Rezept für Bratapfel mit Vanillesoße geht wie folgt: Von den Äpfeln den Deckel abschneiden und gründlich aushöhlen. Die Äpfel mit einer Masse aus Butter, in Rum eingelegten Rosinen, Marzipanmasse, Haselnüssen und Ei füllen. Mit dem (Apfel-)Deckel wieder verschließen und ca. 25 Minuten im Ofen backen. Zum Anrichten Vanillesoße in einen Suppenteller gießen und den Bratapfel in die Mitte setzen.

„Mahlzeit! Diese Füllung hat es in sich“, verrät Ernährungswissenschaftlerin Angelika Kirchmaier. „Sie sollten sich bewusst machen, dass Sie nicht nur 'Obst mit etwas Vanillesoße' essen, sondern mal eben 835 Kalorien pro Person zu sich nehmen. Damit hat diese Nachspeise sogar mehr Kalorien als der vorangegangene Hauptgang.“

Tipps für eine kalorienarme Variante: 
Verwenden Sie eine andere Füllung:
1. Hacken Sie das ausgehöhlte Fruchtfleisch klein
1. Rösten Sie einen EL Mandeln im Ofen und hacken Sie sie anschließend
2. Vermischen Sie das Fruchtfleisch und die Mandeln mit 1 TL Paniermehl, 1 Msp. Zimtpulver, 1 Prise Nelkenpulver, etwas Bio-Zitronen- oder Orangenschale und 1 – 2 EL Preiselbeermarmelade mit einem Fruchtanteil von mindestens 70 % (je weniger Zucker und je mehr Frucht, desto weniger Kalorien!)

5. Weihnachtliches Eis – 855 Kalorien pro Person
Vanilleeis mit winterlichen Gewürzen - das ist eigentlich ein schöner Abschluss für Ihr  Weihnachtsfestessen.
Das gekaufte Vanilleeis wartet in der Gefriertruhe, der weihnachtliche Geschmack entsteht laut Rezept eines bekannten Food-Blogs durch eine Gewürzsahne: Dafür werden Lebkuchen ohne Glasur klein geschnitten, mit der geschlagenen und mit Zucker gesüßten Sahne vermischt und mit Zimt und Nelkenpulver gewürzt. Zuletzt wird dann das Vanilleeis auf einem Dessertteller angerichtet und mit der Gewürzsahne garniert.

Angelika Kirchmaier hat auch hier wieder die Kalorien pro Person genau berechnet: „Mit dieser Rezeptvariante nehmen Sie zum Abschluss Ihres Weihnachtsmenüs noch einmal stattliche 855 Kalorien pro Person zu sich. In Anbetracht dessen, dass im Laufe des Weihnachtsabends wahrscheinlich noch Plätzchen und Glühwein folgen, sollten Sie besser schon hier einige Kalorien reduzieren.“

Tipps für eine kalorienarme Variante: 
Machen Sie sich doch Ihr Eis selbst. Dann wissen Sie genau, was darin enthalten ist.
1. Vermischen Sie z. B. Tiefkühlerdbeeren, Ricotta und Naturjoghurt und pürieren Sie die Zutaten im Standmixer
2. Der weihnachtliche Geschmack entsteht durch geriebene Gewürze, z.B. Zimt, Nelken, Sternanis, vielleicht etwas geriebene (Bio-)Orangenschale
3. Süßen Sie Ihr Eis mit Honig